Michael Voss

Das Casino


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es, wenn ich aufräumen muss, ist es immer noch zu groß.“ Wir lassen uns in den Liegestühlen nieder.

      „Wie sieht denn deine Münchener Wohnung aus?“

      „Sehr Bayrisch.“ Angelina steht auf und geht im Apartment herum und sieht sich Bilder an. „Ist das der Blick von deinem Balkon in München?“

      Ich stehe auf und erkläre ihr die verschiedenen Bilder. „Was ist denn das?“

      „Mein kleines Schätzchen der alte Mercedes.“

      Sie entdeckt ein Foto von Anneliese, „Ist das deine Schwester?“

      „Fast, eine ganz liebe Freundin. Sie lebt in Brixen. Wann immer ich Zeit habe besuche ich sie und ihren Mann.“

      „Ah, sie ist verheiratet.“

      „Deine Frau ist verunglückt. habe ich gehört.“

      „Ja stimmt. Sie hat die Hotels von Giovanni geleitet.“

      „Ach daher die alte Freundschaft.“

      Inzwischen ist der Kaffee fertig ich bringe den Kuchen auf einem Tablett nach draußen. „Mit oder ohne Milch?“

      „Mit bitte, vielleicht kannst du sie ein wenig quirlen.“

      „Du hast es recht gemütlich eingerichtet, obwohl du ja kaum Möbel hier hast.“ „Na hör mal, ein Bett ein Schrank und einen Esstisch, das reicht ja wohl.“ Ich hab etwas untertrieben, natürlich hab ich nicht viel in eine so kleine Wohnung gesteckt. „Hast du die anderen Räume schon gesehen?“

      „Nein, ich will doch nicht Neugierig sein.“

      Kapitel: 4 Na komm ich zeig es dir.

      „Na komm ich zeig es dir.“

      „Hier ist das Gästebad.“

      „Darf ich mal in den Schrank sehen?“

      „Ja klar, warum nicht.“

      „Na viele Gäste waren wohl noch nicht da. Ein Bademantel, ein sehr schönes Tuch. Gehört es dir?“

      „Nein es ist noch von Irmi.“

      „Aha, ein Doppelbett.“

      „Ja klar, ich war doch Verheiratet.“

      „Stimmt“ Sie setzt sich auf das Bett.

      Sie zieht die Nachtischschublader auf.

      „Oh entschuldige, ich mache das schon fast automatisch.“

      „Bei jedem, wo du zu Besuch bist?“

      „Sie wird rot. Entschuldige.“

      „Nein, sieh nur hinein, es sind keine Geheimnisse.“

      Sie zieht die Schublade auf. „Was haben wir denn hier?“

      Ich sehe gerade zum Fenster hinaus. „Ja, was ist es denn?“

      „Ein Tuch und Handschellen.“

      Ich erschrecke, „Die muss wohl jemand vergessen haben.“

      „Wer war denn dein letzter Gast?“

      „Ich weiß es nicht mehr genau. Vielleicht war es Ingrid?“

      „Hände auf den Rücken ertönt es plötzlich.“

      „Was hast du vor?“

      „Wirst du schon sehen.“

      „Du kennst dich ja recht gut damit aus.“

      „Wir hatten mal Modefotos, da bekam ich welche angelegt.“

      „Hat es dir gefallen.“

      „Eigentlich nicht, es waren ja so viele Leute da und ich hatte das Gefühl, sie waren alle scharf.“

      „So… wie soll es weiter gehen?“

      „Jetzt bist du erstmal gefesselt. Jetzt zeig mir noch den Rest der Wohnung.“

      „Der Kaffee wird kalt. Wie soll ich ihn eigentlich trinken?“

      „Ich werde ihn dir einflössen.“

      „Ach wie lieb.“

      „Mit dem Kuchen werde ich dich füttern.“

      „Ich werde dir jetzt noch die Augen verbinden.“

      „Meinst du nicht, dass wir uns dafür zu kurz kennen?“

      „So jetzt noch das große Tuch, dann kann es nicht rutschen.“

      „Ich habe den Eindruck, du hast schon mal geübt.“

      „Vielleicht?“

      Ich merke, dass es sehr ruhig ist.

      „Angelina, wo bist du?“ Ich gehe durch die Räume und bekomme das Gefühl, als sei sie gegangen. Ich gehe vorsichtig in das Schlafzimmer, da müssen ja die Schlüssel sein.

      „Wenn du den Schlüssel suchst, der liegt hier. Na hat es dich scharf gemacht?“ „Vielleicht?“

      „Dann sollte ich wohl besser den Schlüssel mitnehmen, dir noch etwas Spaß gönnen.“

      „Nein bitte nicht, ich habe noch Arbeit zu erledigen.“ „Okay, komm her, ich schließe auf. Weißt du, damals bei den Fotoaufnahmen, hatte sich der Fotograf den Scherz geleistet, zu behaupten, es gäbe keine Schlüssel. Ich dachte tatsächlich, ich müsse so rumlaufen.“

      „Gemeiner Scherz!“

      Sie muss nun plötzlich gehen, „Bringst du mich noch Heim?“

      „Natürlich“ Ich gehe mal kurz in das Badezimmer.

      „Bis gleich.“

      Als ich zurück komme steht sie im Raum und hat sich die Augen verbunden. Ich nehme sie in die Arme und küsse sie.

      „Wer sind sie mein Herr?“

      „Ich bin der große Räuber.“

      „Wie schön, ich liebe große Räuber.“ Sie küsst recht leidenschaftlich, aber meint dann plötzlich gehen zu müssen. „Okay, machen wir morgen weiter. Du darfst mich führen.“ Ich führe sie in den Lift, als wir unten ankommen, nimmt sie sich das Tuch von den Augen. Ich lege es ihr um den Hals.

      „Als Andenken, vielleicht schläfst du dann besser.“ Ich begleite sie noch bis zum Gästehaus.

      Der nächste Morgen sollte für mich sprechen, Angelina ruft an und teilt mir mit, dass sie bereits am Nachmittag mit ihren Kolleginnen und Giovanni nach Amerika fliegen müsse. „Sehen wir uns noch vor dem Abflug?“

      „Ich bin voll in Terminen.“

      „Wann kommst du denn zurück?“

      „Giovanni meint, eine Woche bleiben wir mindestens.“

      „Giovanni, ist ein Arbeitstier. Sei geküsst Liebling, also in einer Woche.“

      Ich zögere noch ein wenig, bis ich auflege. Die Woche Pause wird uns gut tun. So kommen wir zum Nachdenken. Mein Vorarbeiter steht plötzlich im Raum. „Kommen sie mal kurz, da gibt es ein Problem.“ Er zeigt mir einen großen Riss in der Decke. „Das gefällt mir aber gar nicht. Da müssen wir sofort abstützen.“

      „Wir müssen uns das von oben betrachten.“ Als wir im zweiten Stock eintreffen, bekommen wir erstmal einen Schreck. Quer durch den Raum ist ein Riss im alten Parkettboden.

      „Den müssen wir abtragen, sehen was der Unterboden macht. Sicher ist alles morsch.“

      Wir machen Fotos vom Riss und verschließen den Raum. Wir haben in einer Stunde ein Treffen mit den wichtigsten Bauleuten, da werden wir ein neues Vorgehen erörtern.

      Die Fensterstürze sind ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Das wird aufwendiger wie wir dachten.