94–96.
Crüsemann, 1983, 80.
A.a.O., 81.
Vgl. Greenberg, Moshe et al., Decalogue. EJ 5 (2007), 520–526. Vgl. Otto, Eckart, Das Gesetz des Mose. Darmstadt 2007.
Vgl. Oppenheimer, Aharon, Removing the Decalogue from the Shema and the Phylacteries. In: Reventlow, Henning/Hoffman, Yair (Hg.), The Decalogue in Jewish and Christian Tradition. New York 2011, 97–105.
Eine Liste im Anschluss an Maimonides bietet Rabinowitz, Abraham H., Art. Commandments, The 613. EJ 4 (2007), 73–85. Vgl. Greenberg, 2007, und Segal, Ben-Zion (Hg.), The Ten Commandments in History and Tradition. Jerusalem 1990. Zur Interpretation siehe Gradwohl, Roland, Bibelauslegungen aus jüdischen Quellen. Bd. 2. Stuttgart 21995, 70–85.
Vgl. Theißen, Gerd/Merz, Annette, Der historische Jesus. Ein Lehrbuch. Göttingen 42011, § 12; Schrage, Wolfgang, Ethik des Neuen Testaments. Göttingen 21989. Die „Zehn Gebote“ werden im NT weder mit diesem Begriff bezeichnet noch komplett zitiert, wohl aber werden häufig Einzelgebote erwähnt. Zudem werden sie indirekt als Teil der Tora mitverhandelt, wenn vom „Gesetz“ (nomos) die Rede ist.
Das auch für Heidenchristen verbindliche Verbot von Götzendienst, Unzucht, Blut und Ersticktem (Apg 15,20) erinnert an die sog. noachdischen Gebote, zu deren Einhaltung nach rabbinischer Tradition auch Nicht-Juden verpflichtet sind (Müller, Klaus, Tora für die Völker. Berlin 1994, bes. 138–166).
Vgl. Schwöbel, Christoph, Art. Gesetz und Evangelium. RGG4 3 (2000), 862–867.
Im Ausgang vom Römerbrief wird einer solchen Hoffnung diametral die Glaubenserkenntnis entgegengestellt, dass allein Gott Menschen „gerecht“ machen kann und er sich dabei nicht an deren Werken orientiert („Rechtfertigung allein aus Glauben“).
Zur Auslegungsgeschichte vgl. Reicke, Bo, Die zehn Worte in Geschichte und Gegenwart. Zählung und Bedeutung der Gebote in den Konfessionen. Tübingen 1973, sowie Köckert, 2007.
Vgl. Gerth, Julia et al., Schulbücher und Unterrichtsmaterialien zum Dekalog. In: Orth et al., 2008, 191–223.
Vgl. dazu Graf, Friedrich W., Moses Vermächtnis. Über göttliche und menschliche Gesetze. München 2006.
www.udo-lindenberg.de/die_zehn_gebote.59671.htm; Zugriff am 26.07.2012.
Einstiegsimpulse bietet Thömmes, 2012, 85–95.
www.unsere-zehn-gebote.de; Zugriff am 26.07.2012.
www.weltethos.org/data-ge/c-10-stiftung/13-deklaration.php; Zugriff am 26.07.2012.
Vgl. Mekhilta de-Rabbi Jishma’el. Ein früher Midrasch zum Buch Exodus, aus dem Hebr. übers. und hg. von Günter Stemberger. Berlin 2010.
Prophetie
Ann-Cathrin Fiß/Gudrun Neebe
Oftmals haben Schülerinnen und Schüler den Eindruck, dass es in unserer Welt ausgesprochen ungerecht zugeht. Sie wünschen sich, dass jemand deutlich für das Recht der Schwachen und für Gerechtigkeit eintritt. Die Beschäftigung mit Prophetie im schulischen Unterricht kann deutlich machen, dass es zur Zeit des ATs wie auch zur Zeit Jesu Menschen gegeben hat, die immer wieder nachdrücklich und mit hohem persönlichen Einsatz den Willen Gottes zum Ausdruck gebracht und auch ganz konkret und anschaulich verdeutlicht haben, wie der Wille Gottes im Alltag aufgenommen und realisiert werden kann. Der folgende Beitrag will dazu einige Informationen und Anregungen geben.
Im Kanon der alttestamentlichen Bücher ist ein großer Teil der Prophetie gewidmet: zwölf kleine und vier große Prophetenbücher und einzelne prophetische Erzählungen.[1]2 Sam 121 Kön 17–2 Kön 8 J. Jeremias konnte deutlich machen, dass in diesen Buchsammlungen die Besonderheit der Prophetie Israels im Vergleich zu seinen Nachbarvölkern liegt. Prophetie war im Alten Orient ein verbreitetes Phänomen, die Verschriftlichung der mündlichen Worte und die Sammlung in Büchern ist allerdings ein Spezifikum Israels.[2] Dieses Vorgehen der Israeliten ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass Prophetenworte immer in einer bestimmten geschichtlichen Situation zu bestimmten Adressaten gesprochen wurden. Worin liegt der Sinn, solche in hohem Maße zeit-, orts- und situationsgebundenen Worte für folgende Generationen zu sammeln? Und was macht diese Art von Sammlungen |139|für uns heute interessant? Zur Beantwortung dieser Frage soll die biblische Prophetie exemplarisch in den Blick genommen werden.
Wer ist ein Prophet?
Ein Prophet wird durch Berufung zum Propheten bzw. zur Prophetin. Das hebr. Wort dafür ist nābī’/fem. nebī’ā, das sich vom Akkadischen nabū(m) ableitet. Die Grundbedeutung von nabū(m) ist „nennen, rufen“. Die hebr. Wurzel nb’ liegt nur in reflexiven und passiven Stammformen vor, so dass es sich nahelegt, den Propheten zunächst als jemanden anzusehen, der ge- oder berufen wird.[3] Daher lässt sich von Propheten als berufenen Rufern sprechen.
Berufung
Die Berufungsgeschichten nennen JHWH selbst als denjenigen, der seine Propheten, oft sehr überraschend, beruft und sie zu einer bestimmten Zeit mit einem bestimmten Auftrag versieht (z.B. Ex 3,10Ex 3,10; Jer 1,5Jer 1,5; Jes 6,9Jes 6,9). Ausgewählt werden ganz „normale“ Menschen, die einem Beruf nachgehen und Familie haben und mit der Berufung oft einer starken Veränderung ihres bisherigen Lebenskontextes unterworfen sind. Die Berufung abzulehnen, ist nicht möglich, auch wenn nach Einwänden gesucht wird (z.B. Ex 4,10Ex 4,10; Jer 1,6Jer 1,6), so dass sie als Zwang empfunden werden kann (Am 3,8Am 3,8).
Das Leben als Prophet
Prophet zu sein bedeutet, dass eigene Leben ganz und gar dem Auftrag zu widmen und auch die Familie einzubeziehen.[4]Ez 3,26Ez 4,4–13Hos 1,4–9 Das Amt eines Propheten ist eine Zumutung und kann daher nur aus der Zusage des