Robert Hendricks

Respektvolle Medizin für unsere Zukunft


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Konsistenz und sind gut für Magen und Darm“ (Quelle: Ekiken Kaibara, Yojokun: Japanese Secret of Good Health, Tokyo: Tokuma Shoten, 1974).

      *Mit den aus Bohnen hergestellten weichen Pasten ist der Miso gemeint. Die hervorragenden und vielseitigen Qualitäten von Miso werden im entsprechenden Kapitel besprochen.

       Christoph von Hufeland

      Die Aussagen von Dr. Christoph von Hufeland sind eindeutig aufklärend, was unsere Gesundheit betrifft.

      Von Hufeland war Professor der Medizin, Arzt Goethes und ein bekannter deutscher Philosoph aus dem 18. Jahrhundert. Er empfahl eine einfache Ernährung aus Getreide und Gemüse sowie gründliches Kauen. Er warnte vor der gesundheitsbedrohlichen Wirkung von Fleisch und Zucker und befürwortete das Stillen, Körperübungen sowie die Selbstheilung. „Je mehr der Mensch auf die Natur hört und ihren Gesetzen Folge leistet, desto länger wird er leben. Je weiter er sich von ihnen entfernt, desto kürzer wird sein Leben sein“, schrieb er in seinem Buch „Makrobiotik oder die Kunst das menschliche Leben zu verlängern.“

      In seiner Zeit war es noch selbstverständlich, dass ein kranker Mensch auch früher stirbt. Aus diesem Grund war langes Leben auch synonym mit gesundem Leben. Heutzutage haben wir es der Pharma-Industrie und ihren Elite-Vetretern zu „verdanken“, dass der Kranke nicht so selbstverständlich stirbt, sondern oft noch lange künstlich am Leben gehalten wird.

      Von Hufeland führt weiter aus: „Die Heilkraft der Natur muss vor allem Anderen von Anfang an unterstützt werden, denn sie ist das Wichtigste in uns selbst liegende Mittel, mit dem wir den Krankheitsursachen den Boden entziehen können. Dazu trägt hauptsächlich bei, dass wir den Körper gar nicht erst zu sehr an künstliche Hilfestellungen gewöhnen, dass er von dieser äußeren Hilfe abhängig wird und auf Dauer seine Kraft zur Selbsthilfe völlig verliert.“

      In Bezug auf Ernährung erläutert er: „Fälle höchsten Alters sind bei den Menschen zu finden, die sich von Jugend an grundsätzlich von Getreide und Gemüse ernähren und möglicherweise niemals Fleisch auch nur probiert haben“ (Quelle: C.W. Hufeland, M.D. Macrobiotics or the Art of Prolonging Life, 1796).

      Dass artgerechte Nahrung nicht krank macht,

      zeigen die Vergleiche mit den Urvölkern. Bei denen kommen unsere chronischen Krankheiten kaum vor, selbst dann nicht, wenn die Menschen 60 Jahre und älter werden. Es liegt also auch nicht am langen Leben, dass bei uns heute Alter fast gleichbedeutend ist mit Siechtum. Denn bereits junge Menschen in den westlichen Industrienationen weisen Symptome chronischer Krankheiten auf - wie hoher Blutdruck, Arteriosklerose, Gallensteine und Zuckerkrankheit. Die Jugendlichen der Jäger-und-Sammler zeigen all diese Krankheitsbilder nicht.

       Japan

      Daisuke Futami, Ernährungsexperte für die Japan Dietetic Assiciation berichtet, dass die traditionelle japanische Esskultur langsam verloren gehe. Die Probleme Übergewicht und Diabetes werden nun auch in Japan immer größer.

      Bisher galt die japanische Ernährungsweise als die gesündeste der Welt. Und das ist laut WHO (World Health Organisation) ein Grund, warum japanische Frauen mit durchschnittlich 86 Jahren am ältesten werden.

      Die europäische Küche und Fast Food werden auch in Japan begeistert aufgenommen. Der Verbrauch von Reis und Fisch, Algen und Miso, über Jahrhunderte die Grundlage der japanische Ernährung, geht rapide zurück. Dafür steigt der Absatz von Fleisch und Milchprodukten. Die Folge: Ernährungsbedingte Krankheiten (Zivilisationskrankheiten) sind auf dem Vormarsch wie in den westlichen Industrienationen (Quelle: Big in Japan, Essen, Vital Magazin 9/2007, Japanische Essgewohnheiten, Vital-Redakteur Götz Poggensee).

       Okinawa

      Die Einwohner von Okinawa, einer Insel im Süden Japans, können uns in Sachen Gesundheit noch Vieles lehren. Hier leben die meisten Menschen, die so alt werden, wie man es in dieser Häufigkeit auf unserer Welt nicht mehr antrifft.

