Klara Bühl

Pornogeschichten über 18 - 440 Seiten


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mir etwas zeigen?" frage ich und ziehe mir den kleinen Sessel heran, der neben dem Bett steht. Ich sitze jetzt Leni direkt auf Augenhöhe gegenüber.

      "Ja, ich zeig's Dir später, weil ich Dich zuerst etwas fragen möchte."

      Ich sehe Leni gespannt an: "Schieß los!"

      "Robi ...... Du weißt ja, was ich studiere und Du hast ja eine ungefähre Vorstellung davon, nicht wahr?"

      "Jooooo", sage ich, aber es klingt nicht sehr überzeugend.

      "Tut auch nichts zur Sache. Was ich meine ........ ", Leni kommt nun direkt zur Sache - sie hat mittlerweile diese Lektion in unserer Familie gelernt - " ...... was ich meine ist, wir haben ja eben bei Tisch darüber gesprochen ..... dass Männer ..... aber auch Frauen wie Deine Mama sagte ..... im Allgemeinen beim Sex fantasieren."

      Ahaaaaaa! Da ist es also wieder - das Thema 'Sex'! Ein Thema, zu dem Leni eine besondere Beziehung zu haben scheint, was zum einen an ihrem Studium der - wie heißt das noch? - Sozialethik (?) liegen mag, zum anderen auch darauf beruhen kann, dass sie sich aktuell für dieses Thema interessiert - sie hat ja im Augenblick keinen festen Freund. Jedenfalls nicht hier bei uns in Köln. Und in Nordhorn? Das hätten wir wohl mitbekommen, wenn dem so wäre.

      Leni schaut mich nun aufmerksam an, ich kann an ihren Augen aber nicht ablesen, auf was sie hinaus will. Nur das Thema interessiert mich natürlich auch, insbesondere deswegen, weil Leni es angeschnitten hat.

      Dann, nach einer kleinen Pause, fährt Leni fort: "Robi ...... mich interessiert es für die Uni ....... Du weißt, dass wir in meinem Seminar an der Uni darüber gesprochen haben, über die Fantasien beim Sex ...... und ich persönlich führe dazu eine kleine Studie mit einigen Interviews durch, die auch im Familienkreis durchgeführt werden können. Das nur zur Erklärung, warum ich Dich etwas fragen möchte - also ein kleines Interview mit Dir persönlich machen möchte. Geht das??"

      Was soll ich dazu sagen? Ich weiß ja nicht genau, was Leni mich fragen möchte, aber das Thema ist anregend. Also sage ich nach einer kurzen Pause: " ........... Ja, Du kannst ...... und wie machst Du das Interview? Ich meine, hast Du einen Fragebogen?"

      "Ich habe einen Themenkatalog, den ich mit Dir durchgehen möchte. Ich würde das Interview gerne auf Tonband aufzeichnen und das, was Du sagst, hinterher in ein Auswertungsschema übertragen, also abschreiben. Selbstverständlich anonym, wie das immer in der Wissenschaft ist! Du kennst das ja. Die Tonaufnahme wird dann anschließend gelöscht, damit nichts damit passieren kann. Ich meine, dass man hinterher nicht weiß, wer das Interview gegeben hat. Also .....?"

      "Ja, Du kannst", wiederhole ich meine Zusage. Es ist schon eigenartig: Da soll ich ein Interview zu einem Thema geben, das zwar spannend ist, aber ich gebe dieses Interview jemandem, der mir nahe steht. Jedenfalls näher als irgendein x-beliebiger Interviewer, dem meine Antworten eigentlich schnuppe sind oder sein müssten. Ich sage also im Interview möglicherweise etwas, was hinterher in der Familie diskutiert werden könnte? Ach was, es wird schon nicht so kommen und ich vertraue Leni, die sich ja zur Anonymität verpflichtet hat.

      "Danke, Robi, das Interview wird Dich vom Thema her wahrscheinlich auch interessieren, Dich in Deinem Alter. Und wenn Du etwas nicht sagen möchtest, dann brauchst Du es auch nicht. Noch einmal, nach der Übertragung wird das Band gelöscht, versprochen. Also können wir anfangen .......?"

      Leni hält kurz inne, schaut mich wieder von unten her aufmerksam an, um meine Antwort abzuwarten. Ich sage nichts, nicke aber mit dem Kopf.

      Dann reckt sich Leni und angelt nach einem kleinen Spulentonbandgerät, das auf der kleinen Kommode neben ihrem Bett steht, und stellt es neben sich aufs Bett.

