Robert Hendricks

Respektvolle Medizin für unsere Zukunft


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die Ernährungsgewohnheiten von vielen Naturvölkern aufzeichnen, alle, ob es nun die Hunzas aus dem Himalaja, die Buddhisten, die Menschheit aus der Altsteinzeit, die amerikanischen Ureinwohner, die traditionellen afrikanischen, die antiken ägyptischen Völker oder die Aborigines sind, eines haben sie alle gemeinsam:

       Die Hauptnahrung waren gekochtes Getreide, Gemüse und Bohnen, dagegen wurden Wild, Fleisch und Fisch sehr sparsam oder nicht gegessen,

       Kuhmilch sowie Kuhmilchprodukte hat es so gut wie gar nicht gegeben. Zucker und Produkte, welche Zucker enthalten, gab es nicht, bzw. wurden strengstens untersagt.

       Die Nahrungsmittel kamen aus der Umgebung, wurden biologisch angebaut und wurden je nach Klima, geographischer Lage und Jahreszeit verzehrt.

       Der unkomplizierte Weg

      Wir haben uns das Leben im Laufe unserer Evolution bequemer, luxuriöser und komplizierter gemacht. Alle Informationen, alle Kenntnisse, alle Nahrung und alle Mittel scheinen uns zur Verfügung zu stehen. Wir meinen schon sehr weit fortgeschritten zu sein und sehr viel mehr zu wissen und zu ermöglichen als dies früher der Fall war. Diese Entwicklung beschränkt sich jedoch ausschließlich auf die materiellen Werte. Die geistigen, seelischen und spirituellen Werte sind in diesem Gedanken des Fortschritts ausgesperrt. Geblendet durch die materiellen Fortschritte sind diese in Vergessenheit geraten. Eben diese Diskrepanz hat in unserer Gesellschaft und Kultur und in nahezu jeder einzelnen Person eine Disharmonie, die eine Mitursache unseres Frusts, Unglücks, Unfriedens und unserer Krankheit ist, verursacht.

      Auch die verantwortlichen Instanzen und offiziell anerkannten Personen, die uns glaubhaft machen möchten, „Medizin“ zu betreiben, haben mit ihrer Denk- und Arbeitsweise die wichtigen nicht-materiellen Werte ignoriert und forschen vergebens in Bereichen, die uns nie eine Antwort auf Gesundheit und Frieden geben werden.

      Die Kompliziertheit unserer Gesellschaft spiegelt sich ebenso wider im Suchen nach Gesundheit. Die Forschungsinstanzen in Bezug auf Gesundheit und Krankheit sind der Meinung, dass sie mit ihrem hochtechnischen und hoch komplizierten Denken und Suchen der Antwort auf Gesundheit näher kommen werden. Ihr komplizierter Weg wird sie immer weiter weg von der Gesundheit entfernen.

      Es ist die Täuschung der Trennung.

      Der Weg zur Gesundheit ist früher oder jetzt unverändert immer der gleiche einfache Weg: Eine gesunde Denkweise, Lebens- und Ernährungsweise im Einklang mit der Natur.

      Kapitel 4 Yin* und Yang*

      Wenn wir gesund werden möchten, sollten wir zuerst wissen, was wir ändern müssen. Der Trennungsgedanke zwischen den Polaritäten - wie Körper, Geist und Seele, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Reich und Arm, Arzt und Patient, Mann und Frau - stehen einem gesunden und harmonischen Leben im Weg. Wir brauchen einen besseren Durchblick in diese nebulöse Verwicklungen und Polaritäten, die uns zwar seit Ewigkeiten begleiten, wir aber trotzdem noch kein klares Verständnis für diese Phänomene haben. Ist es möglich mit einem Schlüssel einen klaren Durchblick zu bekommen um mehr Harmonie in diese Gegensätze bringen zu können?

      Ja.

      Der einfache Schlüssel zur Klarheit kann für Viele das Verständnis der Kräfte von Yin und Yang sein. Yin und Yang studiert man zum logischen Verständnis der Phänomene. Natürlich ist das nicht der einzige Weg zur Harmonie, aber man kann die Harmonie vielleicht besser finden, indem man die Extreme studiert.

