Als besonders lesenswert empfand ich die vielen Con-Berichte aus aller Welt. Schön bebildert geben sie einen Abriss der Fan-Aktivitäten quer durch die Genres der Phantastik. Dem Deutschen Science-Fiction-Preis und seinen Preisträgern sind ebenfalls zwei Artikel gewidmet.
Kernbeitrag ist ein mehrseitiger, sehr detaillierter Überblick über die »Mark Brandis«-Reihe. Was den Gesamteindruck trübt, sind die pixeligen Titelbilder.
Unter dem Thema Kino sticht der Artikel von Sabine Seyfarth heraus, die den Roman »Ender's Game« und seine Verfilmung ausführlich und dokumentarisch korrekt untersucht.
Die umfangreichen Rezensionen zu nationalen und internationalen Publikationen, Comics, Computerspielen und Büchern seien noch zu erwähnen. Armin Möhles Fanzine-Besprechungen fallen da fast schon zu kurz aus. Davon wünschte ich mir mehr.
Den Abschluss bildet die durchaus lesbare Kurzgeschichte »Der letzte Bibliothekar« von Dimitrios Kasprzyk.
»Andromeda Nachrichten« 267
Gedruckt: 8,00 Euro (Mitglieder erhalten das Heft im Rahmen der Mitgliedschaft kostenlos)
E-Book: kostenlos
Herausgeber und Chefredaktion: Michael Haitel, Norderweg 31, 25887 Winnert
Infos: www.sfcd.eu
»Baden württemberg aktuell« 435
Zum interessantesten Teil dieses »Baden Württemberg Aktuell« (BWA) gehören unumstritten die Leserbriefseiten. Es rührt sich was im »Science Fiction Club Baden-Württemberg«. Gleich fünf durchaus kritische Rückmeldungen zum letzten Heft zeigen, dass nicht nur konsumiert wurde, sondern sich die Leser mit den Inhalten auseinandergesetzt haben.
Sabine Seyfarth geht auf die Klage von BWA-Redakteur Uwe Lammers im Vorwort über mangelnde Deutschkenntnisse ein, schert sich selbst aber nicht um den Bedeutungsunterschied von »scheinbar« und »anscheinend«.
Martin Baresch kritisiert humorvoll und spitzzüngig die Stilblüten des Redakteurs aus dem vorangegangenen Heft. Da Schadenfreude bekanntlich die schönste Freude ist, hat man als Außenstehender besonders viel Spaß.
Aber nichts gegen Uwe Lammers! Der Redakteur und Autor hat dieses Mal ein wunderbares Editorial verfasst, das zum Nachdenken anregt. Dagegen sind der Rest des Heftes, ein Con-Bericht, Storys und Rezensionen, fast schon nebensächlich.
Übrigens, den Tippfehler auf dem Titelblatt habe ich großzügig überlesen.
»BWA« 435
Gedruckt: 3,50 Euro (6er-Abo: 18 Euro; 12er-Abo: 36 Euro) inklusive Versand
Postadresse: Michael Baumgartner, Ostring 4, 67105 Schifferstadt
Infos: www.science-fiction-club-baden-wuerttemberg.de
»Exterra« 84
Wolfgang Höfs vom »Science Fiction Club Universum« bedauert in der Ausgabe 84 des »Exterra«, dass im Jahr 2019 nur drei Ausgaben des Club-Fanzines erschienen sind. Offensichtlich mangelt es den Machern nicht nur an Zeit, sondern auch an passenden Artikeln. So finden aus lauter Verzweiflung Texte aus dem Internet ihren Weg ins gedruckte Fanzine. Auch das ist eine Möglichkeit, ein Fanzine am Leben zu erhalten, wenn auch keine optimale.
Aber die Rezensionen zu den Romanen von PERRY RHODAN-Mission SOL von Mario Staas sind es allemal wert, nicht nur im Internet veröffentlicht zu werden. Neben einer kurzen Inhaltszusammenfassung legt der Rezensent dar, was ihm persönlich gefallen hat – oder eben nicht.
Mit dieser Ausführlichkeit können Claudia Höfs Zusammenfassungen von PERRY RHODAN NEO leider nicht dienen; aber immerhin ist die NEO-Serie vertreten.
