Wolfgang Cremer

Eine Insel in 650m Höhe


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Darunter die Feuerstelle mit einem sehr großen Sichtfenster und daneben in gleicher Größe von etwa 50x50cm einen Backofen der wohl ebenfalls von der Feuerstätte beheizt wurde. Rund über diesem Ofen waren schmale Schränke angebracht die zu meiner großen Freude neben Geschirr auch Gewürze und bestimmt 30 Tüten mit Fertigsuppe sowie jeweils zwei Pakete Salz und Zucker beinhalteten. Vom Ofen aus ging ein Kaminrohr hoch und mit einem Bogen zur anderen Seite hin bevor es zum Dach hochstieg. Hier wurde mit Sicherheit sehr effizient geheizt. Unter dem Fenster befand sich eine Kommode die mit 38 Konservendosen gefüllt war. Hier war zudem eine 11kg Gasflasche untergebracht die einen kleinen Gasdoppelkocher auf der Kommode versorgte. Daneben standen zwei Taschenlampen die mein Interesse erregten. Als ich mir den komischen Griff genauer ansah, erkannte ich die kleinen Solarmodule unter einer Schutzschicht. Das war ideal. Ich versuchte eine und wunderte mich über die hohe Lichtausbeute die natürlich jetzt erst mal aus dem Akku kam. Ich freute mich wie ein kleines Kind. Oberhalb vom Fenster ein Bücherregal mit diversen Büchern. Die gegenüberliegende Seite wurde rechts durch eine große Eckbank mit einer dicken und sehr weichen Auflage versehen war. Oberhalb der Eckbank waren Regale bis zur Decke die mit Wein und Schnapsflaschen bestückt waren. Wunderbar konnte man hier sitzen an einem sehr massiven Holztisch. In der linken Ecke neben der Eckbank gab es tatsächlich einen Schaukelstuhl. An der linken Seite befanden sich zwei Vorhänge die in wie Schlafräume führten. Auch hier jeweils ein kleines Fenster mit Laden. In dem ersten Raum befanden sich ein Etagenbett und ein schmaler Schrank mit vielen Decken und Laken. Im zweiten Raum gab es ein mit geschätzten 1,5m breiteres Bett das auf einen Unterschrank gesetzt war. In diesem Unterschrank befand sich neben diverser Wäsche auch einiges an Kleidung. Es gab noch einen kleinen Kleiderschrank der ebenfalls einiges an Kleidung beinhaltete. Alle Räume verfügten über Gaslampen die mit kleinen Kartuschen betrieben wurden. Zudem gab es Schalter und LED-Leuchten die mit Sicherheit von dem Solarpaneel auf dem Dach versorgt wurden. Ich betätigte einen Schalter und sofort leuchteten die LEDs auf. Perfekt.

      Zwischen und oberhalb der Türen zu den Schlafräumen waren mehrere Angeln befestigt die soweit ich das beurteilen konnte sofort funktionstüchtig waren. Ebenfalls gab es drei Sportbögen und eine rechtgroße Anzahl von Pfeilen der unterschiedlichsten Art. Zwei Lederköcher beinhalteten sehr stabile Pfeile die mit scharfen Metallspitzen ausgestattet waren. Diese dürften sicherlich in der Lage sein selbst ein größeres Tier zu töten. Mehrere große Messer, die wie ich feststellte alle extrem scharf waren rundeten das Bild dieser wunderschönen Jagdhütte ab. Ein Fernglas befand sich in einer Schutzhülle. Ich nahm es vorsichtig heraus und schaute hindurch. Das war sicherlich kein preiswertes Glas. Total scharf zeigte das Bild bis in jede Ecke. Jetzt wo alle Fenster geöffnet und die Hütte von Licht und Wärme durchflutet waren vervollständigte sich der erste Eindruck. Supersauber, zweckmäßig und sinnvoll eingerichtet um auch mal einige Tage hier zu verbringen. Ich öffnete eine Konserve die vier Fleischfrikadellen in Nudeln beinhaltete und erhitzte diese auf dem Gaskocher. Das ging blitzschnell und kurze Zeit später saß ich gemütlich mit nackten Füßen auf der Terrasse und genoss dieses herrliche Mahl. Nach dem Essen viel mir der Zettel wieder ein den ich auf dem Tisch im Wohnraum gesehen hatte. Ich holte ihn und war erleichtert, dass er in deutscher Sprache geschrieben war. Ich setzte mich gemütlich hin und lass den Text:

