9,18–22) Vgl. EvThom 13. 16,13 Cäsarea Philippi, eine überwiegend nichtjüdische Stadt, ungefähr 40 km nördlich des Galiläischen Meeres. Menschensohn, vgl. Anm. zu 8,20. 16,14 Johannes der Täufer, vgl. Mt 14,2. Elia, vgl. Anm. zu 11,14–15; Mal 3,23–24; Sir 48,10. 16,16 Christus, vgl. Anm. zu 1,1. Lebendiger Gott, vgl. Anm. zu 15,31. 16,17 Fleisch und Blut, der Glaube an Jesus gründet auf Offenbarung und nicht auf Argumenten oder Zeichen. 16,18 Petrus, ein Wortspiel mit dem griechischen Wort für „Stein“, petra; das zugrunde liegende aram. Wort kepha wird zum gr. kephas (Joh 1,42; 1Kor 1,12 et al.). Auf diesen Felsen, die christlichen Traditionen sind unterschiedlicher Ansicht, ob Petrus selbst der „Fels“ ist (was zu Ansprüchen des Papsttums führte) oder sein Glaube. Gemeinde, gr. ekklēsia (vgl. Mt 18,17). Die LXX verwendet ekklēsia (übers. „Gemeinde“, vgl. LXX Dtn 4,10; 9,10; 18,16; 31,30) für das hebr. qahal (übers. „Gemeinschaft“; vgl. 2Sam 7; 1Chr 17; 1QM 4,10). Matthäus ist das einzige kanonische Evangelium, das diesen Begriff verwendet. Pforten der Hölle, vgl. Anm. zu 11,23. 16,19 Schlüssel, verbunden mit Wissen und Autorität (Jes 22,22; Lk 11,52; Offb 3,7; syrBar 10,18; slawBar 11,2; 3Hen 18,18; SifDev 32,25; bSchab 31a-b). Gebunden […] lösen, bedeutet gemäß der rabbinischen Lehre „verbieten und erlauben“ (im rechtlichen Sinn); vgl. mPes 4,5; mTer 5,4 sowie Mt 18,18); vgl. Anm. zu 9,17. 16,20 Niemandem zu sagen, das Messiasgeheimnis; vgl. Anm. zu 8,4.
Petrus
Nur bei Matthäus verheißt Jesus seinem Jünger mit Namen Simon, Sohn des Jona: „Du bist Petrus (gr. petros, aram. kepha [die griechische Transliteration von kepha – „Kephas“ – kommt in Joh 1,42; 1Kor 1,12; 15,5; Gal 2,11.14 vor]), und auf diesen Felsen (gr. petra, aram. kepha) werde ich meine Gemeinde bauen“ (Mt 16,18). Nur im Matthäusevangelium überreicht Jesus Petrus die „Schlüssel des Himmelreichs“ (Mt 16,19). Petrus ist der Anführer der Jünger (Mt 16,19), er ist Zeuge der Verklärung (Mt 17,1–9) und folgt Jesus nach dessen Gefangennahme trotz seiner Angst (Mt 26,58). Er ist außerdem der einzige Jünger, der mit Jesus über das Wasser geht (Mt 14,28–30). Die römisch-katholische Tradition identifiziert Petrus mit dem ersten Bischof von Rom und macht ihn so zum ersten Papst (obwohl dieser Titel zunächst nicht offiziell gebraucht, sondern erst knapp 200 Jahre später eingeführt wurde, s. Iren.haer. 3). Die meisten Protestanten hingegen wenden ein, dass die textliche Verbindung zwischen dem Apostel Petrus und dem „Felsen“ der Kirche nicht eindeutig sei; es könnte auch sein, dass „Fels“ sich nur auf die Proklamation des Petrus „Du bist der Messias“ (Mt 16,13) bezieht und nicht auf Petrus selbst.
21 Seit der Zeit fing Jesus an, seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem gehen und viel leiden müsse von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.
22 Und Petrus nahm ihn beiseite und fuhr ihn an und sprach: Gott bewahre dich, Herr! Das widerfahre dir nur nicht! 23 Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh weg von mir, Satan![*] Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.
Mt 16,21–23 Die erste Ankündigung der Passion (Lk 9,22) Zum Begriff „Passion“ vgl. Anm. zu 26,1–28,20. Vgl. auch Mt 17,22–23; 20,17–19; 26,2. 16,21 Viel leiden, ist der Zeit der Erlösung vorangestellt (Jes 52–53; Hos 6,2; Sach 13,7–9; vgl. auch Dan 7,23, wo das vierte Tier die Erde vor einer solchen Erlösung verzehren wird). Älteste und Hohepriester und Schriftgelehrte, Matthäus schreibt Jesu Leiden der jüdischen – nicht römischen – Obrigkeit zu. Am dritten Tage, vgl. Hos 6,2; Jona 2,1; 2,11; bSan 97a („[…] am dritten Tag [wird er uns] wieder aufrichten, dass wir vor ihm leben“) suggeriert, dass Gott die Menschheit am dritten Tag nach dem Ende der gegenwärtigen Epoche auferwecken würde. 16,22 Gott bewahre, Petrus erwartet nicht, dass der Messias sterben würde (vgl. Anm. zu 1,1 und 3,14; vgl. auch Sach 9,9; Dan 9,26). 16,23 Satan, Petrus schlüpft ebenso wie Satan in die Rolle des Verführers (Mt 4,10). Ärgernis, gr. skandalon.
24 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. 25 Denn wer sein Leben erhalten will, der wird‘s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird‘s finden. 26 Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?
27 Denn es wird geschehen, dass der Menschensohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun. 28 Wahrlich, ich sage euch: Es sind etliche unter denen, die hier stehen, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich.
Mt 16,24–28 Jesus beruft die Jünger noch einmal (Mk 8,34–9,1; Lk 9,23–27; Joh 12,25) Vgl. Mt 4,18–22; 10,38. 16,24 Vgl. Lk 14,27. Nehme sein Kreuz, vgl. Anm. zu 10,38. 16,25 Der wird‘s finden, ewiges Leben. Die Aussage ist paradox: Sich an etwas