Friedemann Brückenbauer

Islam in Deutschland


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gibt recht unterschiedliche Schreibweisen für den Namen des Propheten. Daher werden sie in diesem Buch je nach der Quelle auch unterschiedlich geschrieben.

      Ausgesprochen boshaft islamkritische bzw. direkt islamfeindliche Texte sind bereits daran gut zu erkennen, dass sie auf eine der beschriebenen Segensformeln verzichten.

      Damit wird es auch als Nicht-Muslim leichter möglich, zwischen islamischen Quellen und solchen, die sich „nur“ einen islamischen Anstrich geben, zu unterscheiden und entsprechende Bewertungen oder Beurteilungen vorzunehmen.

      Zudem führen die Eigentümlichkeiten des besonderen Aufbaus und der inneren Gestaltung des Korans auch dazu, dass manche Stellen wie eine Kette von Wiederholungen wirken.

      Gerade hier ist Obacht angesagt, weil sowohl durch die Möglichkeit von Zusammenfassungen als ggf. auch Auslassungen bei der deutschen Fassung dieser koranischen Zitate leicht der Vorwurf erhoben werden könnte, durch ebenjene Verkürzungen wichtige Aussagen und/oder Texte „aus dem Zusammenhang gerissen“ zu haben.

      Hintergründe und Quellen für die Auseinandersetzung mit dem Islam sind:

      - Der Koran, an Mohammed durch „Verbalinspiration“ offenbart,

      - die Sunna, das ist die Handlungsweise des Propheten und gilt zugleich als Synonym für die Mohammed zugeschriebenen Hadithe (Aussprüche) sowie

      - Äußerungen führender heutiger islamischer Theologen und Politiker, besonders auffällig in inhaltsgleichen Formulierungen zu den

      - Äußerungen aus der der Zeit des Entstehens des Korans um etwa 630 n. Chr., also vor 1.500 Jahren.

      Doch was bedeutet eigentlich der Begriff: ISLAM? Islam heißt:

      „Unterwerfung unter den Willen Gottes“;

      (islamweb, 2017)

      folglich kann es in diesem Sinn grundsätzlich keine Trennung von Religion und Staat geben (man beachte die Reihenfolge).

      Der Islam wurde Mohammed in hocharabischer Sprache offenbart. Offensichtlich enthält diese Sprache eine deutlich größere Anzahl an Facetten als abendländische Sprachen. Das mag einer der Gründe für die besonders breiten Interpretationsmöglichkeiten von bei dem ersten Anschein nach identisch erscheinenden Fakten und/oder Geschehnisse sein.

      Hierfür ein unmittelbarer Beleg:

      Eine andere (mildere) Übersetzung bzw. Interpretation des Begriffes „ISLAM“ bietet die nachstehende Erläuterung an: Das Wort Islam stammt aus der arabischen Wurzel s-l-m; seine Grundbedeutung lautet Unversehrtheit. Zu diesem Wortstamm gehören auch die arabischen Wörter für Heil, Sicherheit und Frieden. Islam bedeutet demnach

      „Hingabe an Gott“.

      (Hübsch, 2017)

      Als weiterer Quellenhinweis sei auch verwiesen auf Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland – Muslime, die an den Verheißenen Messias und Imam Mahdi, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad Qadiani (as), glauben.

      Was also ist wahr, was ist richtig?

      Gibt es die Möglichkeiten des friedlichen, auf gegenseitigem Vertrauen basierenden, gleichberechtigten Zusammenlebens in Deutschland, vielleicht sogar in ganz Europa?

      Das herauszufinden, ist das Ziel dieser Untersuchung. Sie macht allerdings nur dann wirklich Sinn, wenn sie auf einem klaren, umfassenden und ungeschönten Faktencheck basiert. Das ist die Voraussetzung, um das zuverlässige Fundament des gewünschten gemeinsamen Lebens finden und errichten zu können.

      Sie befasst sich daher weder mit dem einzelnen Muslim noch mit der Serie schrecklicher Verbrechen, die im Namen des Islam begangen werden. Stattdessen wird die Kernaussage des Islam untersucht.