      „Liebe Brigitte, schön dass du mit den Kindern wieder einige Tage hier verbringen möchtest. Ich habe auf deinen Wunsch hin auch die beiden Gewehre einschließlich der Munition mitgenommen. Lediglich die Jagdmesser sind nun noch da und sollten von dir eingeschlossen werden. Sei vorsichtig, sie sind sehr scharf. Damit sich die Kleinen nicht wieder mit dem schweren Ruderboot abmühen müssen, haben wir ein aufblasbares Kanu gekauft. Du findest es im Schuppen zusammen mit der Pumpe und den Paddeln. Es soll über 4m lang sein und durch verschiedene Luftkammern auch praktisch unsinkbar wie der Verkäufer sagte. Wir haben den Kindern auch ein neues Zelt beschafft. Es ist geräumiger, ich glaube 3x3m soll es sein. Da ich mich vergessen habe mit Peter abzustimmen, haben wir die letzte Lieferung doch glatt doppelt besorgt. Kannst du dir vorstellen wie wir gelacht haben als wir mit zwei voll bepackten Geländewagen hier ankamen. Nun jetzt haben wir halt 6 große Gasflaschen (sind auch im Schuppen) und die Vorräte sind ebenfalls alle im Keller aufgefüllt. Wir haben in unserem Garten wieder Kartoffel und Bohnen gesetzt, die waren ja im vorigen Jahr wirklich sehr gut. In dem neuen Wasserbehälter haben wir übrigens bisher keine Tabletten geben müssen, das Wasser bleibt schön frisch und die Proben die ich vorigen Monat habe untersuchen lassen bestätigen eine hohe Wasserqualität und Freigabe als Trinkwasser. Brauchst dich also nicht mehr drum kümmern. Die Hausapotheke ist ebenfalls aufgefüllt und erweitert. Nach der Verletzung im letzten Winter haben wir jetzt auch einiges Antibiotika hier. Habe viel Spaß mit den Kindern hier und macht euch eine schöne Zeit. Im Flur hinter der Türe habe ich übrigens zwei Ersatzschlüssel für den Schuppen deponiert und im Schuppen hinter der Türe oben im dunklen Bereich einen Ersatzschlüssel für die Hütte. Bis dann“

      Verdammt, da bin ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen nach einem Ersatzschlüssel zu suchen. Aber selbst wenn, den hätte ich sicher nicht in diesem Halbdunkel gefunden. Aber was stand da von einem Keller geschrieben. Wo gab es denn den Zugang dazu, ich hatte die Hütte mehrfach umrundet und war sicher, von außen stand die Hütte auf festem gemauerten Stein. Also musste es hier innen eine Treppe geben. ich schlug den dicken Teppich beiseite und da war die Öffnung. Mit einem eingelassenen Ring konnte man die Bodentüre öffnen. Ich nahm die neu erbeutete Taschenlampe und stieg hinab. Unten angekommen verschlug es mir den Atem. Die ganze Hütte war unterkellert und mit Regalen bestückt. es fanden sich weitere Konserven und Spirituosen. Was mich besonders freute war aber das was unter der Decke hing. 12 geräucherte Schinken und 6 riesige Würste trockneten vor sich hin. Nur mühsam konnte ich meine Freudentränen zurückhalten. Für die nächsten Wochen war ich zumindest gerettet.

      Dieser Keller schien relativ kalt zu sein und in jedem Fall knochentrocken. Ich ging wieder nach oben und schaute mir die Decke an. Richtig auch da befand sich eine Öffnung hinter der sich auch ziehen an einer Öse eine schmale Falttreppe zeigte. Ich stieg hoch und leuchtete mit der Taschenlampe den Dachboden ab. Die Dachschrägen ließen kein stehen zu, da die höchste Stelle maximal 1,5m betrug. Da stand der Wasserbehälter mit mehreren Kartons in denen sich Tabletten zur Wasseraufbereitung befanden. Ich untersuchte den allseits geschlossenen Behälter und fand einen Schraubverschluss durch den die Tabletten eingeworfen werden konnten. Aber laut Brief war das ja nicht mehr erforderlich. Neben dem Tank befand sich ein Regal in auf dem eine Anzahl von Lipo-Akkus zusammengeschaltet war. Hier war also der Energiespeicher für die Lampen. Noch mal die gleiche Anzahl der Akkus lag eine Reihe unterhalb, war aber nicht angeschlossen und diente wahrscheinlich nur der Reserve. Ich kroch weiter und auch hier diverse Kisten mit Kleidung, Schuhe und Decken. Ich beendete meine Dachbodendurchsuchung und ging noch einmal zum Schuppen. Verstaute das Notstromgerät liebevoll an seinen Platz und stellte alles was ich gebraucht hatte wieder zurück. Ja, da standen die Gasflaschen und auch ein ganzer Karton mit den kleinen Gaskartuschen für die Gasleuchten. Daneben ein größerer Karton. Ich riss ihn auf und es zeigte sich das Schlauchboot. Ein richtiges vollwertiges Kanu mit 8 Luftkammern und wie auf der Verpackung stand „Profikanu mit rissfestem Unterboden bis über der Wasserlinie“. Zerlegbare Paddel und eine Doppelpumpe fanden sich ebenfalls dabei. Auch hierbei schien nicht gespart wurden zu sein. Zwei große Zielscheiben für Bogenschießen standen an der Seite. Ein komisches rundes Netz von fast zwei Meter Durchmesser erregte mein Interesse. An vier Stellen war eine sehr reißfeste Leine angebracht die zu einem gemeinsamen Punkt führte und an der eine lange Teleskopstange angebracht war. Wo hatte ich ein solches Teil schon einmal gesehen. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, es war bestimmt schon einige Zeit her. Ich brach meine Begutachtung ab und ging wieder zurück. Dabei bemerkte ich etliche Hasen auf der Obstwiese. Wenn ich es schaffen könnte auch nur halbwegs sicher mit dem Bogen umzugehen, wäre ein Überleben hier kein Problem. Tiere gab es mehr als genug und dann fiel mir auch ein wo ich diese Art Netz schon einmal gesehen hatte. Es diente dem Fischfang. Man ließ es eintauchen und wartete bis sich einige der Fische direkt darüber befanden. Mit etwas Köder ging das bestens. Dann zog man mit der Teleskopstange an und das Netz schloss sich blitzschnell sodass die Fische noch darin waren.

      Ich ging zum Weiher auf den Holzsteg und setzte mich auf den vorderen Bereich. Bereits nach wenigen Minuten trauten sich die ersten Fische heran um neugierig nachzuschauen. Soweit ich das beurteilen konnte,