I. Tame

Zu Dritt. Threesome


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lässt sich Mika nicht zweimal sagen. Mit einem großen Schritt steht er mitten in dem weichen plätschernden Wasser. Das ist einfach sagenhaft. Wie ein milder Sommerregen. Solch einen Luxus kennt Mika wahrlich nicht. Er legt stöhnend den Kopf in den Nacken und lässt sich die warmen Tropfen auf das Gesicht plätschern. Keno lacht.

      „Cool, was?“ fragt er begeistert, als ob sie nicht bei ihm zuhause wären und er das jeden Tag haben könnte. Mika grunzt eine unverständliche Antwort. Als er sich nach einer Weile mit beiden Händen über das Gesicht und die Haare fährt, verlässt Keno gerade den Duschbereich.

      Und da sieht Mika das riesige Tattoo, das Keno’s ganzen Rücken bedeckt.

      Schwarze Tribals, die sich über seinen gesamten Rücken ziehen und ein Stück über seinen rechten Oberarm. Mika erkennt leider nicht, ob hinter dem Gewirr von Streifen und Symbolen ein logisches Ganzes steckt. Auf jeden Fall wirkt es super exotisch auf seinem trainierten Oberkörper. Im nächsten Augenblick ist Keno auch schon hinter der Trennwand verschwunden.

      Als Mika sich abtrocknet, erscheint Keno mit einer Jogginghose und einem T-Shirt und drückt ihm beides in die Hand.

      „Hier! So richtig müde bin ich noch nicht. Hast du noch Bock auf ‘nen Schlummertrunk?“

      Mika nickt. „Klar!“

      „O. k., ich bin unten.“ Und schon dreht Keno sich um und geht raus.

      Mika’s Laune hat sich nach der geilen Dusche extrem gebessert. So schön wie Keno würde er auch gerne wohnen. Alleine das Ambiente sorgt doch schon dafür, dass man sich gut fühlt, findet er. Schnell wirft er sich die Klamotten über und eilt Keno hinterher.

      Am Fuß der Treppe sieht Mika sich um, kann Keno aber nicht finden.

      „Keno?“

      „Ja! Hier hinten!“

      Mika geht durch den großen Raum. Am Ende macht er noch einen Knick, den man vom Eingangsbereich und der Küche aus gar nicht sehen kann.

      Hier sind noch mal bestimmt 20-25 qm, die zu einer Fernseh-Chilling-Ecke eingerichtet wurden. Eine bequeme riesige Couch und tausende von Kissen, die teilweise auch auf dem Boden liegen. Genau da, wo Keno es sich schon bequem gemacht hat. Er sitzt gegen die Couch gelehnt und hat sich ein dickes Kissen in den Rücken gedrückt.

      „Hallooo“, ruft er lockend und wedelt dabei mit einer vollen Wodka-Flasche. „Guck mal, was der Onkel da hat?! Trinkst du einen Wodka mit?“

      Mika verzieht das Gesicht. „Hast du Gin?“

      „Klar! Leider hab ich kein Tonic. Aber ich kann dir einen Fizz machen, auch o. k.?“

      Mika nickt aufmunternd. „Immer her mit dem Stoff!“

      Zirka zwei Drinks später fühlt sich Mika richtig gut. Keno ist ja eigentlich ganz nett hat er sein Urteil inzwischen revidiert. Wie konnte er ihn nur so voreilig und falsch einschätzen?!

      Sie saufen und labern und labern und saufen. Zwischendurch haben sie den Kühlschrank geplündert und stopfen sich voll mit Käse, Crackern, Cocktail-Tomaten, Trauben…. Eine recht kuriose Mischung, doch mit vollgesoffenem Kopf ist man ja bekanntlich nicht wählerisch.

      „Und?“ fragt Keno neugierig und seine Stimme ist schon nicht mehr ganz sicher. „Was ist das denn jetzt zwischen Jana und dir?“

      „Was soll sein?“ Mika blickt versonnen in seinen perlenden Drink.

      „Aaah! Komm schon!“ Keno stupst ihn mit dem nackten Fuß gegen ein Schienbein. „Erzähl doch mal!“

      Ein langes genervtes Stöhnen entfährt Mika’s Kehle und er lehnt seinen Kopf gegen die Couch.

      „Das ist eine Sache, die du nicht kennst!“ kommt schließlich seine Antwort.

      „Was denn?“ Keno runzelt die Stirn.