      Diese Menschen haben ihre eigenen Gesetze, nicht nur von leerer, passiver und kranker Langlebigkeit, wie wir das bei uns kennen, sondern von gesunder und aktiver Langlebigkeit. Die erste und wichtige Regel ist: „Achte darauf, was du in deinen Körper eindringen lässt“. Und die zweite ist: „Hara hachi bu“, was bedeutet, den Magen mit nicht mehr als ca. 80 Prozent zu füllen.

      In keinem Gebiet der Welt gibt es verhältnismäßig mehr Hundertjährige als auf Okinawa, welches die höchste durchschnittliche Lebenserwartung der Welt hat. Zum Vergleich: in Deutschland werden 10 von 100 000 Einwohner mehr als 100 Jahre alt, in Japan 18 von 100 000 und auf Okinawa 45. Diese Zahlen sind umso erstaunlicher, weil diese Menschen in ihrem hohen Alter obendrein kaum krank sind.

      Sie kennen niemanden, der an Krebs leidet und kennen das Wort Diabetes nicht einmal. Sie bleiben bis zum Ende ihres Lebens aktiv. Ein Wort für Ruhestand kennt diese Insel nicht. Im Supermarkt trifft man eine Verkäuferin von 100 Jahren und ob 80 oder 100 oder mehr Jahre, man sieht die alte Generation flott zu Fuß, auch auf dem Fahrrad oder beim Sport oder Tanzen sind sie noch in voller Aktivität.

      Ärzte, die diese „Alten“ untersuchen, sind höchst erstaunt, dass auch nach einem langen Leben von 100 Jahren in diesen Körpern nichts kaputt ist.

      Ach, ja bei uns im Westen werden die Menschen auch immer älter!

      Aus den Statistiken ist aber nicht ersichtlich wie!

      Völlig abhängig von Medikamenten und trotzdem geplagt von den meist verschiedensten Krankheiten. Zudem sind sie in der Regel körperlich oder geistig behindert, obendrein noch frustriert und unglücklich. Viele alte Menschen leben bei uns ein vegetatives und unerfreuliches Leben und sind erst froh, wenn das Ganze endlich zu Ende geht. Ist so ein Leben erstrebenswert? Die erhöhte deutsche Lebenserwartung steht zwar in den Statistiken, aber der oft jämmerliche unmenschlichen Zustand, worin sich diese Menschen befinden, wird verschwiegen.

      Viele Wissenschaftler haben die Insel Okinawa schon besucht, um die Ursache der Langlebigkeit bei voller Gesundheit für ein und allemal herauszufinden. Sie untersuchten in Laboren die Luft der Insel, die Erdmasse und die Blutwerte, alle Körpersäfte, Erbsubstanzen, züchteten Zellen und sogar die Leichen wurden von ihren Untersuchungen nicht verschont. Sie fanden keine Antwort.

      Sie haben auch auf dieser Insel zu ihren Bedauern feststellen müssen, dass die Antwort auf diese Fragen nicht in komplizierten wissenschaftlichen Studien liegt, sondern auch auf Okinawa ganz einfach zu finden ist in einer gesunden Lebens- und Ernährungsweise.

      Die Okinawa-Bewohner ernähren sich ihr ganzes langes Leben von Getreide, Gemüse und Obst, überwiegend aus eigenem (natürlichen) Anbau, Fisch, Meeresgemüse und -früchten. Obendrein essen die Bewohner fünf Mal mehr Seegras (Algen) als die anderen Japaner, die schon sehr viel Meeresgemüse essen (Im Kapitel „Wie kann man sich gesund ernähren? “ wird die heilende Wirkung der Algen ausführlich behandelt.).

      Dagegen sieht es bei den Insel-Familienmitgliedern, die auswandern, um sich auf anderen Kontinenten niederzulassen und somit ihre traditionelle Lebensführung aufgeben für die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten des Einwanderungslandes, ganz anders aus. Bei diesen Auswandern ist die Lebenserwartung gesunken und sie werden von den - auf ihrer Insel unbekannten, aber - uns sehr wohl bekannten Krankheiten heimgesucht (Quelle: GEO, 12. Dezember 2005 „Die Insel der glücklichen Alten“).

       Georges Ohsawa

      Yukikazu Sakurazawa studierte die Ernährungsphilosophie von Sagen Ishizuka und heilte sich dadurch von einer lebensbedrohenden Lungentuberkulose. Hierdurch überzeugt von der großen heilenden Wirkung der Ernährung widmete er sich danach sein ganzes Leben diesem Thema. Er erweiterte die Philosophie von Sagen Ishizuka für alle Lebensfragen und nannte diese Lehre Makrobiotik, was so viel heißt wie „großes Leben“. In Europa änderte er zur besseren Verständigung seinen Namen in Georges Ohsawa und verhalf Tausenden von Kranken wieder zu einer stabilen Gesundheit.

      Diese Ernährungsweise, Makrobiotik genannt, hat auch mich von ihrer Richtigkeit überzeugen können und ich nehme