Klara Bühl

Pornogeschichten über 18 - 440 Seiten


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Ich meine damit keineswegs, ihnen auch zu verzeihen, wenn sie sich daneben benommen haben?"

      "Joo .... man versteht die ungewöhnlichen Handlungen der Exhibitionisten durch ein Studium viel besser und wir haben im Seminar auch darüber gesprochen, dass die meisten Männer - nicht nur die Exhibitionisten - beim Sex mit sich selbst oder mit anderen Partnern fantasieren, es trägt also ......... "

      "Das ist in der Tat normal, Leni", wirft Mama ein, " ..... das hat aber mit diesem Fall hier bei uns im Park wohl nichts zu tun! Und fantasieren tun im Übrigen auch wir Frauen, auch wenn wir es in einer anderen Weise als die Männer tun."

      Ich bin erstaunt darüber, wie Mama dieser Diskussion folgt. So offen äußert sie sich in unserer Familie nicht so oft. Ob das ein Gebiet ist, in dem sie sich mit Pa einig weiß?

      "Aber es kommt auch darauf an, worüber die Männer fantasieren!" meint Pa, " .... Wenn sie z.B. daran denken ..... ich meine, davon fantasieren, dass sie selbst ........ "

      "Ich denke, das reicht jetzt wirklich, Leonhard!" Mama wird jetzt förmlich und unterbricht Papas Rede. Pa wird verlegen und schweigt. Mama übernimmt die Diskussion und schiebt eine Frage hinterher: "Hat noch jemand hierzu eine Bemerkung?"

      "Ja ... ich!", meint Karin.

      "Und?"

      "Ich frage mich, ob der junge Mann im Park gut aussah"

      "Karin!" sagt Mama, " .... Diese Bemerkung sieht Dir ähnlich! Ist aber hier fehl am Platze! Und das weißt Du!"

      Nach dieser Zurechtweisung schweigen wir, bis Mama fragt: "Ich habe noch etwas vom Dessert von heute Abend übrig. Wer möchte es haben?" Mama rettet die angespannte Situation durch das, was ihr am Herzen liegt - durch die Versorgung der Familie. Und das ist es, was ich besonders an ihr mag. Abgesehen davon, wie sie ihre "vier Wilden", wie sie uns nennt, und auch unsere Gästin Leni, mit Liebe umsorgt. Ich frage mich manchmal, ob sie jeden einzelnen von uns - Karin als die Älteste, dann Bine und mich und schließlich unseren Benjamin Stefan - bewusst empfangen hat oder ob eines von uns Kindern zeitlich vielleicht doch nicht so eingeplant war. Ich muss bei Gelegenheit mit Mama darüber sprechen, ob wir alle "vier Wilden" in diesem Zeitabstand gewollt waren.

      Das Dessert war köstlich - ich habe es Sabine angesehen.

      "Ma - haben wir noch Eis im Kühlschrank?" frage ich.

      "Nein, leider nein, Robi. Aber ich hole morgen neues."

      Das höre ich gern, auch wenn ich gerade jetzt, wo Bine das Dessert bekommen hat, Appetit auf ein schönes Schokoladeneis gehabt hätte. Nun ja, schließlich haben alle anderen das Dessert auch nicht bekommen, weil sie sich vornehm zurückgehalten haben, nachdem Bine in ihrer unnachahmlichen Engelsart gebettelt hatte, dass sie das Dessert "wahnsinnig gerne" bekäme. Und wenn Stefan keine Chance gehabt hat, das Dessert zu ergattern, ist das nicht unsere Schuld.

      "Robi, kannst Du nachher mal kurz auf mein Zimmer kommen? Ich möchte Dich etwas fragen und Dir 'was zeigen." Leni sieht mich aufmerksam und ernst an.

      "Kannst Du das jetzt nicht fragen?" wirft Mama ein.

      "Nee, es ist 'was Persönliches, das ich von Robi wissen möchte."

      "Okay", sage ich und bin gespannt, was Leni, meine "Beraterin Leni", mir zeigen und mich fragen will, weil sie es so ernst gesagt hat.

      Mittlerweile ist es draußen fast dunkel geworden und Pa hat die Lampe über dem Esstisch eingeschaltet. Wir sitzen noch eine Weile beieinander und plauschen über die Ereignisse des Tages, ohne dass etwas besonders Aufregendes dabei gewesen wäre.

      Meine "Fünf in Latein", die ich mir kurz vor den Ferien bei der letzten Klassenarbeit eingehandelt habe, verschweige ich vorsichtshalber. Die "Fünf" ist mir auch nicht so wichtig, da meine Zwischenzensur in Latein - eine schwache "Vier" - sowieso schon feststeht. Ich tröste mich damit, dass ich in Mathe, Physik, Bio und Chemie zu den Besten meiner Klasse gehöre. Und in Deutsch und Englisch? Nun ja, Sprachen liegen mir nun mal nicht so sehr und da reicht es mir, wenn ich mit einer "Drei" oder "Vier" durchkomme.