Robert Hector philosophiert über die Erstauflage und berichtet über die in der Zukunft geplanten Mondlandungen. Beide Artikel wurden bereits in den »Andromeda Nachrichten« abgedruckt.
Andreas Schweitzer steuert eine Fantasy-Geschichte mit dem Titel »Saamhar« hinzu. Bei Lesen hatte ich mehr als einmal ein anderes Wort im Kopf ...
Alles in allem ein schönes Fanzine, wenn auch kein herausragendes.
»Exterra« 84
Gedruckt: 2,00 Euro (Jahresabo über vier Ausgaben: 7 Euro)
Postadresse: Wolfgang Höfs, Eichhaldestraße 3, 72574 Bad Urach
Infos: www.sfcu.de
»World of Cosmos« 102
Seit Ausgabe 102 ist »World of Cosmos«, das Fanzine des »Science Fiction Club Black Hole Galaxie«, das leider nur noch elektronisch erscheint, auch als Download auf den Seiten des Clubs zu beziehen. Man muss sich also nicht mehr unbedingt in die Verteilerliste eintragen lassen. Das wird hoffentlich die Reichweite des interessanten und umfangreichen Heftes vergrößern.
Von einem »Kleinkrieg?« mit mir spricht Harun Al Khidr Raffael in seinem mehrseitigen Leserbrief. Das halte ich zwar für ein wenig übertrieben, aber es freut mich zu lesen, dass ihn meine Kritik an seinen Artikeln aus dem »World of Cosmos« 100 zum Nachdenken angeregt hat. Seine ausführlichen Rezensionen zur PERRY RHODAN-Erstauflage sind nun deutlich vielschichtiger; vor allem übt er diesmal konstruktive Kritik an den Autoren. Das habe ich sehr gern gelesen und kann es denjenigen weiterempfehlen, die die Besprechungen von Johannes Kreis vermissen.
Ebenfalls lesenswert ist die Fortsetzung des Artikels über H. G. Wells, in dem Harun Raffael das erste Vierteljahrhundert der Zeitreise-Science-Fiction näher beleuchtet. Nach wie vor hätte ich mir hier ein paar Quellenangaben oder zumindest eine Auflistung der Romane gewünscht.
Neben Leserbriefen sind weiterhin enthalten eine Besprechung des vierten Romans von PERRY RHODAN-Mission SOL, zwei Kurzgeschichten und Betrachtungen zu aktuellen Fernsehserien.
»World of Cosmos« 102
E-Book: kostenlos
Redaktion: Marc Schneider
Kontakt: Bernd Labusch, Johann-G.-Müller-Straße 25, Itzehoe
E-Mail: [email protected]
Infos: www.sfcbhg.de
»Geek« 46
Der mit Abstand interessanteste Artikel in der Januar-Ausgabe des »Geek«-Magazins dreht sich um das folgenschwere Jahr 2019 für die Phantastik-Verlage. Es werden Ursachen beleuchtet und Stimmen der Verleger eingeholt. Man erhält einen guten Eindruck darüber, wie der Buchhandel in Deutschland funktioniert – oder eben nicht mehr funktioniert, nachdem die Zwischenhändler entweder pleitegegangen sind oder gnadenlos Buchtitel aus ihrem Produktportfolio gestrichen haben.
Lesenswert ist der Beitrag über die Marktmacht des Lego-Konzerns, der trotz abgelaufenem Patent versucht, die Spitze des »Klemmbaustein«-Marktes mit allen Mitteln zu verteidigen. Und damit nicht nur die chinesische Konkurrenz, sondern auch eine kleine deutsche Firma auf dem Kieker hat.
Schwerpunkt des Heftes bildet die Netflix-Serie »The Witcher«. Neuigkeiten aus dem Film-, Comic- und Spiele-Markt runden das knallig aufgemachte Magazin ab.
»Geek« 46
Herausgeber: Panini Verlag GmbH
Gedruckt: 7,80 Euro
Abonnenten-Service: stella services GmbH, Postfach 10 29 46, Hamburg
Infos: www.geek-mag.de