seine Hand zurückzuziehen, ließ Helge sie dort ruhen und Ute legte ihre eigene Hand mit leichtem Druck auf seine.
In diesem Moment war ein Rütteln an der Hallentür zu hören. Am anderen Ende der Halle erblickte Helge die Silhouette des Hausmeisters, der bei einem letzten Rundgang entdeckt hatte, dass die Halle nicht verschlossen war.
„Wir werden gerade mit dem Aufräumen fertig“, rief ihm Helge zu.
Ute tat geschäftig, indem sie heftig an der Turnmatte zerrte.
Der Hausmeister entfernte sich mit einem unverständlichen Gemurmel.
„Komm“, sagte Helge, „die wollen uns hier nicht mehr haben.“
Und fünf Minuten später schloss er die Halle von außen zu.
Als Ute vor dem Umkleideraum für Frauen stehen blieb, hielt sie sich an seinem Arm fest.
„Helge, ich gehe duschen. Wie ist es mit dir?“
„Kann schon sein, dass ich mich auch noch ein wenig begießen lasse!“
„Bei den Frauen ist außer mir niemand mehr. Und ich dusche nicht gern allein!“
Ute war noch einen Schritt näher an ihn herangerückt und schenkte ihm einen klaren und tiefen Blick, der ihn sofort erregte.
„Komm“, sagte sie nur, „bleib bei mir!“
Sie nahm ihn einfach bei der Hand, zog ihn in den Umkleideraum und durch die angrenzende Tür in den kleineren Duschraum.
Sie wandte ihm den Rücken zu, der im schwachen Licht der einzigen Wandleuchte lag, und wartete ab, ob er sich ihr näherte.
Mit zwei schnellen Bewegungen schob sie die beiden Träger ihres Trikots von den Schultern und zog das Trikot hinunter bis zur Taille.
„Hilfst du mir, Helge?“ fragte sie ihn mit einem einladenden Blick über die Schulter.
Er trat hinter sie, führte seine Fingerspitzen langsam über ihre Schultern den Rücken hinunter, bis seine Hände auf ihren Hüften ruhten.
Geschmeidig lehnte sich Ute zurück und griff nach hinten, bis ihre Handflächen seine Oberschenkel berührten.
Helges schob seine Hände von oben in ihr Trikot und zog dies hinunter, bis Ute hinaussteigen konnte.
Langsam drehte sie sich zu ihm um und gab den Blick auf ihren fraulichen Körper frei.
Aus der Hocke emporsteigend, tastete Helge sich an ihr empor. Er spreizte die Finger auf ihrem Rücken und griff zu.
Lachend entzog sich ihm Ute und stand kurz darauf unter der rauschenden Dusche. Im Nu war ihr Körper von Wasserfontänen und herabperlenden Rinnsalen umhüllt. Sie griff mit einer Hand nach ihren Brüsten und streckte die andere nach ihm aus.
Mit einer kurzen Körperdrehung schlüpfte er aus seinem Sporthemd und entledigte sich seiner Sporthose. Jetzt streckte Ute ihm voll Ungeduld auch den anderen Arm entgegen und umrahmte so ihre wasserumspülten Brüste, die sich aus dem Strom der perlenden Kaskaden hervorhoben.
Helge ergriff ihre Hände und zog sie unter der Dusche hervor, bis sein Blick ihren Körper von den Fußspitzen bis zum triefenden Haarschopf erfassen konnte. Zum Schein schlüpfte er zurück in seine Rolle als Trainer.
„Welche Turnübung wolltest du noch mit mir unter der Dusche trainieren?“
Er ließ ihre Hände los und strich fest über ihre Hüften. Seinem Druck gab sie bereitwillig nach und ihre Körper berührten sich fast.
„Kann man auch Massage trainieren? Wassermassage?“
Dabei umschlossen ihre Finger seine Schultern und deuteten ein sanftes Kneten an, während sich die letzte kleine Lücke zwischen ihren Körpern schloss.
Gleichzeitig streiften ihre Brustwarzen elektrisierend über seine Haut und sie drückte fordernd ihren Bauch gegen seine aufgerichtete Rute.