      Mika breitet theatralisch beide Arme aus. „Guck dir doch mal deine Bude an!! Du scheinst Kohle ohne Ende zu haben. Du siehst aus wie ein beschissenes Foto-Modell und alle Weiber – inklusive der unechten – werden feucht im Schritt und werfen sich dir zu Füßen! - Und das meine ich wörtlich!“ fügt er mit erhobenem Zeigefinger grinsend hinzu.

      Keno lacht laut. Kein Anzeichen von Verlegenheit!

      „Ach jaaa! Ich war mir nicht sicher, ob Liza nicht doch eine Frau ist!“ kommt die kokette Antwort.

      „Na klaar! Du warst dir nicht sicher“, wiederholt Mika ironisch. „Bist du so übersättigt, dass du dir von einem Kerl einen blasen lassen musst? – Ist ja ekelhaft!“

      „Kannst du doch gar nicht wissen! Oder hast du dir schon mal einen blasen lassen … von einem Kerl!“

      Ein kurzes „Bäh!“ ist Mika’s Antwort.

      „Oder von Jana?“ bohrt Keno lauernd weiter.

      „Oh Mann! Ich hab dir doch gesagt, dass da nichts läuft.“ Mika seufzt tief. „Gar nichts!“

      „Die ist echt süß!“ bestätigt Keno ihm. „Mir könnte sie auch gefallen! Ich mag’s, wenn die Weiber so richtig frech sind!“ Er beugt sich vor und schnappt sich ein paar Cracker. „Du auch?“

      Mika grinst und blickt verlegen zu Boden. „Und wie!“

      „Aah!! Ein Seelenverwandter! Gib mir Fünf, Bruder!“

      Ihre Hände klatschen gegeneinander. Fast hätten sie sich nicht getroffen in ihrem alkoholbenebeltem Zustand.

      „Ich würd’s ihr auch gerne besorgen!“ murmelt Keno ganz nebenbei.

      „Hmm…“ antwortet Mika, „mal überlegen … ich glaub ich mach‘ dich kalt, wenn du deine Finger nicht von ihr lässt.“

      „Nie im Leben“, gibt Keno selbstsicher zurück und lacht, „dazu bin ich viel zu nett und du magst mich. Das seh ich dir an!!“

      „Ja, ja“, lallt Mika ein wenig, „ich bin auch immer nett. Ein echt netter Bruder …“ Ihm fehlen die Worte, um seinen tiefsitzenden Frust noch deutlicher zu formulieren.

      „Bruder?“ fragt Keno erstaunt zurück.

      Wieder einmal seufzt Mika tief. „Tja, so ist das! Jana ist zu vielem bereit, außer zu Inzest. Und da ich für sie ihr „netter“ Bruder bin … werd ich wohl nie Sex mit ihr haben – und Schluss!“

      Keno hebt mahnend einen Zeigefinger. „Sag niemals nie, mein Freund! – Aber warum legst du nicht mal einen Gang zu? Du kannst doch was ändern an deinem Image.“ Das letzte Wort nuschelt er in seinen Drink; es hört sich an wie ‘Immisch‘.

      Mika sieht mit glasigem Blick zu ihm rüber. „Image!! Was soll mir ein geändertes Image bringen?! Ich hab‘ nichts und ich bin nichts! Glaubst du, ein Vollweib wie Jana hat Bock auf einen Loser wie mich? Die spielt in einer anderen Liga, glaub mir! Ich mach mich doch nicht lächerlich, indem ich ihr sage, dass ich verknallt bin.“

      „Bist du?“

      Mika presst die Lippen aufeinander und seufzt ein weiteres Mal. „Bin ich!“ nickt er. „Und halt bloß deine Klappe!“ ermahnt er Keno und deutet mit dem Zeigefinger auf ihn.

      „Keine Sorge!“ Keno hebt seinen Wodka und hält ihn Mika entgegen. „Auf die Liebe!“

      Beide Gläser klirren aneinander und werden geleert.

      Mika greift sich eine Handvoll Salzstangen, während Keno weiter insistiert. Das Thema ‘Mika und Jana‘ scheint ihm keine Ruhe zu lassen.

      „Vielleicht musst du nur ein bisschen daran arbeiten, sie richtig anzubaggern. Das ist die halbe Miete! Tanz einen Blues mit ihr und flüster‘ ihr Schweinereien ins Ohr!!“

      Mika zuckt mit den Achseln. „Ich kann das nicht … is‘ einfach nicht mein Ding. Ich krieg erst gar kein Wort heraus. Wenn ich aufgeregt bin, dann schnürt sich mein Hals zu und ich stottere wie ein Schwachmat.“

      „Ich