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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. Sie war hochbetagt. Nach ihrer Jungfrauschaft hatte sie sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt 37 und war nun eine Witwe von vierundachtzig Jahren; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. 38 Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

       Lk 2,25–38 Simeon und Hanna 2,25 Jerusalem, vgl. Anm. zu 2,22. Simeon, sonst nicht bezeugt. Trost, gr. paraklēsis, hier synonym mit Erlösung, vgl. Anm. zu 1,68 und 24,21; vgl. auch Jes 40[LXX]; syrBar 44,7. Heiliger Geist, vgl. Anm. zu 1,15. 2,27 Wie es Brauch ist, vgl. Anm. zu 2,22. 2,29 Nun lässt du […] fahren, lat. nunc dimittis, der traditionelle Name des Lobgesangs. 2,31 Heil, vgl. Lk 3,6. Vor allen Völkern, vgl. Jes 52,10; Ps 98,2. 2,32 Erleuchtung der Heiden, vgl. Jes 49,6; im Judentum wurde gewöhnlich gelehrt, dass die Erlösung allen Völkern gilt. Preis deines Volkes Israel, vgl. Jes 46,13. 2,33 Vater, Josef (Lk 2,48; 3,23). 2,34 Segnete sie, vielleicht die Andeutung eines priesterlichen Segens (Num 6,23; 1Sam 2,20). Fallen und […] aufstehen, Jesu Verkündigung und die Verkündigung über ihn sorgte für Spaltungen unter Jüdinnen und Juden. 2,35 Durch deine Seele wird ein Schwert dringen, im christlichen Denken werden sich Lehren über die Gerechtigkeit, das Leiden und die Fürbitte Marias entwickeln. 2,36 Prophetin, Hanna, vergleichbar mit anderen Prophetinnen im Judentum (Mirjam [Ex 15,20], Debora [Ri 4,4], Hulda [2Kön 22,14] und wohl Jesajas Frau [Jes 8,3]). 2,37 Witwe, Lukas befürwortet den Zölibat. Allerdings wohnten Menschen nicht für einen längeren Zeitraum am Tempel, trotz Ps 23,6. 2,38 Erlösung Jerusalems, vgl. Anm. zu 1,68 und 24,21.

       Lk 2,39–40 Die Kindheit Jesu 2,39 Nach dem Gesetz des Herrn, Lukas hebt die Verbindung der Familie zur Tora hervor. 2,40 Voller Weisheit, vgl. Jes 11,2.

       Lk 2,41–52 Jesus im Tempel 2,41 Alle Jahre, Lukas führt die Themen Jerusalem, Tempel und Tora fort; die jährliche Pilgerreise erinnert an Hanna (1Sam 1,3). Passafest, eines der drei Wallfahrtsfeste (mit Sukkot/Laubhüttenfest und Schawuot/Wochenfest); vgl. Ex 23,14–17; Dtn 16,1–8.16 sowie Lk 22,7–13. 2,42 Zwölf Jahre alt, entgegen der landläufigen Meinung handelt es sich dabei nicht um Jesu Bar Mizwa; bezüglich jüngerer Texte über das Alter von dreizehn Jahren als Alter der Verantwortung Erwachsener vgl. mNid 5,6; mAv 5,21. 2,47 Erzählungen über die erstaunliche Weisheit von Helden sind verbreitet, z.B. über Kyrus (Hdt. 1,114ff.), Alexander den Großen (Plut.Alex. 5), Mose (Philo Mos. 1.21; Jos.Ant. 2,230) und Samuel (Jos.Ant. 2,230); in Jos.Vit. 9 wird festgehalten: „Noch als Jugendlicher, so um das vierzehnte Jahr – erhielt ich Lob von allen für meine Stoffkenntnis; die Hohenpriester und die Vornehmsten der Stadt trafen sich immer wieder, um von mir genauere Auskunft über die Gesetzesbestimmungen zu erhalten.“ 2,48 Vater, vgl. Anm. zu 2,33, was die Ironie in Jesu Antwort in Lk 2,49 bereits vorbereitet. 2,49 Bei denen, die zu meinem Vater gehören, der Ausdruck ist im Tanach verbreitet, bezieht sich aber nie auf den Tempel. 2,51 Vgl. Lk 2,19. 2,52 Vgl. 1Sam 2,26; Lk 1,80; 2,40; Mose wird mit ähnlichen Begriffen beschrieben (Philo Mos. 1,19; JosAnt. 2,231); vgl. auch Spr 3,4.