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Kirche geht ...


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      Aus sozial- bzw. organisationswissenschaftlicher Perspektive kann gesagt werden: Kirche könnte gehen, wenn sie Raum zum Gehen lässt. Viele stehen in den Startlöchern. Einzelne Aufbrüche gibt es bereits. Potenziale und Ressourcen sind zuhauf vorhanden. Entscheidungen sind fällig – jetzt.

       5. Literatur

      Berkel, K.: Führen und Leiten in der Kirche, in: LS 2/2008, 75–79.

      Bucher, R.: Neue Machttechniken in alter Gnadenanstalt?, in: V. Dessoy, G. Lames: „Denn sicher gibt es eine Zukunft“ (Spr 23,18). Strategische Perspektiven kirchlicher Organisationsentwicklung, Trier 2008, 274–291.

      Dessoy, V.: Wie Kirche zu einer lernenden Organisation werden kann, in: LS 4/2012, 243–247 [a].

      Ders.: Design Thinking – Organisationskultur und Innovationsmethode, in: Ders., G. Lames (Hrsg.), „Siehe ich mache alles neu“ (Off 21,5). Innovation als strategische Herausforderung in Kirche und Gesellschaft, Trier 2012, 184–200 (b).

      Ders.: Die Reform reformieren. Strategisch denken und prozessorientiert handeln lernen, in: Diakonia 1/2010, 65–68 (a).

      Ders.: V., Kirche in Zukunft führen und leiten, in: Ders., G. Lames (Hrsg.), „… und siehe, ich bin bei euch bis an der Welt Ende!“ (Mt 28,20) Zukunft offen halten und Wandel gestalten. Strategisches Denken und Handeln in der Kirche, Trier 2010, 202–225 (b).

      Ders.: Führen und Leiten von Pfarren. Differenzierte Rollenarchitektur in zukunftsfähiger Sozialgestalt, in: ThPQ 1/2009, 10–17.

      Dessoy, V., Lames, G. (Hrsg.): „Siehe ich mache alles neu“ (Off 21,5). Innovation als strategische Herausforderung in Kirche und Gesellschaft, Trier 2012.

      Doppler, K.: Führen in Zeiten der Veränderung, in: OrganisationsEntwicklung 1/2006, 28–39.

      Gärtner, H. W.: Kirche als Organisation – (Leib Christi) aus organisationstheoretischer Sicht, in: Wege zum Menschen 54/2002, 373–388.

      Hervieu-Léger, D.: Pilger und Konvertiten. Religion in Bewegung, Würzburg 2004.

      Kehl, M.: Ekklesiologische Überlegungen zur pastoralen Neuordnung in den deutschsprachigen Diözesen. Vortrag beim Symposion: Die Kirche Jesu Christi, Vallendar 2009 (http://www.sankt-geogen.de/kehl/pdf/Kehl_Ekklesiologische_Ueberlegungen_ zur_pastoralen_Neuordnung_der_deutschspr_Dioezesen.pdf [01.10.2012]).

      Lames, G.: Kirche ist Organisation – und anderes, in: LS 4/2012, 226–232.

      Ders.: Metanoia – Kirche im Wandel – vom Krisenschema zum Entdeckungsschema in Kirche und Pastoral?, in: TThZ 4/2003, 255–267. Luhmann, Soziale Systeme, Frankfurt/M. 41993.

      Schrappe, C.: Personalentwicklung im Bereich Seelsorgepersonal. Ein Schlüsselinstrument zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Kirche, Würzburg 2012.

      Spielberg, B.: Kann Kirche noch Gemeinde sein? Praxis, Probleme und Perspektiven der Kirche vor Ort, Würzburg 2008.

      Dessoy, Valentin, Dr. phil., Dipl.-Psych., Dipl.-Theol., Geschäftsführer von kairos. Coaching, Consulting, Training Mainz, Psychotherapeut, Familientherapeut (IFW), Trainer, Supervisor (BDP), Coach (BDP) und Organisationsberater; Schwerpunkte: Strategische Organisations- und Personalentwicklung, Führungskräfteentwicklung, Prozessoptimierung und Innovation; Autor und Herausgeber einschlägiger Veröffentlichungen in den Bereichen Führen und Leiten, Organisations- und Personalentwicklung, Mitherausgeber der online-Zeitschrift futur2. Kontakt: Gartenfeldstr. 3, D-55118 Mainz, Tel. +49 | (0)6131 | 9 45 46 57, E-Mail: [email protected], Web: http://www.kairoscct.de.Buch „Kirche geht“

Weltkirchliche Wegerfahrungen

       Jean Paul Russeil

       Ein Weg des Glaubens in der Sendung der Kirche: die örtlichen Gemeinden

      [aus dem Französischen von Gabriele Viecens, Dipl.-Übers.]

