Ingrid Kaiser

der bauschaden Spezial Instandsetzung von Innen- und Außenputz


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e. V. (Quelle: Ingrid Kaiser)

Qualitätsstufe (geglättet)PutzartAusführungEignung für nachfolgende Schichten
Q1Putze, Unterputzegeschlossene Putzfläche
Q2einlagig: Gips- und gipshaltige PutzeAbziehen, Ausrichten, Filzen, Glätten•Oberputz, Körnung > 1 mm•mittel- bis grobstrukturierte Wandbekleidungen•matte, gefüllte Anstriche/Beschichtungen
zweilagig: Gips-, Gipskalk, Kalk-Gips-, Kalk-, Kalk-Zement-PutzUnterputz rau abgezogen, Glätten durch Spachtelmasse
Q3wie Q2•Oberputz, Körnung ≤ 1 mm•fein strukturierte Wandbekleidungen•matte, fein strukturierte Anstriche/Beschichtungen
Q4wie Q3wie Q3•vollflächiges Überarbeiten mit Spachtel•auf Unterputz Q3 Putzprofile entfernen, Fehlstellen schließen oder•vollflächiges Aufbringen Spachtelung oder•Glättputzlage mit Vlies•Metall-, Vinyl-, Seidentapeten•Lasuren oder Anstriche/Beschichtungen bis zu mittlerem Glanz•Spachtel-, Glättetechniken
mehrmaliges Spachteln und Schleifen•glänzende Beschichtungen•Lackierungen•Lacktapeten

      Tab. 14: Qualitätsstufen geglätteter Putze {geglätteter Putz} nach Merkblatt „Putzoberflächen im Innenbereich“, Bundesverband der Gipsindustrie e. V. (Quelle: Ingrid Kaiser)

Qualitätsstufe (abgerieben)PutzartAusführungEignung für nachfolgende Schichten
Q1Putze, Unterputze
Q2einlagig: Kalk-, Kalk-Zement-PutzAbziehen, Ausrichten, Abreibengrobstrukturierte Wandbekleidungen
Q3zweilagig: Kalk-, Kalk-Zement-Putz•Abziehen Unterputz•Vor- und Nachreiben Oberputz (gleichmäßige Abriebstruktur)matte, nicht strukturierte/nicht gefüllte Anstriche/Beschichtungen
Q4•wie Q3•erhöhte Anforderungen an den Untergrund•Oberputze mit Körnung ≤ 1 mm•Auftragen auf Unterputz Q3 (abgezogen oder geglättet), eben verziehen•zweite Oberputzschicht, Körnung ≤ 1 mm, Abreiben•Lasuren oder Anstriche/Beschichtungen bis zu mittlerem Glanz•Berücksichtigung der zukünftigen Beleuchtungsverhältnisse

      Tab. 15: Qualitätsstufen abgeriebener Putze nach Merkblatt „Putzoberflächen im Innenbereich“, Bundesverband der Gipsindustrie e. V. (Quelle: Ingrid Kaiser)

Qualitätsstufe (gefilzt)PutzartAusführungEignung für nachfolgende Schichten
Q1Putze, UnterputzeQ
Q2einlagig: Gipskalk-, Kalk-Gips-, Kalk-Zement-, ZementputzAbziehen, Ausrichten, Filzen•matte, gefüllte Anstriche/Beschichtungen•grob strukturierte Wandbekleidungen
Q3•einlagig: Gips-Kalk-, Kalk-Gipsputz•zweilagig: Kalk-, Kalk-Zement-, ZementputzAbziehen, Ausrichten, Vor- und Nachfilzenmatte, nicht strukturierte/nicht gefüllte Anstriche/Beschichtungen
Q4zweilagig wie Q3als Oberputz auf mit Haftvermittler versehenen, geglätteten oder eben abgezogenen Unterputzen nach Q3wie Q3

      Tab. 16: Qualitätsstufen gefilzter Putze {gefilzter Putz} nach Merkblatt „Putzoberflächen im Innenbereich“, Bundesverband der Gipsindustrie e. V. (Quelle: Ingrid Kaiser)

      Innenputze werden wie folgt ausgeführt:

allgemein ein- oder mehrlagig mit einer Dicke von ca. 1,5 cm, die an einzelnen Stellen auch nur 1 cm betragen darf,
aus Werktrockenmörtel einlagig mit einer Dicke von 1 cm,
als Dünnlagenputz bis 0,6 cm (an Einzelstellen sind Dicken von mindestens 0,3 cm zulässig).

      Wenn die Putze nicht mit Bekleidungen versehen werden sollen, können die Oberflächen analog zu den Techniken bei Außenputzen strukturiert werden.

