die sich auch auf Leben und Tod bezieht, findet sich in der rabbinischen Literatur: „Jeder, der auch nur ein Ding aus der Tora behütet, seine Seele behütet er, und jeder, der auch nur ein Ding aus der Tora verliert, seine Seele verliert er“ (ARN B 35). 16,27 Menschensohn, vgl. Anm. zu 8,20. 16,28 Werden den Tod nicht schmecken, das messianische Zeitalter steht unmittelbar bevor (Mk 9,1; Lk 9,27; vgl. auch Joh 8,51–52; 1Thess 4,15; vgl. Anm. zu 28,20).
1 Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus und Jakobus und Johannes, dessen Bruder, und führte sie allein auf einen hohen Berg. 2 Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. 3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm.
4 Petrus aber antwortete und sprach zu Jesus: Herr, hier ist gut sein! Willst du, so will ich hier drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. 5 Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!
6 Als das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und fürchteten sich sehr. 7 Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht! 8 Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. 9 Und als sie vom Berge hinabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt von dieser Erscheinung niemandem sagen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.
Mt 17,1–8 Die Verklärung (Mk 9,2–8; Lk 9,28–34) Vgl. auch 2Petr 1,17–18. 17,1 Petrus und Jakobus und Johannes, wie Mose nimmt auch Jesus drei namentlich bekannte Jünger mit zu einer Offenbarungserfahrung (Vgl. Ex 24,1). Hoher Berg, mit Mose und Elia assoziert (vgl. Anm. zu 5,1–2; Ex 19,20; 24,9–18; 1Kön 19,8–18). 17,2 Verklärt, gr. metamorphoō, bedeutet „sich in Gestalt oder Erscheinung verändern“ (vgl. Röm 12,2; 2Kor 3,18). Sein Angesicht leuchtete, eine Anspielung auf Mose (Ex 34,35). Wie die Sonne, vgl. Dan 10,6: „[…] sein Antlitz sah aus wie ein Blitz, seine Augen wie feurige Fackeln […]“; 2Kor 3,18; Offb 10,1. 17,3 Mose und Elia, vielleicht ein Hinweis, dass Jesus die Erfüllung von Gesetz und Propheten ist (Mt 5,17; 7,12; 17,12; Dtn 18,15.18). Auch rabbinische Texte bringen Mose und Elia miteinander in Verbindung (vgl. DevR 3,17, wo bemerkt wird, dass Gott sowohl Mose als auch Elia in der Zukunft zurückholen wird). 17,5 Vgl. Ps 2,7. Lichte Wolke, signalisiert Gottes Anwesenheit (Ex 40,35–38; vgl. auch Offb 14,14; Jos.Ant. 4,326). Den sollt ihr hören, vgl. Mt 3,17; vgl. Dtn 18,15 bezüglich des „Propheten wie Mose“.
10 Und die Jünger fragten ihn und sprachen: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elia kommen? 11 Er antwortete und sprach: Ja, Elia kommt und wird alles zurechtbringen. 12 Doch ich sage euch: Elia ist schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben mit ihm getan, was sie wollten. So wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. 13 Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer zu ihnen geredet hatte.
Mt 17,9–13 Elia, der Prophet (Mk 9,9–13) 17,9 Ihr sollt […] niemandem sagen, das Messiasgeheimnis; s. Anm. zu 8,4; vgl. auch Mt 9,30; 16,20. 17,10 Schriftgelehrte, vgl. Anm. zu 7,28–29 und 13,52. Zuerst müsse Elia kommen, als Vorläufer; hier speziell auf den Messias bezogen und nicht wie im Tanach auf das messianische Zeitalter (Mal 3,22–24; vgl. Anm. zu 11,4–5). 17,12–13 Elia ist schon gekommen, bezieht sich auf Johannes den Täufer (Mt 3,3; Lk 1,17; vgl. auch Joh 1,21). Die rabbinische Literatur bewertet die genaue messianische Rolle und Aufgaben des Elia unterschiedlich. Vgl. Anm. zu 11,14–15. In mEd 8,7 kommt Elia, um Frieden auf Erden zu schaffen (Mal 3,23–24); in bSan 98a bezieht sich Elia selbst auf seine Rückkehr zur Erde; bEr 43b hält schließlich fest, dass Elia nicht an den Vorabenden von gewissen Festen kommen wird (vgl. SchemR 18,12).
14 Und als sie zu dem Volk kamen, trat ein Mensch zu ihm, kniete vor ihm nieder 15 und sprach: Herr, erbarme dich über meinen Sohn! Denn er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden; er fällt oft ins Feuer und oft ins Wasser; 16 und ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht und sie konnten ihm nicht helfen. 17 Jesus aber antwortete und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn mir her! 18 Und Jesus bedrohte ihn; und der Dämon fuhr aus von ihm, und der Knabe wurde gesund zu derselben Stunde.
19 Da traten die Jünger zu Jesus, als sie allein waren, und sprachen: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? 20 Er aber sprach zu ihnen: Wegen eures Kleinglaubens. Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.[*]
22 Als sie in Galiläa zusammen waren, sprach Jesus zu ihnen: Der Menschensohn