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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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Versprechen gelten zuerst für Israel. 1,17 Elia, der Prophet (1Kön 17–19.21), von dem erwartet wurde, dass er das messianische Zeitalter ankündigen werde (Mal 3,23; Mt 11,14); sein traditioneller Auftritt während des Pesachseder antizipiert diese endgültige Befreiung. Zu bekehren die Herzen der Väter, die Rolle des Elia in Mal 3,24; Sir 48,10. Herr, gr. kyrios, was „Herrscher“ bedeuten kann (hebr.: ’adon), aber auch die Standardübersetzung von JHWH in der LXX ist; im Christentum wird dieser Titel Jesus zuerkannt. 1,18 Woran soll ich das erkennen, seine Bitte um ein Zeichen an den Engel verbindet Zacharias mit Gideon (Ri 6,17). Meine Frau ist hochbetagt, vgl. Gen 18,12. 1,19 Gabriel, zusammen mit Michael einer der zwei Engel, die im Tanach einen Namen tragen (Dan 8,16; vgl. äthHen 9; 20; 40; Jub 2,18; 54,6; 1QH 6,13; 1QM 9,14–16; 15,14). In Dan 9,20–25 sagt Gabriel das messianische Zeitalter an. Der vor Gott steht, im himmlischen Thronsaal. Verkündigen, das Substantiv des hier verwendeten Verbs euangelion, übers. „Evangelium“, wurde in Rom für säkulare Angelegenheiten verwendet, etwa Steuererleichterungen oder den Geburtstag des Kaisers; in der LXX (Jes 40,9; Ps 40,10; 68,11; 96,2 u.a.) kann sich das Verb (hebr. basar, Substantiv besora) auf die göttliche Errettung beziehen. 1,20 Du wirst verstummen, vgl. Ez 3,26; 24,27; 33,22. 1,22 Erscheinung […] im Tempel, vgl. Apg 22,17–21.

       Lk 1,24–25 Die Empfängnis des Johannes 1,25 Schmach, vgl. Gen 30,23 in Bezug auf Rahel, die Josef gebärt. Gott öffnet und verschließt Mutterleiber (Gen 16,2; 25,21; 1Sam 1,1–18). Diese Texte erklären Unfruchtbarkeit nicht durch Sünde (im Gegensatz zu manchen zeitgenössischen Interpretationen).

       Lk 1,26–38 Die Ankündigung 1,26 Im sechsten Monat, nach der Empfängnis des Johannes. Statt die Datierungen mit politischen Führungspersönlichkeiten zu korrelieren (Lk 1,5; 3,1), bevorzugt Lukas jetzt die Zeitpunkte der Schwangerschaften. Gabriel, vgl. Anm. zu 1,19. Galiläa, Nordisrael. Nazareth, ein kleines Dorf (Joh 1,46) im Süden von Galiläa, das außerhalb des Neuen Testaments in der Literatur des ersten Jahrhunderts nicht bezeugt wird. Obwohl Matthäus und Lukas Jesu Geburt in Bethlehem lokalisieren (Mt 2,6 nennt zusätzlich Judäa), war bekannt, dass Jesus aus Nazareth stammte (vgl. z.B. Joh 1,46). 1,27 Jungfrau, gr. parthenos; Lukas hebt dies hervor (auch in V. 34), zitiert aber Jes 7,14[LXX] (anders als Mt 1,23) nicht. Vertraut war, der Ehevertrag (ketuba) war bereits unterschrieben worden. Das ideale Alter zur Heirat für Männer wird in mAv 5,21 auf 18 Jahren festgelegt; Josephus, der sich an die römischen Konventionen hielt, ging mit circa 30 Jahren eine Ehe ein. Frauen heirateten üblicherweise in ihren späten Jugendjahren. Hause David, die vorherrschende jüdische Auffassung besagte, dass der Messias ein Nachkomme Davids sein würde (2Sam 7,12). Vgl. Anm. zu 20,41–44. Maria, gr. Mariam aus dem hebr. Mirjam; der Name, der an Mirjam, die Schwester von Mose, sowie an die hasmonäische Frau des Herodes, Mariamne, erinnert, war unter jüdischen Frauen im ersten Jahrhundert verbreitet. 1,28Sei gegrüßt, eine traditionelle griechische Grußformel, die auch mit „Heil“ übersetzt wird, wie in „Heil Maria“ (lat. Ave Maria). Begnadete, lat. gratia plena, übers. „voll der Gnade“. Der Herr ist mit dir, eine übliche Begrüßung und affirmative Formel (Ri 6,12; 2Sam 7,3; 2Chr 15,2). 1,29 Erschrak, gr. diatarassō; vgl. Lk 1,12. 1,31 Dem sollst du den Namen […] geben, vgl. Anm. zu 1,13. Jesus, gr. Iesous, von hebr. Yehoschua, übers. „der Herr rettet“ (Mt 1,21), ein häufiger Name im Tanach (mit Varianten wie „Josua“ oder „Hosea“) und in späterer Zeit. 1,32 Sohn des Höchsten, deutet königliche Macht (2Sam 7,13–16) und Rechtschaffenheit (Sir 4,10; vgl. auch Dan 7,25) an; „Höchster“ ist eine Übersetzung des hebr. Elijon (z.B. Gen 14,18–22; Ps 18,14; 78,35). Thron seines Vaters David, vgl. Anm. zu 1,27 und Anm. zu 20,41–44; bezüglich der Versprechen an David vgl. auch Jer 23,5–8; Ps 89; PsSal 17,4.6.21 u.a. 1,33 Haus Jakob, ein Synonym für Israel (Ex 19,3; Jes 46,3; 48,1; Jer 2,4; Ps 114,1 u.a.). Sein Reich wird kein Ende haben, bezüglich der davidischen Dynastie vgl. 2Sam 7,13.16 (hebr. ‘ad ‘olam, übers. „auf ewig“). 1,35 Der Heilige Geist […] überschatten, vgl. Anm. zu 1,15; Ex 40,35. Gottes Sohn, in Lk 3,38 ist Adam ein Sohn Gottes; vgl. 2Sam 7,14. Die Bezeichnung kann sich auch auf Gottheiten beziehen, z.B. Ps 29,1. Die jungfräuliche Empfängnis wird nur in Mt