Svea Dunnabey

Sea and Fall


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dem Stuhl eng umschlungen festhielt.

      >> Du bist einfach zu geil.<< flüsterte ich kraftlos.

      >> Bei dir kann ich einfach nicht anders.<<

      >> Sollst du auch nicht.<<

      Er grinste und nahm mich mit in sein Badezimmer, wo eine volle Badewanne auf uns wartete. Sie hatte eine integrierte Heizung, sodass das Wasser auf angenehmen 39°C gehalten wurde. Ich stieg hinein und ließ mich sofort von der Wärme einhüllen, während ich auf Brisbane hinunterschaute.

      Ethan zog mich in seine Arme, in denen ich mich so geborgen fühlte und kraulte sanft meinen Rücken.

      >> Erschöpft?<< fragte er liebevoll und verteilte einzelne Küsse auf meinem Hals.

      >> Bis ich hierher kam nicht, nein.<<

      >> Beschwerst du dich etwa?<<

      >> Niemals. Ich frage mich nur, wie du dich immer so lange zurückhalten kannst. Das ist mir wirklich ein Rätsel.<<

       >> Die Hauptsache ist doch, dass ich es kann. Nicht immer, aber meistens.<<

      Ich nickte und genoss seine Zärtlichkeiten, während ich über das Wochenende nachdachte.

      >> Möchtest du immer noch mit mir zusammen sein?<< fragte ich, weshalb Ethan sofort in seiner Massage innehielt und mich nachdenklich ansah. Ich musste unbedingt herausfinden, ob das Wochenende für ihn angenehm gewesen war, ob er es akzeptieren konnte, mich alle zwei Wochen mit meinen Kindern zu teilen und ob er sie mochte.

      >> Wie meinst du das?<<

      >> Naja, wegen des Wochenendes. Nun kennst du Julian, Emma und Ben und vielleicht ist es ja zu viel für dich oder zu kompliziert.<<

      >> Quatsch. Julian ist eigentlich ein netter Kerl, ein wenig zurückhaltend und schüchtern, aber sonst ganz in Ordnung, mal abgesehen davon, was er mit dir abgezogen hat. Emma habe ich ja nur kurz gesehen, aber sie scheint auch ganz nett zu sein, wenn ihr nicht gerade ihre Träume zerplatzen lasst, was ich allerdings gut nachvollziehen konnte. Und Ben ist einfach nur super. Ich habe die Zeit mit ihm genossen, auch wenn ich jetzt wieder froh bin, dich für mich allein zu haben, sodass ich tun und lassen kann, was ich will.<<

      Ich grinste und küsste ihn, weil ich ihn so sehr liebte, weil er mich im Gesamtpaket akzeptierte. Mit all meinen Problemen, meinem Ballast, meiner Familie und meinen Freunden.

      >> Wen ich allerdings nicht so prickelnd fand war Alex.<<

      >> Ich weiß, ich hoffe er lässt mich jetzt in Ruhe.<<

      >> Was war denn zwischen euch genau?<<

      >> Dass wir kurz nach Julian zusammenkamen weißt du ja schon und dann waren wir sechs Monate ein Paar bis ich mich von ihm trennte. Aber rückblickend habe ich erkannt, dass er eigentlich nie mehr als ein Freund war. Jedenfalls hatte ich ihm ein bisschen über mich erzählt. Er wusste, dass Julian mich hintergangen hatte und ich erzählte ihm, dass mein Vater starb als ich sieben war und meine Mutter dann nur noch trauerte, weshalb sie keine Zeit für mich hatte und meine Brüder mir deshalb sehr wichtig waren. Ich hab ihm also so gut wie nichts erzählt, doch er hat es direkt seiner neuen Flamme berichtet, die mich an dem Abend, an dem wir den Unfall hatten, damit aufgezogen hatte. Dass er ihr alles über mich, Julian, meine Mutter und meine Brüder gesagt hätte. Dass es kein Wunder sei, dass Julian mich betrogen hätte und dass mir das gleiche mit Alex passiert wäre, wenn ich noch ein bisschen gewartet hätte und dass ich ein alte Schabracke sei. <<

      >> Ein alte Schabracke?<<

      >> Ja, dass Alex Angst haben musste, ob ich den Anforderungen im Bett noch gewachsen wäre, weil ich ja so alt wäre.<<

      >> Also ich finde, dass du sehr gut mithalten kannst und einen knackigen Körper hast du auch. Vielleicht ein bisschen dünn, aber knackig.<<

      >> Wie auch immer, jedenfalls hätte er es ihr nicht erzählen sollen, das hatte er mir versprochen und deshalb ist das Vertrauen weg.<<

      Er nickte und nahm mich wieder fester in den Arm, während er mich weiter zärtlich streichelte. Ich schaute auf Brisbane hinab, auf all die Menschen die dort unten waren und hatte das Gefühl, dass sie uns hier oben, in unserer Festung, nichts anhaben konnten.