      In Englisch beruht meine "gute Vier" darauf, dass wir eine Lehrerin haben, für die es wichtig ist, dass wir überhaupt Englisch sprechen und für die es zunächst weniger wichtig ist, wie wir es tun. Sie meint, dass Englisch sowieso erst dann richtig gesprochen werden kann, wenn man sich zuvor darin geübt hat, also überhaupt erst einmal diese Sprache benutzt hat, ganz gleich wie. Verbesserungen in der Sprache würden später auf natürliche Weise, also peu à peu oder "wie von selbst" kommen, wenn man sie nur spricht. "Sicher", meint unsere Lehrerin, "am besten lernt man Englisch natürlich in England selbst, und zwar dann, wenn man alleine dort lebt, und nicht in einer Gruppe von Deutsch sprechenden Leuten dorthin gereist ist. Denn in einer solchen Gruppe würde man untereinander zumeist nur Deutsch sprechen. Und Englisch? Das wird dann nur im Notfall gesprochen!"

      Ich nehme mir vor, im nächsten Schuljahr mehr für sie zu tun, mehr für diese Lehrerin und mehr für deren Sprache "Englisch". Es wird mir nicht ganz leicht fallen.

      Als wir vom Tisch aufstehen, geht Mama als erste nach oben, um nach Stefan zu sehen, wie weit er mit seinen Hausaufgaben gediehen ist. Von unten höre ich, wie Mama Stefans Zimmertür öffnet und fragt, ob er noch lange für seine Hausaufgaben braucht. Stefans Antwort kann ich zwar nicht verstehen, höre aber, wie Mama sagt: "Das habe ich ja kommen sehen!" Und da wusste ich Bescheid, dass Stefan - wieder einmal Stefan - den Zeitbedarf für eine bestimmte Arbeit maßlos unterschätzt hatte. Na ja, mir passiert das ja auch schon einmal, aber doch nicht so häufig wie bei meinem kleinen Bruder! Der muss noch viel lernen, meine ich.

      * * *

      Als wir uns so um halb elf für die Nacht rüsten, bis auf Bine, die noch unten im Wohnzimmer sitzt und liest ..... und liest ...... und liest .... und liest ...... , gehe ich nach oben auf mein Zimmer, ziehe meinen Schlafanzug an, gehe über den Flur ins Bad, das ich mir mit Leni teile - es ist Gott sei Dank frei - und putze mir die Zähne. Als ich abschließend in den Spiegel schaue, um zu prüfen, ob sie alle sauber geworden sind, frage ich mich, was Leni mich fragen und mir zeigen wollte. Ich bin gespannt.

      Dann husche ich zu Lenis Zimmer und klopfe leise an die Tür. Ihr Zimmer - es diente schon immer als Gästezimmer - ist genauso kuschelig wie meins eingerichtet, das schräge Dach und die Holzbalken machen es gemütlich. Die Zimmer unter dem Dach sind jetzt in der Nacht - zu Beginn der herbstlichen Zeit - nicht mehr ganz so warm wie im Hochsommer, und so ist es jetzt hier oben angenehm zu schlafen, hier "oben im Olymp" wie Papa sagt.

      "Robi, komm rein. Ich habe Dich schon gehört." Ich drücke die Türklinke hinunter und trete in Lenis Zimmer ein. Sie hat sich hier oben nach und nach ihr kleines Zuhause geschaffen, indem sie die Möbel, mit denen das Gästezimmer ausgestattet ist, anders arrangiert hat. An den beiden Stirnseiten des Zimmers hat Leni die Wände über ihrem Bett mit Postern von Reproduktionen bekannter Gemälde aus der Zeit des französischen Impressionismus geschmückt, wobei sie keines der Poster an die Dachschräge geheftet hat. Ich finde das vernünftig, weil eine Dachschräge wenig dazu geeignet ist, ein Poster richtig zur Geltung zu bringen. Leni hat hingegen unter der Dachschräge auf beiden Seiten der Dachgaube Kommoden hingestellt, die mit allem Krimskrams, was junge Frauen so brauchen - also auch mit ihrem kosmetischen Krimskrams - belegt sind.

      Leni sitzt im Schneidersitz auf dem Bett gegen die Wand gelehnt und ist - genau wie ich - bereits für die Nacht angezogen. Als ich die Tür hinter mich ins Schloss gezogen habe, legt Leni ein Heft beiseite, in dem sie wohl gelesen hatte. Leni trägt ein Nachthemd, was ihre wohlgeformten Beine frei gibt und der weite Ausschnitt am Hals lässt etwas von ihren festen, kleinen Brüsten ahnen. Ich schaue auf Leni herab und sie schaut von unten her zurück: "Robi, ist Dir der Schlafanzug nicht zu warm? Hast Du keinen mit kurzer Hose?"

      "Nööö ..... ich kann ihn ja auf den Wunschzettel für meinen Geburtstag setzen."

      "Und Du meinst, Du bräuchtest jetzt keinen luftigeren?"

      Ich