      Damit stellt sich die Frage nach den sich daraus ergebenden Folgerungen für das christliche Abendland.

      Das wiederum führt zu der politisch motivierten Kernfrage, ob die Möglichkeit eines friedlichen gleichberechtigten Zusammenlebens von Christen und Muslimen – sogar strenggläubigen Muslimen – nicht doch existiert.

      Wichtig zu wissen:

      Zum besseren Verständnis dieser Überlegungen sei noch darauf hingewiesen, dass keine der zahlreichen und von vornherein erkennbar hasserfüllten islamophoben Quellen herangezogen worden sind.

      Sie werden daher auch nicht im Literaturverzeichnis aufgeführt.

      Islamkritische Quellen wurden dagegen sehr wohl berücksichtigt – sofern sie sich nicht doch noch als von Hass erfüllte islamfeindliche Literatur sachlich selbst disqualifizierten.

      Laut den Offenbarungen, die Mohammed nach seinen eigenen Worten über den Erzengel Gabriel direkt von Allah empfangen hat, handelt es sich bei dem Koran unmittelbar um das „unverfälschte, ewige Wort Gottes“.

      Die Formulierung „unverfälschtes, ewige Wort Gottes“ wird in diesem Buch häufiger verwendet werden (müssen). Daher lohnt an dieser Stelle ein kurzes Innehalten:

      Welche Bedeutung hat der Begriff „unverfälscht“?

      Um mit der ersten Frage zu beginnen. Mohammed betont, das ihm offenbarte göttliche Wort unverfälscht wiedergegeben zu haben. Darüber kann es letztlich keine Diskussion geben – seine Feststellung ist unwiderlegbar.

      Doch was heißt eigentlich „ewig“? Und was bedeutet sein Inhalt für den islamischen Anspruch?

      Ihrer islamischen Konsequenzen wegen ist dagegen die so einfach erscheinende Antwort auf die zweite Frage nach dem Begriff des „Ewigen“ wesentlich wichtiger:

      Die einfache Logik sagt, dass die Ewigkeit im Grunde seit der nicht benennbaren Zeit vor dem Urknall bis nach dem Ende allen Seins reicht.

      Daraus folgt für Muslime, dass Gottes im Koran bzw. Quran kodifiziertes Wort für alle Menschen – seien sie nun Muslime oder nicht (!!) – ewige Geltung hat – gänzlich unabhängig davon, wann es offenbart wurde.

      Damit ergeben sich aber aus der ethisch begründeten Sichtweise „westlicher Staaten“ unlösbare Probleme, wenn die unabdingbaren strikten Forderungen des Korans

      - den – nicht nur europäischen – Verfassungen („Grundgesetzen“) und

      - der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UN vom 10. April 1948 sowie

      - der Charta der Grundrechte der Europäischen Union vom 7. Dezember 2000

      -gegenübergestellt werden.

      Denn – unabhängig von der jeweiligen Religion – besteht der grundsätzliche Konsens:

      Was kann es für Menschen Höheres geben als Gott und damit sein Wort – das Wort Gottes?

      Gemäß islamischer Auffassung stellen Allahs Offenbarungen an Mohammed

      - absolut verbindliche, nicht verhandelbare und außerdem unwiderlegbare Forderungen gegen alle Menschen auf, seien sie nun Muslime oder nicht!

      - Der endgültig verkündete Willen Gottes wird ausführlich im Koran dargestellt; die Menschen haben ihm zu gehorchen; sie haben nur die Wahl zwischen Unterwerfung (bzw. „Hingabe an Gott“ – d.h. „Islam“) oder Verdammnis. Daraus ergibt sich widerspruchsfrei der

      - Primat der Religion vor dem Staat.

      - Aus diesem absoluten Anspruch folgt auch, dass es in islamischen Staaten mit dem Islam „als Staatsreligion“ ex definitione von vornherein keine Trennung von Religion und Staat geben kann.

      In laizistischen Staaten, z.B. Deutschland (und seit Atatürk sogar in der Türkei, aber siehe Kapitel 16) ist dagegen die Trennung von Staat und Religion (man beachte die Reihenfolge der Begriffe!) per Grundgesetz/Verfassung verfassungsrechtlicher