O. M.

Die Männin


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zwei bis drei Jungen. (18)

       Der Anteil der Schülerinnen an deutschen Gymnasien (53,7%) ist 15% höher, als der der Schüler (46,3%) (19), An Haupt-, Sonder- und Förderschulen machen Jungen heute hingegen rund 70 Prozent der Schüler aus.

       Jungen bleiben häufiger sitzen. Der Anteil der Kinder, welche die 9. Klasse wiederholen ist bei Jungen etwa 1 Drittel höher als bei Mädchen (20),

       Unter den etwa 80.000 Jugendlichen, die pro Jahr die Schulen ohne Abschluss verlassen, sind doppelt so viele männliche wie weibliche Schüler. 2006 erreichten von den 18- bis 21-jährigen Jungen nur 26,1 Prozent die Hochschulreife, während es bei den Mädchen 33,8 Prozent waren. (18)

      Aber bevor wir Männer nun in Panik verfallen, sollte erst einmal definiert werden, was man unter Schlauheit versteht. Geht es darum, mit wenig Aufwand viel zu erreichen? Dann ist frau sicherlich der Sieger!

      Ein sicheres Indiz dafür sind die 10 teuersten Scheidungen der letzten Jahre. In allen Fällen musste der Mann an die Frau blechen!

      Aber auch andere Tatsachen scheinen diese Aussage zu bestätigen, oder ist es etwa ein Zeichen von übermäßiger Intelligenz, wenn man sich nach einem anstrengenden 10-Stunden Arbeitstag in verantwortlicher Position zu Hause widerspruchslos als erstes dazu verdonnern lässt, den Müll runter zu bringen?

      Aber betrachten wir doch einmal genauer, warum Jungen in der Schule schlechter abschneiden als Mädchen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung veröffentlichte im Dezember 2007 zu diesem Thema eine 40-seitige Studie „Bildungs(Miss)erfolge von Jungen und Berufswahlverhalten bei Jungen/männlichen Jugendlichen“ (21) Nun ist dieses Ministerium nicht gerade als Verfechter der Rechte benachteiligter Jungen bekannt. Zumindest hatte es im Rahmen seiner bisherigen geschlechtersensiblen Förderung bisher ausschließlich Frauen- und Mädchenförderprojekte durchführt, hingegen kein einziges Förderprojekt für Jungen. Gerade dies wäre ja aber sinnvoll, betrachtet man die schlechteren schulischen Ergebnisse der heranwachsenden Jungen.

      Wenn man sich kurz nach ihrem Erscheinen die Datei „Bildungsmisserfolg.pdf“ von der Webseite des Ministeriums herunterladen wollte, hatte man wenig Erfolg. Die Ergebnisse dieser Studie waren offensichtlich so brisant und passten nicht in das politische Bild, dass die Studie bereits wenige Tage nach ihrem Erscheinen von der Webseite verschwand und man dort nur noch auf die Meldung traf: „Fehler! Die von Ihnen gewählte Seite kann nicht mehr angezeigt werden.

      Dabei dürften die Erkenntnisse der Studie durchaus von öffentlichem Interesse sein: "Für den Übergang in weiterführenden Schulen hat die Lern-Ausgangs-Untersuchung (LAU) in Hamburg herausgefunden, dass Jungen nicht nur generell seltener eine Gymnasialempfehlung erhalten, auch bei gleichen Noten werden sie seltener von den Lehrkräften für gymnasialgeeignet angesehen als Mädchen." (21 S. 6)

      Ganz dick kommt es auf Seite 11: „In allen Fächern erhalten Jungen auch bei gleichen Kompetenzen schlechtere Noten.“ (21 S. 11) Als eine der Ursachen wird vermutet, dass das sozial angepasstere Verhalten der Mädchen positiv bei der Benotung berücksichtigt wird.

      Bei Männern ist das abstrakte und räumliche Vorstellungsvermögen besser ausgeprägt. Bei wissenschaftlichen Vergleichstests schnitten Männer bei der sogenannten „Mentalen Rotation“ – dreidimensionale Figuren müssen dabei im Geiste gedreht werden - im Durchschnitt besser als Frauen ab.

      Auch die bisher immer als vermeintliches Klischee abgetane Erkenntnis, dass Frauen einen schlechter ausgeprägten Orientierungssinn haben, konnte mittlerweile wissenschaftlich bewiesen werden. Die beiden Wissenschaftlerinnen Catherine Jones und Susan Healy von der University of Edinburgh haben festgestellt, dass Frauen sich eher anhand von Wegmarken (am Sonderangebot für spanische Strauchtomaten vorbei und dann gleich nach den eingelegten Gurken scharf links) orientieren. Männer hingegen nutzen für ihre Orientierung sowohl entsprechende optische Hinweise als auch räumliche Zusammenhänge (22)

      Nur in einigen wenigen Situationen, in denen es hauptsächlich auf rein optische Informationen ankommt, können sich Frauen besser orientieren als Männer. Dies, so stellen die beiden Wissenschaftlerinnen fest, ist z.B. in geschlossenen Räumen der Fall. Da fällt bei uns Männern natürlich sofort der Groschen: Geschlossener Raum -> Wohnung -> Höhle. Evolutionsbiologisch gehören Frauen also allein schon zu ihrer eigenen Sicherheit in die Küche, denn da ist die Gefahr, sich zu verlaufen, am geringsten für sie!

