Svea Dunnabey

Sea and Fall


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Ich brauche deine Hilfe Sarah.<<

      >> Was ist denn?<<

      >> Es ist alles organisiert hier, aber dich habe ich gestern nicht mehr getroffen. Ich werde Jacob gleich den Antrag machen.<<

      >> Das ist doch klasse.<<

      >> Ja, aber kannst du bitte gleich, wenn er wieder da ist und ich dich auffordere, von Yiruma „River flows in you“ spielen?<<

      >> Natürlich.<<

      >> Danke.<<

      >> Wussten alle Bescheid nur ich nicht?<<

      >> Süße, du hättest es auch erfahren, wenn du gestern zu Hause gewesen wärst.<<

      Ich sah in die Runde und fühlte mich plötzlich wie eine Ausgeschlossene. Eigentlich standen wir uns sehr nahe und trotzdem war ich die Letzte die eingeweiht wurde, was ein wenig wehtat.

      Erst jetzt begriff ich, wieso er sich mit mir über Mathematik unterhalten hatte. Er wollte nicht, dass ich zu früh auf die Bühne ging und wollte mich unbedingt noch einweihen, denn immerhin war ich ein Teil seines Plans.

      Ich vergaß meinen Frust, grinste ihn ermutigend an und drückte seine Hand. Wenn Jacob seinen Antrag nicht annehmen würde, würde ich ihn höchstpersönlich umlegen. Zwar konnten sie noch nicht in Australien heiraten, da es verboten war, doch sobald es möglich war, würden sie es tun und wenn sie zehn Jahre verlobt wären, war es Paul egal. Es war mehr ein symbolischer Akt, damit Paul sicher gehen konnte, dass Jacob es nun ernst mit ihm meinte. Ich fragte mich, ob Paul extra so lange mit dem Antrag gewartet hatte, damit es nicht mehr so voll im Restaurant war. Hatte er Angst, dass es negative Resonanz von anderen Gästen geben könnte? Doch ich konnte ihn nicht mehr fragen, da Jacob bereits von der Toilette zurückkam. Wir aßen noch in Ruhe unser Dessert, wobei Paul sich extrem viel Zeit ließ. Mit unserer Runde waren nur noch zwei Paare im Raum, da es unter der Woche immer ruhiger war und es inzwischen schon zehn Uhr abends war.

      >> Sarah, wolltest du nicht noch spielen?<<

      >> Sollten wir nicht lieber nach Hause gehen? Es ist schon ziemlich spät.<< antwortete Jacob auf Pauls Frage, ohne mich zu beachten.

      >> Ich spiele auch nur ein Lied, dann können wir gehen, ok?<< besänftigte ich ihn und ging zur Bühne.

      Oben angekommen lächelte ich die beiden noch einmal an und begann das gewünschte Lied zu spielen. Ich spielte es so romantisch und gefühlvoll, wie ich konnte, wobei ich die Augen schloss, um mich besser konzentrieren zu können. Als der letzte Ton verklang öffnete ich wieder die Augen und sah, wie Paul vor Jacob kniete.

      >> Ich weiß, dass es hier noch nicht möglich ist zu heiraten, aber sobald dies erlaubt wird, möchte ich mit dir zusammen der Erste sein, der dieses Recht wahrnimmt. Wir haben viel durchgemacht und es war nicht immer einfach und ich weiß auch, dass noch viele Hürden kommen werden, doch ich zweifle keine Sekunde daran, dass wir sie nicht meistern werden. Jacob wir sind jetzt fast ein Jahr ein Paar und ich möchte keinen einzigen Tag davon missen. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, deshalb frage ich dich heute, willst du den Rest deines Lebens mit mir verbringen?<<

      Es war als hielten alle im Raum die Luft an, um ja nicht die Antwort zu verpassen, bis Jacob endlich den Mund öffnete.

      >> Ja, das möchte ich du verrückter Hund.<<

      Ich schrie laut auf und hüpfte wie ein kleiner Teenager auf dem Fleck herum. Auch Lisa, Bryan und Sean freuten sich und strahlten die beiden an, als Dean plötzlich mit einer riesigen Torte und funkelnden Wunderkerzen hereinkam und den beiden gratulierte.

