I. Tame

Mika liebt …


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strahlt über das ganze Gesicht. „Und sieh‘ dir an, wie er da steht. So versunken. Wie ein kleiner Junge. Jetzt kann er sich vor Faszination nicht von dem Anblick lösen.“ Ihr Blick hängt liebevoll auf Mika. „Er ist was ganz Besonderes, weißt du? Sehr empfindsam, sehr verletzlich!“

      Sie dreht sich zu George. „Aber das hast du sicher schon im ersten Moment erkannt. Ich weiß, dass du für so was ein Gefühl hast.“ Sie beugt sich zu ihm rüber und küsst George sanft auf den Mund. „Ich liebe dich!“, flüstert sie hinterher.

      „Mika, Schatz, dein Champagner wird warm!“, ruft sie Mika zu. Der schreckt kurz zusammen und dreht sich dann eilig um.

      Sie stoßen auf Jana an und genießen den edlen Tropfen.

      „Happy Birthday!“ Mika drückt Jana noch einen Kuss auf und hält ihr den Geschenkkarton hin.

      Sie legt ihn auf den nächsten Tisch und zieht den Bilderrahmen hervor. Ihr begeistertes Kreischen bestätigt Mikas Vermutung: Sie flippt aus vor Begeisterung.

      „George, sieh dir das an!! Ist das nicht ein geiles Bild?! Das hat Keno geschossen als wir uns auf Edwinas Party vorbereitet haben. Ooh, Schatz, was siehst du süß aus! Und dieser Blick!“

      „Nein! Du siehst geil aus!“, widerspricht Mika. „Und deine …“, grinst er hinterher, während er vielsagend die Augenbrauen hochzieht. Jana kichert.

      George nimmt das Bild und kann sich kaum davon losreißen.

      „Ihr seht beide phänomenal aus!“, kommentiert er die Szene.

      Jana grinst anzüglich. „Du hättest mich sehen sollen, als ich die High Heels dazu anhatte. Und wie Mika mich geleckt hat. Und zur Belohnung durfte er meine Brüste anfassen.“

      Mika stößt Jana in die Seite. „Jana! Das will George bestimmt nicht hören!“ Gott, ist ihm das peinlich. Eine leichte Röte schießt in seine Wangen.

      Georges latenter Ständer will überhaupt nicht mehr weichen.

      „Mach‘ dir darüber keine Gedanken, Mika. Jana und ich führen eine ziemlich offene Beziehung. Ich würde gerne zusehen, wie du sie leckst!“

      Prompt bricht Mika der Schweiß aus. Hat der Typ gerade tatsächlich in der Gegenwartsform gesprochen? Das muss der Champagner sein. Verlegen blickt Mika zu Boden und nippt an seinem Glas.

      Jana lacht laut auf. „Wir lieben Sex zu dritt! Kein Grund für peinliches Schweigen, Mika! Du bist doch sonst nicht so prüde!“

      Mika verzieht kurz den Mund. „Ich kenn‘ ihn ja nun mal nicht so gut!!“

      George lächelt und klopft Mika leicht auf die Schulter. „Schon gut, Mika! Du hast ja Recht!“

      In diesem Moment klingelt es und weitere Gäste treffen ein.

      Insgesamt treffen nach und nach ungefähr zehn weitere Personen ein. Jana verschwindet schnell, um sich fertig zu schminken. Mika nimmt sein Glas und tritt wieder an eines der Panoramafenster.

      „Gefällt dir was du siehst?“, fragt ihn George nach einer Weile. Er war neben Mika getreten, ohne das der was mitbekommen hätte. Mika lächelt.

      „Oh ja!“, seufzt er und leert sein Glas.

      „Mir auch!“, ergänzt George, doch Mika bekommt nicht mit, dass er nicht die Stadt da unten meint.

      „Möchtest du noch ein Glas oder trinkst du lieber was anderes?“, fragt George ihn höflich.

      „Ich würde gerne einen Gin Tonic trinken, wenn es keine Mühe macht!“

      George lächelt. „Macht es ganz und gar nicht! Komm‘ mit rüber!“

      Sie treten beide an die Theke. Inzwischen ist ein Barkeeper des Hotels eingetroffen. Mikas Drink ist in Nullkommanichts fertig.

      „Das ist hier wie im Märchen“, staunt Mika innerlich. „So edel und so elegante Leute.“ Auch George gefällt ihm und Mika kann sich gut vorstellen, was Jana zu ihrem ‚Marquis‘ hinzieht. Es gibt Menschen, die tragen eine natürliche Selbstsicherheit wie eine zweite Haut. Fast grenzt es an Arroganz. Eine süffisante Arroganz, wie sie öfters in englischen Spielfilmen vorkommt. Dieser Mann weiß, was er will und ganz bestimmt nimmt er es sich genauso selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Klar, er ist schon ein wenig älter. Doch Erfahrung hat ja auch ihre Vorteile.