      Und auch beim Einkaufen haben Frauen weniger Probleme als Männer: So weist eine US-amerikanische Studie nach, dass sich Frauen auf einem Wochenmarkt besser orientieren können, als Männer (23) und bestätigt damit indirekt auch die Ergebnisse der ersten Studie. Zur Erklärung dieses Phänomens dient den Forscher auch in diesem Fall die Evolutionsbiologie: Während in der Steinzeit der Mann dem Wild hinterher stellte, sammelte Frau Wildpflanzen ein. Deshalb mussten sie sich merken, wo bestimmte Bäume oder Beerensträucher – also die Wegmarken der anderen Studie - zu finden sind.

      Männer können übrigens nicht nur besser räumlich denken, sondern auch besser räumlich hören, wie Wissenschaftler des Universitätsklinikums Tübingen in einer Studie festgestellt haben. (24) Auch hier vermuten die Wissenschaftler einen evolutionsbiologischen Hintergrund.

      Bis zur Pubertät sollen die Leistungen in Mathematik bei Jungen und Mädchen relativ gleich sein. Erst danach werden die Mädels abgehängt. Das ist natürlich nicht weiter verwunderlich, denn irgendwann reichen die 10 Finger nicht mehr aus, bei der Lösung komplexerer mathematischer Probleme Hilfestellung zu leisten. Und dabei sind wir wieder beim besseren abstrakten Denken.

      Frauen besitzen in der Regel umfangreichere sprachliche Fähigkeiten und können ihr Wissen deshalb besser verkaufen. Umgekehrt fällt es ihnen leichter, Wissen stumpf einzupauken. Da kommt es ihnen entgegen, dass die Benotung an deutschen Schulen natürlich bei weitem nicht so objektiv erfolgt, wie es eigentlich der Fall sein sollte. Gut in Fächern wie Mathematik oder Physik ist dies noch weitgehend der Fall. Aber bei Deutsch oder anderen „weichen“ Fächern, wie Kunst, Musik oder Religionskunde sieht es schon anders aus.

      Junge Mädchen sind anpassungsfähiger und machen dem Lehrpersonal – im Regelfall den Lehrerinnen - weniger Ärger. Ist nicht allein dies ein Grund, Mädchen – ob bewusst oder unbewusst - besser zu benoten?

      Außerdem verweiblicht das schulische Bildungssystem zunehmend: In der Primarschule sind mittlerweile (Stand 2006) 88,5 Prozent der Lehrer weiblichen Geschlechts. (17) In den deutschen Kindertageseinrichtungen sieht es noch schlimmer aus. Dort lag der Anteil der Männer am Personal im Jahr 2007 bei gerade drei Prozent. (17)

      Von Kindergarten bis Abitur werden deutsche Schüler und Schülerinnen weitgehend von Frauen betreut. Diese legen natürlich ihre eigenen Maßstäbe an. Sie werden in Bereichen, in denen sie selber schwach sind, nachsichtiger sein und dort, wo die eigenen Stärken liegen auch an andere entsprechende Anforderungen stellen.

      Entsprechend äußerte sich auch die Schleswig-Holsteinischen Bildungspolitikerin Ute Ersiek-Rave 2006 in einem Interview: „Es [das schlechtere schulische Abschneiden der Jungen] hat möglicherweise auch damit zu tun, dass Frauen die Schule dominieren. Der Frauenanteil in den Lehramtsstudiengängen liegt mittlerweile bei über 70 Prozent. In ein paar Jahren werden wir die Schule total verweiblicht haben. Im Kindergarten ist es noch schlimmer, da sind fast nur Frauen. Das ist keine gute Entwicklung.“ (25)

      Die Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing, deren Werke oft als Klassiker des Feminismus bezeichnet werden, konnte bei einer Hospitation beobachten, wie kleine Jungs im Unterricht abgewertet werden (26): „Ich war in einer Schulklasse von neun- und zehnjährigen Mädchen und Jungen. Und diese junge Frau erzählte den Kindern, dass der Grund für Kriege die naturgegebene gewalttätige Natur des Mannes ist. Man konnte die kleinen Mädchen förmlich vor Selbstzufriedenheit und Eingebildetheit platzen sehen, während die kleinen Jungs dort zusammengeknittert dasaßen, um Entschuldigung bittend für ihre Existenz, und sich ihr künftiges Leben vorstellten.“ Und fährt dann fort: „So etwas passiert überall in den Schulen und niemand unternimmt etwas dagegen.