Группа авторов

Das Neue Testament - jüdisch erklärt


Скачать книгу

Israel; vgl. auch Lk 2,21; mSchab 18,3. Nach seinem Vater Zacharias, Tob 1,1; Jos.Bell. 5,534; Ant. 14,10), eine Tradition, die in der sephardischen (im Mittelmeerraum), aber nicht in der aschkenasischen (osteuropäischen) jüdischen Kultur aufrecht erhalten wurde; in letzterer werden Kinder nach verstorbenen Verwandten benannt. Die Namensgebung im Zuge der Beschneidung wird in jüdischen Quellen nicht vor dem achten Jahrhundert bezeugt. 1,60 Johannes, vgl. Anm. zu 1,13. 1,66 Die Hand des Herrn, vgl. Ex 9,3; 16,3; Jos 4,24; 22,31; Jes 41,20; 66,14; Ez 33,22 (auch in verbunden mit Stummheit) und anderswo, häufig im Kontext des Gerichts.

      67 Und sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach:

      Denn er hat besucht und erlöst sein Volk

      69 und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils

      im Hause seines Dieners David –

      70 wie er vorzeiten geredet hat

      durch den Mund seiner heiligen Propheten –,

      71 dass er uns errettete von unsern Feinden

      und aus der Hand aller, die uns hassen,

      72 und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern

      und gedächte an seinen heiligen Bund,

      73 an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham,

      uns zu geben, 74 dass wir, erlöst aus der Hand der Feinde,

      ihm dienten ohne Furcht 75 unser Leben lang

      in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen.

      76 Und du, Kindlein, wirst Prophet des Höchsten heißen.

      Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest

      77 und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk

      in der Vergebung ihrer Sünden,

      78 durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes,

      durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Höhe,

      und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.

       Lk 2,1–7 Die Geburt Jesu (Mt 1,18–25) 2,1 Augustus, der von 27 v.u.Z –14 u.Z. herrschte, wurde auch „Gott“, „Sohn Gottes“, „Erlöser“ und „Vater“ genannt. Die Leserschaft des LkEv hat deshalb wohl die politische Herausforderung erkannt: Welchem „Sohn Gottes“ sollten sie nachfolgen, Jesus oder dem Caesar? Geschätzt, dieser Zensus ist sonst nicht bezeugt. Rom, das die Gebietsansässigen vorrangig zur Erhebung der Steuern erfasste, führte keine einmalige Schätzung im gesamten Reichsgebiet durch und forderte die Menschen dafür auch nicht auf, in ihre Heimatstädte zurückzukehren, um sich amtlich einzutragen. Es liegen keine externen Zeugnisse für einen römischen Zensus unter Herodes dem Großen vor, während dessen Regierungszeit Jesus geboren wurde. Im jüdischen Denken steht das Zählen von Menschen in direktem Gegensatz zum göttlichen Willen (Ex 30,12; 2Sam 24). Apg 5,37 datiert die Revolte von Judas dem Galiläer in die „Tage[…] der Volkszählung“ und kontrastiert somit den Gehorsam Josefs und Marias mit der Auflehnung des Judas. Die Szene könnte ein Midrasch zu Ps 87,5–6[LXX 86] sein. 2,2 Quirinius, wurde als legatus (militärischer Statthalter) eingesetzt, um den Aufstand der Homonadenser in Kilikien zu unterdrücken; der eigentliche Statthalter war Varus. Josephus berichtet (Ant. 17,354; 18,1–2; vgl. auch Bell. 2,117; 7,253) von einem Provinzialzensus unter Quirinius im Jahr 6 u.Z., nach dem Tod des Herodes. 2,3–4 Ein jeglicher in seine Stadt, der Zensus erklärt, wie Jesus in Bethlehem geboren werden kann, in der Stadt, in der David geboren worden war (1Sam 17; 20; Mi 5,1 prophezeit einen Herrscher aus Bethlehem; vgl. Mt 2,5–6). Bethlehem liegt etwa 8 km von Jerusalem und 137 km von Nazareth entfernt. 2,7 Erster Sohn, gr. prototokos (hebr. bechor), der als solcher Gott geweiht ist (Ex 13,2.12.15; Num 3,12–13; Dtn 21,17); Israel ist Gottes „erstgeborener Sohn“ (Ex 4,22). Krippe, ein Futtertrog; die Assoziierung Jesu mit dem Trog – einem Sinnbild für Nahrung – antizipiert bereits das Letzte Abendmahl (Lk 22,19). Die Weihnachtskrippe mit den Magiern (aus Mt 2) und den Hirten (aus dem LkEv) wurde von Franz von Assisi im dreizehnten Jahrhundert erfunden. Herberge, im Gegensatz zu der populären Lesart gibt Lukas keinen Hinweis darauf, dass der Wirt der armen Familie die Gastfreundschaft verwehrt; vielmehr geht es darum, dass es keinen Raum für die Privatsphäre gab, die für eine Geburt vonnöten war.