      Mineralische Innenputze {Innenputz, mineralischer}

      Gipstrockenmörtel {Gipstrockenmörtel} können einlagig verarbeitet werden mit einer Dicke von

mindestens (nur an einzelnen Stellen) 0,5 cm, im Mittel 1 cm,
als Untergrund für Fliesen- und Plattenbeläge mindestens 1 cm und
bei Decken mit höchstens 1,5 cm (bei größeren Dicken sind an Decken Putzträger erforderlich).

      Nach dem Antrocknen der Putzschicht wird die Oberfläche mit einem groben Schwamm überarbeitet, bevor sie geglättet oder gefilzt wird. Bei größeren Putzdicken wird zweilagig verarbeitet; die erste Schicht wird abgezogen, nach dem Abtrocknen mit einer Aufbrennsperre grundiert und nach deren Austrocknen die zweite Schicht aufgebracht. Gipsputze eignen sich auch für häusliche Feuchträume, nicht jedoch für hohen Feuchteanfall. Bei Aufbringen auf Beton ist immer eine Haftbrücke aus alkalibeständigen Dispersionen mit einer Trocknungszeit von mindestens einem Tag auf dem trockenen und staubfeien Untergrund empfehlenswert.

      Kalkputze {Kalkputz} können einlagig mit einer Dicke von 1,5 cm oder mehrlagig verarbeitet werden. Hierzu wird ca. 0,5 cm vorgespritzt, „nass-in-nass“ die nächste Schicht mit einer Dicke von ca. 3 bis 4 mm aufgetragen und rabotiert. Nach der erforderlichen Standzeit {Standzeit} wird die letzte Schicht aufgebracht und geglättet. Kalkputze weisen gute Wasserdampfdurchlässigkeit und kapillares Saugvermögen auf und können bei üblicher Feuchtebelastung ebenfalls in häuslichen Feuchträumen eingesetzt werden.

      Kalk-Zement-Putz wird wie Kalkputz verarbeitet, ist aber fester und feuchtebeständiger, weshalb er auch in Nassräumen und auf feuchten Untergründen verwendet werden kann.

      Zementputze {Zementputz} werden analog verarbeitet, sind sehr druckfest und dadurch sehr dicht und wenig verformbar, sodass sie nur auf Untergründen mit geringer thermischer oder konstruktiver Bewegung verwendet werden können. Dafür haben sie eine hohe Feuchtebeständigkeit und können in allen Feucht- und Nassbereichen eingesetzt werden.

      Lehmputz {Lehmputz} wird meist einlagig oder als Oberputz mit einer Dicke von 1 bis 1,2 cm, bei Dünnputzen 3 bis 5 mm, auf Lehmwänden, Mauerwerk, Trockenbauplatten oder Decken aufgebracht und nach dem Antrocknen geglättet. Bei zweilagiger Verarbeitung hat der Unterputz in der Regel eine Dicke von 1 bis 2 cm und muss gut trocknen, um Schwindrisse zu vermeiden. Aufgrund ihrer Bestandteile – Lehm und Zellulosefasern – besitzen sie nur einen geringen Widerstand gegen mechanische Belastung und Feuchtigkeit, sind aber für häusliche Feuchträume, außer im Spritzbereich, geeignet.

      Als Sonderform wird Stuckmarmor mit Marmorgips und Farbstoffen auf einem Unterputz aus Stuckgips aufgetragen, gespachtelt, poliert und nach dem vollständigen Trocknen gewachst. Stuckmarmor muss in der Regel mindestens der Qualitätsstufe Q3, meist aber Q4 entsprechen.

      Organische Innenputze {Innenputz, organischer}

      Dispersionsputz (auch: Kunstharzputz) wird normalerweise zweilagig als Unterputz und Oberputz ausgeführt. Er erhält seine Eigenschaften – geringe Wasseraufnahme, hohe Dehnfähigkeit und Alkalibeständigkeit – durch sein Bindemittel Polymerdispersion. Insbesondere die geringe Feuchtaufnahme kann in Innenräumen problematisch für den Feuchtehaushalt und damit das Raumklima werden.

      Dispersions-Silikatputz (auch: Silikatputz) enthält ebenfalls Polymerdispersion, zusätzlich aber Kali-Wasserglas und kann nur auf mineralischen Untergründen eingesetzt werden.

      link1.7 Beschichtungen

      Neben dem gestaltenden Element der Farbwahl haben Beschichtungen {Beschichtung} vor allem



die Wetter- und UV-Beständigkeit,
Elastizität und