      Leni schaltet das Gerät ein und beginnt mit dem Interview: "Robi ..... wir sprachen ja eben bei Tisch darüber, dass die Menschen vor allem beim Sex fantasieren und ...... wie ich meine, auch ziemlich ungezügelt fantasieren können. Das ist nämlich die Frage meiner Studie: Wie weit können die Fantasien der Menschen beim Sex gehen? Ich nehme an, dass solche Fantasien in der Regel nicht durch ethische Bedenken eingeschränkt sind, wobei es sich fast von selbst versteht, dass solche ungezügelten Fantasien nicht immer in die Realität umgesetzt werden oder umgesetzt werden können. Sehr oft nämlich würde die Umsetzung einer Fantasie in die Realität gesellschaftliche Normen verletzen und dementsprechend auch Sanktionen nach sich ziehen. Was heißt, dass nur die Fantasie - in welcher Form auch immer - nicht geahndet wird, die Umsetzung solcher Fantasien in die Realität jedoch strafbewehrt sein kann. Daher bleiben dem Menschen beim Sex oft nur die zügellosen Fantasien, die nicht umgesetzt werden können oder nicht dürfen. Und das ist ja manchmal auch gut so!"

      Mein Gott, wie rational Leni sich ausdrückt! An ihr ist eine Dozentin verloren gegangen. Oder vielleicht auch nicht? Ihr Studium ist ja noch nicht zu Ende. Was mir im Augenblick befremdlich erscheint, dass unser Interviewthema mit der Medizin zu tun haben soll, oder mit Sozialethik(?)?

      Dann setzt Leni nach: "Robi, Du weißt, was ich meine?"

      "Ja, Leni, ich denke schon. Aber ich weiß nicht ..... ?"

      "Augenblick, meine Frage an Dich kommt gleich! Vorher möchte ich Dir aber noch etwas Wichtiges sagen. Du kannst aus dem Interview etwas über Dich selbst, vielleicht auch über mich erfahren, solltest Du es ohnehin nicht schon gewusst oder geahnt haben."

      Mein Gott, frage ich mich, was soll das jetzt wieder werden??? Ich kann mir auf das Ganze keinen Reim bilden. Deshalb stelle ich jetzt meine Frage: "Leni, was hat das alles mit der Uni zu tun? Was hat dieses Thema mit Deinem Studium zu tun?"

      Leni scheint von meiner Frage nicht zu sehr überrascht worden zu sein, sie schaltet aber das Tonbandgerät aus und schweigt einen Augenblick. Dann sieht sie mich mit ernstem Gesicht an: "Robi ... das Thema des Interviews steht zugegebenermaßen nicht im direkten Zusammenhang mit meinem jetzigen Studium, aber es ist für mich grundsätzlich interessant. Es ist für mich persönlich aufschlussreich. Das heißt ......"

      "Ja ..... ?", fragend schaue ich Leni an.

      "Robi ..... nimm es mir nicht übel, aber ich bin am Thema 'Sex und die begleitenden Fantasien' persönlich interessiert. Das Interview mit Dir brauche ich im Augenblick zwar nicht für die Uni, aber vielleicht später einmal ........ vielleicht für meine Promotion. Ich werde sehen. Robi, wie siehst Du jetzt unser Interview?

      "Schieß los!", sage ich und nun, wo ich weiß, dass Leni ein sehr persönliches Interesse an dem Thema hat, wird es für mich wahrscheinlich noch spannender werden als wenn Leni ein abstraktes - wissenschaftlich geprägtes - Interesse verfolgen würde.

      Leni schaltet das Tonbandgerät wieder ein und sieht in ihren Themenkatalog. Dann liest sie die alles entscheidende Behauptung vor: "Robi ..... nicht nur beim heterosexuellen oder homosexuellen Kontakt der Partner untereinander spielen die Fantasien eine überaus große Rolle, sondern vor allem bei der Selbstbefriedigung. Das bedeutet, dass man vor allem bei der Selbstbefriedigung in der Fantasie ungehemmt seinen Sex-Gelüsten nachgehen kann, ohne dass es in der Realität irgendwelche Folgen hätte. Oder man fantasiert etwas zusammen, was man in der Realität niemals täte. Vielleicht nicht täte!"

      Ich bin gespannt, was nun kommt, weil Leni mit ihren Beispielen so weit ausholt. Warum tut sie das?

      Nun kommt die folgenschwere Frage: "Robi ...... ich möchte wissen .... aber wie gesagt, Du musst nicht antworten, wenn Du nicht willst ...... wenn Du Dich selbst befriedigst, hast Du da ..... stellst Du Dir dabei auch etwas vor ..... ich meine, fantasierst Du dabei?"

      Ahaaaaa! Lenis Frage, ob ich persönlich bei der Selbstbefriedigung fantasiere, ist doch sehr direkt und persönlich. Oje, oje, oje, was soll ich nun sagen? Und es wird auch noch alles auf dem Tonband dokumentiert!! Ich glaube, ich bin puterrot geworden und sehe an Leni vorbei, die sich etwas vorgebeugt hat und mir mit vorsichtiger Neugier ins Gesicht sieht: "Nun ja ..... äh, ja .... äh ...... hier und da schon ..... " zögere ich meine Antwort hinaus, " ..... Du nimmst das alles auf Band auf?"

      Ohne