      >> Danke, dass du der Mann bist, den ich brauche.<<

      >> Du hast mich erst zu ihm gemacht und ich arbeite immer noch dran, damit ich dich irgendwann voll zufrieden stellen kann.<<

      >> Das tust du jetzt schon.<<

      Liebevoll küsste er mich auf den Kopf, während wir beide für einige Zeit in Gedanken zu sein schienen, weswegen sich eine wohltuende Ruhe im Raum verbreitete, bis Ethan diese schließlich durchbrach.

      >> Sarah, kann ich dir eine Frage stellen?<<

      >>Mhm.<<

      >> Stimmt es, was Alex erzählt hat, dass du ihm nie die drei Worte gesagt hast und Julian auch erst nach fünf Jahren?<<

      Irgendwie war es mir unangenehm darüber zu sprechen und mein ganzes Herz vor ihm auszubreiten.

      >> Muss ich?<<

      >> Bitte.<<

      Nachdem was er mir am Dienstag über sich und diese Anna erzählt hatte, konnte ich nicht wirklich kneifen. Er war so offen und ehrlich zu mir gewesen, dass ich mir einen Ruck gab.

      >> Ich habe seitdem ich dich kenne, irgendwie einen anderen Blickwinkel auf all die Dinge bekommen. Ich glaube, ich kam nur mit Julian zusammen, weil er mich so sehr liebte und ich jemanden brauchte, bei dem ich unterkommen konnte. Ich wollte Sascha nicht länger auf der Tasche liegen, weil ich wusste, wie sehr seine Beziehung zu Denise auf der Kippe stand, wegen mir. Als Julian mir dann sagte, dass er mich liebte und mit mir zusammen sein wollte, sah ich darin eine Chance all meine Probleme zu lösen. Unsere Kinder kamen auf die Welt und irgendwann hatte ich einfach das Gefühl es müsse Liebe sein, wenn wir so gut zusammen harmonierten. Aber dann wurde ich immer selbstbewusster durch meine Arbeit und unabhängiger, weshalb wir uns Stück für Stück entfremdeten. Deswegen glaube ich auch nicht, dass nur er Schuld am Fremdgehen hatte, sondern irgendwie wir beide, wobei ich immer noch der Meinung bin, dass er es mir vorher hätte sagen können. Julian war daher all die Jahre eher ein guter Freund für mich, statt eine Liebe.<<

      >> Klingt aber traurig, wenn man bedenkt, dass du fast 14 Jahre mit ihm verschwendet hast.<<

      >> Es war ja keine Verschwendung. Emma und Ben sind daraus hervorgegangen, das Beste was mir je passieren konnte.<<

      >> Und Alex?<<

      >> Mit dem war es irgendwie genauso. Ich heulte mich nach der Trennung bei ihm aus. Er sah gut aus, wir waren befreundet und...<<

      >> Und was?<<

      >> Ich dachte, die Gefühle würden irgendwann kommen. Aber sie kamen nicht, weshalb ich es ihm auch nie gesagt hatte. Ich dachte, dass die Leute, die von Schmetterlingen im Bauch und dergleichen berichteten, nur Schwachsinn erzählten.<<

      >> Heißt das, du hast mir die Worte nur mir zu Liebe gesagt?<<

      Ich drückte mich abrupt von ihm ab und schaute ihn entsetzt an. Wie konnte er so etwas denken? Hatte ich es ihm nicht klar und deutlich gesagt?

      >> Nein! Ethan ich liebe dich. Du bist halt nur der erste, dem ich es sagen kann und bei dem ich es auch so meine. Ich vermisse dich, wenn du nicht da bist und ich freue mich mit jeder Sekunde, die dem Zeitpunkt näher rückt, wenn wir uns wiedersehen. In deinen Armen fühle ich mich geborgen und du gibst mir das Gefühl, dass ich etwas Besonderes bin, auch wenn ich das nicht glauben kann. Nur bei dir fühle ich mich wohl und kann alles Andere vergessen, was mich bedrückt. Das musst du mir glauben, deswegen fiel es mir ja so schwer von dir fern zu bleiben, obwohl ich eigentlich