       Chinesische Entdeckungen

      Aus den Werken von Joseph Needham, Autor des großartigen Werkes (7 Bänder) „Science and Civilisation in China“ (Wissenschaft und Zivilisation in China, Frankfurt a. M. 1984), ist zu vernehmen, dass unzählige wichtige chinesische Entdeckungen von unserer Kultur übernommen wurden:

      Die Herstellung von Seide und die Herstellung von Nudeln (von dem Venezianer Marco Polo aus China nach Europa geholt). Die Papierherstellung: Die Banknoten aus Papier waren in China schon längst im Gebrauch, als die mittelalterlichen Europäer noch schwere, bare Münzen im Geldbeutel herumschleppten, bis Marco Polo das Papiergeld aus China in Venedig einführte, aber zuerst ausgelacht wurde. Auch das Schießpulver, das Feuerwerk, die Drucktechnik, die mechanische Uhr, das Gewehr, die mehrstufige Rakete und der Seismograph um Erdbeben zu registrieren waren chinesische Erfindungen. Das Porzellan, dünn und federleicht und doch so hart, beständig und widerstandsfähig, war in China schon seit vielen Jahrhunderten in Gebrauch, während wir noch mit schweren Tonkrügen den Haushalt bewältigen müssten. Schon mehrere Jahrhunderte, bevor wir die Ozeane zu überbrücken wagten um neue Länder zu entdecken, hatten die Chinesen den magnetischen Kompass entdeckt und auch der chinesische Schiffbau war außerordentlich fortgeschritten. Ein spezielles Schottensystem schützte die Schiffe vor Leckschlagen. Die Chinesen hatten dieses System aus ihrer Beobachtung der Natur, in diesem Fall aus ihrer genauen Beobachtung des Innenlebens der Bambusrohre entwickelt. Nichtsdestoweniger gibt es immer noch hoch interessante frühere chinesische Entdeckungen und Beobachtungen, die wir noch nicht von den Chinesen übernommen haben. Vielleicht, weil sie nicht-materieller Art sind und von unserer materiellen Kultur als unwichtig eingestuft wurden? Eine davon ist die Beobachtung aller kosmischen Phänomene:

      Die Philosophie von Yin und Yang.

      Diese Philosophie könnte für uns ein höchst hilfreichen Schlüssel zum besseren Verständnis der kosmischen Gesetze sein, also ein Schlüssel für viele Bereiche und natürlich auch für ein besseres Verständnis des Lebens, unserer Medizin, Gesundheit und Krankheit.

       Die Philosophie von Yin und Yang

       Himmel und Erde

      Schon seit der Prähistorie vor zigtausenden Jahren haben die Chinesen versucht den Kosmos zu begreifen, daraus ihr Verständnis von Leben und Tod zu bilden, um sich so weiterentwickeln zu können. In allen Ereignissen und Phänomenen, die sie beobachteten, haben sie verschiedene wichtige Kräfte entdeckt. In allen Kräften, die sie wahrnahmen und studierten, entdeckten sie überall ausnahmslos zwei Hauptkräfte, die im Mikrokosmos, im Makrokosmos und überall immer wieder in Erscheinung traten. Diese zwei Kräfte sind einerseits eine ausdehnende wirbelnde und anderseits eine zusammenziehende wirbelnde Kraft. Diese beide komplementären Kräften nannten sie: Yin und Yang.

      Die Begriffe Yin und Yang haben zwar ihren Ursprung in China, sind jedoch unter anderen Namen auch in andere Kulturen, die diese Kräfte ebenso entdeckt haben, zu beobachten. Somit treten diese beide Kräfte, die in diesem Fall chinesische Namen haben, natürlich nicht nur in China in Erscheinung, sondern sind auf dem ganzen Erdball sowie im ganzen Kosmos wahrzunehmen. Wir sollten diese antiken Entdeckungen immer nutzen und sie deswegen auch in jeder Epoche studieren, weil sie ihre Richtigkeit nie verlieren werden. Über viele Jahrhunderte haben wir das Wissen der Chinesen gerne genutzt und ihre materiellen Entdeckungen in unsere Kultur integriert. Wir sollten nun auch die Philosophie von Yin und Yang uns eigen machen, sie wird uns noch sehr dienlich sein.

      Wenn wir realisieren würden, dass die antiken Chinesen nur durch ihr Verständnis der Wirkung der Kräfte von Yin und Yang fähig waren, alle diese praktischen Erfindungen überhaupt zu machen, müsste bei uns ernsthaft der Wunsch hochkommen, die Gesetze dieser beiden Kräfte auch näher studieren zu wollen. Wie weit hätte die Entwicklung unserer Kultur schon sein können, hätten wir uns mit diesen Kräften schon früher befasst?

      Die zusammenziehende Kraft, die Yang genannt wird, erzeugt eine zusammenballende Energie, und bewirkt dadurch in dem Phänomen, worin diese Kraft stark vertreten ist: Schwere und Kompaktheit. Sie bewirkt eine Energie, die sich durch ihre Schwere nach unten bewegt. Weil in dieser Energie die zusammenziehende Kraft überwiegt, erzeugt sie Wärme, Aktivität und Licht.

      Wenn sie stark zusammengezogen ist, bilden ihre Teilchen mehr Dichte und somit Materie. Materie ist geballte Energie, die bei Berührung Widerstand bietet. Je geballter die Energie, je mehr Widerstand bietet sie und desto härter ist sie. Yang repräsentiert Festigkeit, Stärke, Aktivität, Bewegung.