      Endlich erscheint Jana wieder. Sie wirft Mika eine Kusshand zu, bevor sie mit George eine Runde dreht und die Gäste begrüßt. Alle Männer tragen Business-Look und sind in Begleitung ihrer feinen Ladies.

      Mika sucht sich einen ruhigen Platz am Fenster und genießt seinen Drink. Zwanzig Minuten später lässt sich Jana neben ihn fallen.

      „Puh, jetzt hab‘ ich meine Pflicht getan. Eigentlich sind die ganzen Leute nicht wegen meinem Geburtstag hier. Da geht es um Geschäfte. Irgendwie arbeiten die für meinen Marquis. Frag‘ mich bloß nicht genau, was! Ich glaube, die bleiben sowieso nicht lange. Gott sei Dank bleibt alles recht locker. Gleich wird ein leckeres Buffet aufgebaut.“ Sie greift nach seiner Hand.

      „Ach, Schatz, ist das schön, dich zu seh’n. Und du siehst so gut aus …“ Jana hält inne als sie Mika in die Augen blickt. Diese unendliche Trauer. Da muss wirklich mehr passiert sein, als das übliche Drama zwischen den beiden. „Du musst mir alles erzählen, Schatz. Ich will jedes Detail wissen. Vielleicht haben wir beide dann ja eine Idee!“, redet sie aufmunternd weiter, während sie Mikas freie Hand hält und dabei seine Finger massiert.

      „Eine Idee?“, erwidert Mika leise. „Eine Idee wäre toll. Doch ich glaube, da kommen wir mit einer einfachen Idee nicht weiter.“

      Zwei Stunden unterhalten sie sich und vergessen die Welt um sich herum. Ab und zu holen sie sich eine Kleinigkeit vom Buffet oder einen neuen Drink. Fast ist es wie früher. Mit dem Unterschied, dass Jana nicht mehr ganz so laut und ausgelassen ist. Mika findet, dass Jana irgendwie erwachsener wirkt. Ganz schön sexy. Sie strahlt eine andere Erotik aus.

      Nachdem sie wirklich jede Kleinigkeit von Mikas Geschichte durchgekaut haben und etliche Drinks später, kann Mika an dieser Erotik kaum noch vorbeisehen. Und auch Jana rückt immer näher an ihn heran. Ihre Hände suchen ständig die seinen. Oder sie massiert ihm ganz nebenbei den Oberschenkel. Dann streichelt sie erneut sanft über Mikas Wange oder küsst ihn zärtlich auf den Mundwinkel. Nach einem dieser Küsse flüstert sie ihm zu.

      „Ich würde jetzt echt gerne ein bisschen mit dir schmusen. Was hältst du davon?“

      Mika reißt erstaunt die Augen auf.

      „Das meinst du nicht im Ernst, oder?!“ Und gleich darauf lacht er hinter vorgehaltener Hand heftig los. Auch Jana lacht verwegen und beißt sich wie ein aufgeregtes Kind auf die Unterlippe.

      „George hätte nichts dagegen, das weiß ich genau!“, bekräftigt sie ihr Vorhaben.

      „Ich glaub‘ einfach nicht, was ich da höre!“, kichert Mika. „Und die Gäste?“

      Sie winkt ab. „Sind doch George’s Gäste. Die Hälfte von denen ist schon wieder weg. Und siehst du einen von denen, der Lust hat mit uns ein Gespräch zu beginnen?!“

      Sie steht leicht wankend auf und hält ihm die Hand hin. „Los, komm! Ich will dich jetzt, du süße Sau!“

      Und wieder muss Mika heftig lachen. Das ist einfach zu abgedreht, um nicht ein wenig hysterisch rum zu kichern. Er greift ihre Hand und lässt sich aus dem Wohnzimmer ziehen.

      Jana bugsiert Mika zwei Türen weiter in einen Raum. Die einzige Lichtquelle besteht aus einer kleinen Lampe auf einem Beistelltischchen. Ansonsten befinden sich nur ein breites Bett an der gegenüber liegenden Wandseite und eine kleine Kommode an der seitlichen Wand. Sobald sie die Türe hinter sich zugeworfen haben, schmeißt Jana ihre Arme um Mika’s Hals und beginnt, ihn heftig abzuknutschen.

      „Hmm, du schmeckst immer noch so toll wie früher“,