Valuta Tomas

Verkauft


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Arme Wurst!

      »Können wir anfangen?«, wirft er noch immer hektisch durch das Zimmer.

      »Wie willst du es denn haben?«, fragt Kim und sieht wie der Typ seinen Schwanz selbst in die Hand nimmt. Fleißig beginnt er dort wie bei einem Los herum zu rubbeln. Was wird das denn jetzt?? Selbstbedienung oder was? Wofür ist sie dann hier?

      »Zieh die Hose herunter!«, wirft er Kim vor die Füße, was ihr noch spanischer vorkommt. Nur runter, nicht aus??

      Bevor die Hose an Kims Beinen hinab gleitet, holt sie noch ein Kondom heraus. Es verweilt dort aber keine zehn Sekunden. Der komische Kauz entreißt ihr das Ding und zieht damit seinen fertigen Kumpel an. Er eilt einen Schritt vor, packt Kim um die Hüften, dreht sie um und schmeißt sie stürmisch auf den kleinen Tisch des Zimmers. Typisch für Hotels, befindet sich dort ein Tablett mit zwei kleinen Gläsern, einer Wasserflasche und mehrere Flyer, die über die Sehenswürdigkeiten von New York unterrichten.

      Verwirrt beugt Kim über diesem Tisch, spürt wie der Typ von hinten in sie eindringt und sie, ohne großartig weitere Zeit zu verlieren, fickt. Ok, schneller geht es wohl kaum.

      Nach zehn Minuten blickt sie genervt zu ihm nach hinten und stellt sich gleichzeitig zwei Fragen: Wann ist der endlich fertig und: Kennt er auch noch eine andere Stellung?? Es wird eintönig!! Auch wenn der Sex mit einem Mann so oder so langweilig ist, hat sie so etwas auch noch nie erlebt. Das ist mehr als langweilig! Das ist sowas von langweilig, dass sie auf der Stelle einschlafen könnte. Das ist sogar so langweilig, dass sie sich ohne zu überlegen einen der Flyer schnappt und diesen von vorne bis hinten durchblättert. Der Kunde fickt sie währenddessen noch immer im gleichmäßigen Rhythmus. Er wird weder schneller noch langsamer. Nichts deutet auch nur annähernd auf irgendetwas hin. Er stöhnt nicht, er keucht nicht, er hechelt nicht. Nichts!! Er fickt sie einfach mit völlig gleichmäßigen Bewegungen und belässt seine Hände voll und ganz bei sich. Er hat sie nicht einmal irgendwo anders angefasst als an der Hüfte. Nirgendwo!! Was ist das nur für ein komischer Kerl? Hat der noch alle Tassen im Schrank?

      Als Kim die Flyer vollständig durch hat, spürt sie wie der Typ hinter ihr schneller wird und plötzlich irgendwelche Laute von sich gibt. Ist es ein Stöhnen? Ist es ein Keuchen? Wohl kaum, denn er fängt plötzlich wie ein Schwein zu grunzen und zu quieken an.

      Erschrocken und verwirrt blickt Kim nach hinten und muss sich das Lachen verkneifen. Das Gesicht von dem Kerl hat sich zu einer komischen Maske verzogen, die Hautfarbe ist irgendwie rosa geworden. Passend zu den schweinischen Geräuschen, die er da von sich gibt.

      Kaum kommt der Typ, hört er mit seinen Bewegungen schlagartig auf, was Kim ziemlich komisch vorkommt. Sie kennt es noch von damals und auch von Mark, dass Männer noch etwas nachpumpen. Aber dieser komische Heinz hört abrupt auf. Er holt ein paar Mal tief Luft und entfernt sich dann von ihr.

      »Du kannst gehen!«, hört sie ihn schwer atmen.

       »Aber gerne doch!«, grinst Kim in sich hinein, zieht die Hose hoch und schließt sie auf dem Weg zur Tür. Sie öffnet diese und blickt nochmal zu Schweinchen Babe zurück. Komische Kerle gibt es!!

      Grinsend zieht sie die Tür hinter sich zu und freut sich innerlich. Sie musste ihm keinen blasen! Sie musste ihn nicht anfassen! Sie musste gar nichts! Sie war völlig arbeitslos und musste lediglich für zehn Minuten eintönige Bewegungen ihre Weiblichkeit herhalten. Kann er sich dafür nicht lieber eine Puppe besorgen?? Das ist billiger!

      Kaum verlässt sie das Hotel, erhält sie auch schon die nächste Anfrage auf ihre Mailadresse.

      »Das artet hier ja noch zu einem Fulltimejob aus!«, murmelt sie in sich hinein, stellt aber gleich ihre Anforderungen. In zwei Stunden, gleiches Hotel, dreihundert Dollar.