      Bevor ich zu ihnen ging, um ihnen ebenfalls zu gratulieren, setzte ich mich wieder an den Flügel und spielte und sang von Elton John „Can you feel the love tonight“ und gönnte ihnen somit noch ein wenig Ruhe und Zweisamkeit. Als ich kurz zu ihnen hinüberschaute, sah ich, wie Paul seinen Arm um Jacob gelegt hatte und sie verliebte Blicke austauschten. Es war als würden sie unsere Freunde am Tisch überhaupt nicht mehr wahrnehmen. Als ich fertig war und den Deckel des Flügels zuklappte, stieg ich das Podest hinab, wo mich Paul auch schon in die Arme nahm.

      >> Danke Sarah, für alles.<<

      >> Das habe ich doch gern gemacht. Glückwunsch Paul.<<

      Ich hatte ihm beim Aussuchen des Rings geholfen, was keine leichte Suche gewesen war. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und ging anschließend zu Jacob hinüber.

      >> Glückwunsch mein Lieber.<<

      >> Danke Süße. Ich weiß grade gar nicht, was ich sagen soll.<<

      >> Freu dich einfach und mach Paul glücklich!<<

      >> Das werde ich.<<

      Wir aßen jeder noch ein Stück von der Torte und unterhielten uns über Hochzeiten, als es schließlich halb elf war und ich das Gefühl hatte, dass wir nur noch störten.

      >> Dann lasse ich euch Turteltauben mal allein. Ihr habt die Wohnung heute für euch, wenn ihr wollt.<<

      >> Ich glaube da schließen wir uns alle an.<< pflichtete mir Sean bei, sodass wir alle unsere Sachen nahmen und uns von ihnen verabschiedeten.

      Bryan und Lisa gingen vor uns, während Sean hinter mir lief.

      >> Wo wohnst du?<< fragte Sean, als wir schon fast draußen waren.

      >> Bei Jacob.<<

      >> Du wolltest ihnen doch heute die Wohnung überlassen, also wo fährst du hin? Vielleicht kann ich dich mitnehmen.<<

      Ich wollte gerade antworten, als Scott mich rief und mir die Tür der Limousine aufhielt.

      >> Ich glaube, ich habe schon eine Mitfahrgelegenheit.<<

      >> Er ist also wirklich reich.<< bemerkte Bryan, der sich nun zu mir umdrehte und mich kritisch musterte.

      >> Ja.<<

      >> Lass sie doch endlich in Ruhe! Wenn sie glücklich ist, ist es doch in Ordnung.<< sprang Lisa für mich ein und lächelte mich entschuldigend an.

      >> So glücklich sahst du heute Abend aber nicht aus.<<

      >> Weil ich gehofft hatte, dass er heute Abend auch käme, aber er musste arbeiten.<<

      >> Das ist alles?<<

      >> Ja Bryan. Bei Gelegenheit stelle ich ihn euch vor.<<

      >> Ich möchte nur, dass du jemanden hast, der dich auch wertschätzt, der weiß, wen er da kostbares hat und dich nicht als selbstverständlich ansieht. Nur weil er Geld hat, muss er noch lange nicht alles kriegen.<<

      >> So ist er nicht.<<

      Er nickte und drückte mich an sich, als er mir etwas ins Ohr flüsterte.

      >> Ich bin nur besorgt um dich und wir haben dich alle viel zu gern, als dass wir einen reichen Sack akzeptieren würden, der nicht deinen wahren Wert erkennt.<<

      >> Es geht mir mit ihm so gut wie noch nie, also schalte endlich einen Gang runter und beruhige dich.<< flüsterte ich zurück, als ich mich schließlich auch noch von Lisa und Sean verabschiedete.

      Ich stieg ein und wartete bis Scott Platz genommen hatte, als ich ihn mit Fragen bombardierte.

      >> Wo ist Mr Thatcher?<<

      >> Der musste länger arbeiten Ms della Rossa.<<

      >> Ist er denn jetzt zu Hause?<<

      >> Ja, seit wenigen Minuten. Er hat mich hierher geschickt, um zu sehen, ob Sie noch da sind und Sie gegebenenfalls zu ihm zu fahren.<<

      >> Wirkte er verärgert durch die Arbeit?<<

      >>