Leicht schwankend gerieten beide in den Wasserstrahl der Dusche und gaben zugleich einen Laut des Erschreckens von sich.
Helge war plötzlich von einer unbändigen Neugier erfasst, wie sich ein leidenschaftlicher Kuss unter dem Schwall einer Dusche anfühlte.
Nach kurzer Zeit blieb beiden fast die Luft weg; weder Ute noch Helge wussten, ob es an dem rauschenden Wasserfall ringsum oder an der gegenseitigen Lust aufeinander lag.
Inzwischen machte er sich daran, Utes Wunsch nach einem Massagetraining zu erfüllen. Außer Atem stellte er die Dusche kurzerhand ab.
„Dachtest du beim Massagetraining nur an die Hände oder sind auch Lippen und Zunge erlaubt?“
„Natürlich ist alles erlaubt.“
Er fühlte, wie ihre Hand seine Rute umschloss und einen sanften Druck ausübte.
Sie lachte ihn an.
„Der ist auch erlaubt!“
Ein Fall für Hendrik
I.
Hendrik hatte sich die Arbeit bei der Polizei vorher interessanter vorgestellt; zugegeben, er hatte sich wohl als Halbwüchsiger den einen oder anderen Krimi zu viel angesehen, bevor er sich für diesen Beruf entschied.
Die hochbrisanten Mordfälle spielten sich aber nun mal nicht in dem Dezernat ab, dem er seit 6 Monaten angehörte: Einbruch und Diebstahl.
Die immer gleichen Arbeiten bei der Besichtigung ausgeräumter Läden oder verwüsteter Wohnungen und die ermüdende Spurenauswertung danach hatten ihn zermürbt. Die fade Routine bei der Zeugenvernehmung machte ihn träge. Und auch die intelligenteste Befragungsstrategie führte oft nur zu spärlichen Ergebnissen.
„Vielleicht habe ich heute endlich mal eine Sternstunde“, hoffte er auf dem Weg zum Vernehmungsraum.
„Da geht’s doch um den Einbruch bei der Firma Höfermann: Phantombild mit einer Zeugin erstellen.“
Auf ihn wartete eine Krankenschwester, die soeben ihren Nachtdienst hinter sich gebracht hatte.
„Hoffentlich fallen ihr beim Bildergucken nicht die Augen zu.“
Als er die ersten Schritte ins Vernehmungszimmer machte, erspähte er mit einem Seitenblick das Profil einer jungen Frau, die ihre Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte und so auf ihn wartete.
In einer weichen Bewegung nahm sie die Arme herunter, richtete sich auf und folgte ihm mit aufmerksam geweiteten Augen, bis er auf dem Sessel ihr gegenüber Platz genommen hatte. Ihre braunen Locken wippten hinunter bis auf die Schultern.
„Sieh mal an“, dachte er, „so heiter und zum Anbeißen frisch würde ich auch gern mal nach dem Spätdienst aussehen!“
II.
„Guten Morgen, Frau Gieseking.“ Er legte sich seine Unterlagen zurecht und blickte auf.
„Mein Name ist Hendrik Kortum. Danke, dass Sie die Zeit gefunden haben, uns zu helfen.“
Erst jetzt blickte er der jungen Krankenschwester in die Augen und wurde dort von einem Lächeln in Empfang genommen, das Wärme ausstrahlte. Er war sich sofort sicher: ihr Lächeln war keine einstudierte Geste, sondern spiegelte lebhaft ihre Neugier und ihr Interesse wieder, - so machte ihm die Arbeit Spaß.
„Bis jetzt habe ich hier im Hause nur im Dienst ergraute Bullen angetroffen!“ sagte sie leise. „Wie ich sehe, gibt es aber doch auch vorzeigbare frischere Exemplare.“
Mit einer solch umarmenden Attacke hatte Hendrik ganz und gar nicht gerechnet. Für seine Schlagfertigkeit jedoch war er im ganzen Hause bekannt und brauchte deshalb auch nicht zurückstehen.
„Zum Glück entsprechen