      ~~~~~~~~

      Als sie dann aber auch mit dem Typen fertig ist (der nicht so ein inaktives grunzendes Schwein wie der vorherige war), legt sie den dritten empfangenen Termin auf morgen Abend. Sie würde heute definitiv keinen weiteren Schwanz mehr aushalten. Nicht das sie großartig erschöpft wäre. Aber so viel Mann an einem Abend muss auch nicht sein. Es ist Samstagabend und die guten Kerle scheinen nichts Besseres zu tun zu haben, als sich durch das Wochenende zu poppen. Ihr kann es nur recht sein. Denn mit knapp zwei Stunden

       Arbeit

      hat sie mal eben sechshundert Dollar verdient und freut sich ungemein. Somit kann sie einige offene Rechnungen bezahlen.

      Annäherung und Rückschlag

      »Na, den Arsch erkenne ich sogar im angezogenen Zustand!«, prallt Kim plötzlich gegen ihren Hinterkopf. Sie mustert die Stimme gedanklich und in der Sekunde in der sie dieser ein Gesicht zuordnen kann, schießt sie erschrocken hoch. Blitzschnell dreht sie sich um und sieht Marks grinsendes Gesicht vor sich. Er lehnt mitten in ihrem Laden an der Kasse und lächelt sie freundlich an. Seit dem Blowjob in der gehobenen Pommesbude, hat sie nichts mehr von ihm gehört. Sie hätte auch gar keine Zeit gehabt. Ihr Mailpostfach quoll plötzlich über. Es hat fast den Eindruck, als wenn eine Welle der Mundpropaganda durch New York schießt und alle Männer der Stadt plötzlich die süße und enge Angelique ausprobieren wollen.

      Mit einem Satz hetzt Kim zu ihm herüber und wirft sich halb über den Tresen.

      »Bist du bescheuert? Halt die Klappe?«, zischt sie und wirft einen unsicheren Blick zu ihrer Mitarbeiterin. Die ist schwer damit beschäftigt, dem Kunden den Einkauf in die Tüte zu räumen. Dieser ältere Herr ist vom ersten Tag an zu Kim in den Laden gekommen und ließ sich von der neuen und außergewöhnlichen Technik nicht abschrecken. Im Gegenteil! Er findet es sehr angenehm so viel Zeit hier verbringen zu können, wie er möchte. Wie viel Geld er dadurch am Ende ausgibt, ist ihm selbst überlassen. Dieser gute Mann bringt Kim wöchentlich einige Dollar in die Kasse. Er verlässt den Laden nie ohne, dass mindestens drei Bücher in seinen Besitz übergehen. Er scheint kein anderes Hobby zu haben, als zu lesen. Kim kann es nur recht sein!

      Kim blickt wieder zu Mark zurück. Er scheint sich über seine eigene Aussage zu amüsieren. Sein Gesicht weist noch immer dieses freche Schmunzeln auf.

      »Was willst du hier?«, keift sie. Hektisch und mit pochendem Herzen wartet sie auf eine Antwort.

      »Bezahlen!«, lächelt Mark und hält ein Buch hoch. Kim blickt auf das Cover und möchte es ihm am liebsten aus der Hand reißen. Ihm mitten ins Gesicht schleudern, wäre für sie derzeit die vernünftigste und süßeste Rache auf seinen dämlichen Kommentar. Wenn das jemand gehört hat, würde sie sich im Erdboden vergraben und mit Sicherheit nie wieder an die Oberfläche kommen.

      »Gib her!«, zischt sie. Sie reißt es Mark aus der Hand und gibt hektisch etwas in der Kasse ein.

      »Zwölfneunundneunzig!« Kim nimmt das gereichte Geld und pfeffert Mark das Wechselgeld rücksichtslos zurück.

      »Und jetzt verschwinde!«, raunt sie. Gedanklich sieht sie ihn schon aus ihrem Laden verschwinden. Er kramt allerdings in aller Ruhe das Geld in sein Portemonnaie und lächelt Kim an. In dem Moment, in dem sie ihm erneut den Rückzug an den Kopf schmeißen will, legt sich seine Stirn in Falten. Er betrachtet sie prüfend. Dann fällt der Groschen, mit dem er kurzzeitig beschäftigt war. Flüchtig blickt er sich im Laden um und grinst zu Kim zurück.

      »Jetzt weiß ich woher ich dich kenne!«, lächelt er stolz über die Arbeit seiner Gehirnzellen.

      »Mir ist scheiß egal…!«

      »Das ist dein Laden, nicht wahr? Du hast ihn vor einem Jahr eröffnet und standst damit groß in der Zeitung! Die Technik die du hier anwendest, wurde damals scharf kritisiert!«, schleudert Mark sein Wissen über ihre Person um sich. Nach Kims Geschmack kann er sich das getrost schenken.

      »Ja! Aber jetzt…!«

      »Warum machst du dann noch diesen Job, wenn du diesen Laden besitzt?«, stellt Mark eine berechtigte Frage. Kim sieht sich selbst, wie sie nach dem Buch greift und es ihm erneut ins Gesicht prügelt.

      »Halt den Mund, Herrgott!«,