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Handbuch Bibeldidaktik


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Ära (d.h. etwa seit dem 2. Jh. unserer Zeit) kein herausragendes Ansehen, sie gelten zwar als integraler Teil, doch nicht als Zentrum der Halacha, der Wegweisung Gottes für sein Volk Israel.

      Zum Dekalog im biblischen Kontext

      In Ex 20 ist der Dekalog in einen Erzählzusammenhang eingebettet: Nach dem eigentlichen Auszug aus Ägypten treffen die Israeliten in Ex 19,1 am Berg Sinai ein. Bei allem, was dort geschieht, wird Mose als der einzige Zeuge von Gottes Theophanie und einzig autorisierter Mittler der Worte Gottes beschrieben. Ex 20,2–17 ist – ebenso wie das sog. Bundesbuch (Ex 20,22–23,33Ex 20,220096>23,33) – in diese Erzählung eingefügt, ohne dass sein Text dicht mit dem Kontext verwoben wäre. Der Dekalog wird demnach mündlich mitgeteilt; erst Ex 24,4 und erneut 34,28Ex 34,28 ist von einer Niederschrift auf steinernen Tafeln durch Mose – nach Ex 31,18 und 32,15 f.Ex 32,15f. durch Gott selbst – die Rede.

      Dtn 5 ist demgegenüber weniger erzählend angelegt. Demnach befinden sich die Israeliten bereits im Land östlich des Jordans. Hier wiederholt Mose, was Gott ihnen durch ihn bereits am Horeb (= Sinai) gesagt und auf zwei steinerne Tafeln geschrieben hatte (V. 5Dtn 5,5 und V. 22Dtn 5,22). In Dtn 6–9Dtn 60096>9 folgen weitere Weisungen; Dtn 10,1–5Dtn 10,10096>5 berichtet, dass Mose auf Geheiß Gottes erneut steinerne Tafeln |133|anfertigt, auf die Gott genau „die Worte [schreibt], die schon auf den ersten [Tafeln] waren“.

      Zum Dekalog in jüdischer und christlicher Tradition

      Sowohl im Judentum als auch im Christentum ist der Dekalog immer wieder memoriert, befolgt und interpretiert worden.