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Gender@Wissen


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Geschlechterordnung zur Folge gehabt.

      Geschlecht als Wissenskategorie

      Dieser Zugang entsprach weitgehend dem methodologischen Selbstverständnis der traditionellen Wissenschaftssoziologie und Wissenschaftsforschung. Zwar wurde die Herstellung und Beurteilung von Wissen seit Karl Mannheim als kontextabhängig betrachtet, doch galt der Inhalt wissenschaftlichen Wissens als weitgehend sakrosankt. So wurden in der traditionellen Wissenschaftssoziologie zwar die Bedingungen der wissenschaftlichen Erkenntnisproduktion, deren Institutionalisierung, Normen und Werte untersucht oder die Motivationen der beteiligten Akteure betrachtet, wissenschaftliche Aussagen (Erkenntnisse und Tatsachen) wurden jedoch nicht weiter hinterfragt. In den 1960er-Jahren rückten mit der sogenannten antipositivistischen Wende [<< 39] jedoch auch der Inhalt und die Struktur des Wissens in den Blickpunkt des Interesses. Die Kritik am naturalistischen Wahrheitsanspruch der Wissenschaften im Allgemeinen und der Naturwissenschaften im Speziellen bildet seitdem einen gemeinsamen Fluchtpunkt der Wissenschafts- und Geschlechterforschung.