       „Damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10)

       Einleitung

      Zu berichten von einem Weg des Glaubens, dessen Grundlage eine klare pastorale Option für die Örtlichen Gemeinden in der Diözese Poitiers ist, das erfordert zuallererst einmal, den Kontext zu beschreiben. Und im zweiten werde ich dann auf die drei Fragen eingehen, die Sie mir im Vorfeld gestellt haben und dann noch kurz zusammenfassen.

       I Im Kontext der Kirche in Frankreich

       1. Der Brief der Bischöfe an die Katholiken in Frankreich (1996) ist Anruf an uns, zum Wesentlichen vorzudringen, was das Leben im Glauben ausmacht.

      Für die Kirche Gottes in Frankreich ist der Brief der Bischöfe von 1996 an die Katholiken in Frankreich so etwas wie eine Zäsur: In der heutigen Gesellschaft den Glauben vorschlagen. Der Brief wendet sich an alle Getauften und geht von klaren Feststellungen aus:

      „Wir können … die Augen nicht verschließen vor den besorgniserregenden Anzeichen eines Tiefstands religiöser Praxis, eines gewissen Verlustes der gemeinsamen christlichen Erinnerung, der Problematik der fehlenden nachfolgenden Generationen. Stellung und Zukunft des Glaubens selbst in unserer Gesellschaft sind in Frage gestellt.“

      Der Brief präzisiert dann die pastorale und geistliche Haltung:

      „Wir sind ohne Zögern bereit, uns als Katholiken in das kulturelle und institutionelle Gefüge der Gegenwart, das vor allem durch Individualismus und Laizismus gekennzeichnet ist, einzubringen. Wir lehnen jede Nostalgie nach vergangenen Epochen ab, in denen angeblich das Prinzip der Autorität unangefochten galt. Wir träumen nicht von einer unmöglichen Rückkehr zur so genannten Christentümlichkeit (chrétienté). (…) Kurz, wir meinen, dass die heutige Zeit für die Verkündigung des Evangeliums nicht weniger günstig ist als die vergangenen Zeiten unserer Geschichte.“ (I.1) „Selbst wenn die jetzige Situation zuweilen mühsam ist, so ist sie doch eine Chance, die wir nicht verpassen dürfen. Wir sind gehalten, gemeinsam zum Wesentlichen vorzudringen, zu dem, was unser Leben als Glaubende ausmacht und so noch entschlossener und radikaler Jünger und Zeugen des Gottes Jesus Christus zu werden.“

      Die Kirche in Frankreich ist ganz klar eingeladen, den „Glauben vorzuschlagen“. Wenn wir aber den Glauben vorschlagen, so fordert uns das auch heraus, selber „an die Quellen unseres Glaubens“ zu gehen. Darin liegt auch die Herausforderung der beiden Synoden, die, in Einklang mit dem Kirchenrecht (CIC) seit 1983 stattgefunden haben.

       2. Die Diözesansynoden sind Teil der Rezeption des Kirchenbildes des II. Vatikanischen Konzils in dem vom Kirchenrecht festgelegten Rahmen

      Wir wissen, wie sich die Institution der Diözesansynoden im Kirchenrecht darstellt. Der CIC (Codex Iuris Canonici) von 1983 gibt den institutionellen Rahmen vor, wie Diözesansynoden abgehalten und gefeiert werden sollen (Kanon 460–468). So ist dieser Schritt der Diözese Poitiers – in Bezug auf die Weltkirche – im Einklang zu sehen mit dem Kirchenbild des II. Vatikanischen Konzils und seiner institutionellen Umsetzung gemäß den Normen des CIC von 1983. Es besteht aber genau so ein Einklang – in Bezug auf die Kirche in Frankreich – mit der Perspektive, die die Bischöfe in ihrem Brief „In der heutigen Gesellschaft den Glauben vorschlagen“