Silikon störend, da es dann bei seitlichem Lichteinfall von schräg hinten (Sonne) zu Reflektionen auf dem Glas kommen kann.
Manche Taucher klagen bei Masken mit getrennten Gläsern nach einiger Zeit über Augen- oder Kopfschmerzen, die wahrscheinlich durch den Nasensteg verursacht werden, auf den die Augen unbewusst fixieren bzw. der für einen leichten Knick zwischen den Glasebenen für beide Augen sorgt.
Taucher mit häufiger Otitis können seit kurzem auf Masken zurückgreifen, die eine Art Ohrmuschelkappe angesetzt haben. Diese ist über eine Röhre mit dem Luftkörper der Maske verbunden, so dass das Ohr trocken bleibt und der Druckausgleich erfolgen kann (Näheres hierzu s. Kap. 11, HNO-Erkrankungen).
Masken mit getrennten Gläsern werden auch mit Visuskorrektur angeboten. Ab einer Fehlsichtigkeit von 1,5 Dioptrien sollte man unbedingt mit korrigierten Gläsern tauchen. Kontaktlinsen sind zwar auch verwendbar, werden aber gerade bei Tauchgängen im Meer oft aus dem Auge gewaschen und gehen dann verloren. Eine Ersatzmaske mit optischen Gläsern oder Linsen für eine Leihmaske gehören ebenfalls in das Urlaubsgepäck.
Eine neu gekaufte Maske sollte durch einmaliges Ansaugen mit der Nase und Luftanhalten auf dem Gesicht haften bleiben. Vor dem Erstgebrauch sollte die Maske von Silikonresten auf den Gläsern gereinigt werden, da diese zum sofortigen Beschlagen führen. Hier kann der Fachhändler die entsprechenden Tipps für das gekaufte Modell geben. Auch eine Reinigung mit diversen „Hausmittelchen“ ist möglich, wie beispielsweise Coca-Cola über Nacht in der Maske stehen lassen, mit Zahnpasta ausreiben oder bei niedriger Temperatur in der Geschirrspülmaschine waschen.
Vor dem Tauchgang sollte man die Innenseite des Maske auf jeden Fall mit einem Antibeschlagmittel, beispielsweise mit Seadrops, oder einfach mit Speichel benetzen.
Für Taucher und Taucherinnen, denen das Gummiband der Maske zu sehr an den Haaren zieht, ist es empfehlenswert, auf ein Neopren-Maskenband umzusteigen, da es ebenfalls fast unzerstörbar und generell sehr empfehlenswert ist.
6.3 Schnorchel
Der Schnorchel (s. auch Kap. 9.1) ist einer der ältesten Tauchausrüstungsgegenstände. Bereits im Mittelalter versuchten die Menschen, mit Bambusrohren unter Wasser zu atmen. Die heutigen Schnorchel bestehen aus einem Atemrohr und einem Mundstück sowie eventuell einem oder mehreren Ventilen, die eingedrungenes Wasser austreiben sollen. Das Mundstück darf keine scharfen Gussgrate oder Kanten haben, um Schleimhautverletzungen im Mundbereich zu vermeiden.
Ob ein Schnorchel mit oder ohne Ausblasventil besser ist, ist die Entscheidung des jeweiligen Tauchers. Die richtige Variante und der bequeme Sitz des Mundstücks lassen sich am besten beim probeweisen Gebrauch im Schwimmbad ermitteln. Abzuraten ist jedoch von Schnorcheln, die an einer Maske angesetzt sind oder am Endstück eine Art Schwimmer zum Verschluss des Rohres aufweisen. Diese Schnorchel sind eher in die Kategorie Spielzeug einzuordnen und für das Sporttauchen absolut ungeeignet, wenn nicht sogar gefährlich.
Noch weitaus gefährlicher sind Verlängerungen des Schnorchels, da diese zu Pendelatmung durch einen hohen Totraum und/oder zu pulmonalen Problemen durch die Druckdifferenz führen können.
Während beim Sporttauchen der Schnorchel oft als unabdingbar angesehen wird, um beispielsweise an der Oberfläche zum Boot zurückzuschnorcheln, wird er im Wrack- und Höhlentauchen wegen der Gefahr des Verhedderns als gefährlich abgelehnt.
6.4 Tauchanzug
Es werden im Allgemeinen drei Arten von Tauchanzügen, je nach Grad des Wasseraustausches, unterschieden.
6.4.1 Nasstauchanzug
Diese Variante des Tauchanzugs ist sicherlich die älteste. Ein Anzug soll schließlich nicht nur vor Auskühlung schützen, sondern bietet seit jeher auch einen mechanischen Schutz gegen nesselnde Meerestiere, Verletzungen durch scharfkantige Steine und anderes.
Aus der Seefahrt war bereits seit langem bekannt, dass über Bord gegangene Seeleute länger in kaltem Wasser überleben konnten, wenn diese z. B. Wollpullover und darüber Ölzeug trugen, so dass durch die Körperwärme das eingeschlossene Wasser erwärmt wurde und sich eine thermische Schutzschicht um den Körper bildete. Nicht anders funktioniert der klassische Nasstauchanzug. Beim Kontakt mit Wasser dringt dieses zunächst an den Armmanschetten, den Reißverschlüssen, Beinen und am Hals in den Anzug ein und verdrängt die darin vorher befindliche Luft. Dieses eingedrungene Wasser wird nun durch die Körperwärme erwärmt und bildet so eine Art warmen Schutzfilm zwischen Körper und Anzug.
Der Nasstauchanzug selbst hat also zwei Funktionen: Zum einen bildet er eine Barriere, damit das angewärmte Wasser nicht wieder abfließt, zum anderen schützt er vor einem Wärmeaustausch zwischen dem kalten Umgebungswasser und dem angewärmten Wasser rings um den Körper. Hinzu kommt natürlich noch die mechanische Schutzfunktion.
Ein guter Tauchanzug sollte deshalb relativ eng am Körper anliegen, um den Wasseraustausch gering zu halten. Kauft man den Anzug zu groß, so wird bei jeder Bewegung das warme Wasser hinausgepumpt und kaltes Wasser strömt ein. Dies führt in Folge sehr schnell zu einem unbehaglichen Kältegefühl. Außerdem darf ein Tauchanzug niemals die Blutzirkulation behindern, da dies unter Umständen weitreichende Folgen, wie beispielsweise eine Dekompressionserkrankung, haben kann.
Der Nasstauchanzug wird unter Umständen durch entsprechende Füßlinge, Handschuhe und Kopfhaube ergänzt. Der Kopfhaube kommt beim Wärmeschutz eine besondere Rolle zu, da über den Kopf bis zu 30% der Wärme abgeführt werden kann. Bei kalten Wassertemperaturen ist eine am Tauchanzug angesetzte Kopfhaube hilfreich, da diese den Wasseraustausch bei Kopfbewegungen im Nacken minimiert.
Hinsichtlich der Form unterscheidet man zwischen verschiedenen Schnitten von Nasstauchanzügen:
■ Shortie: kurzärmeliges Oberteil mit angesetzter kurzer Hose, das meist in den Tropen verwendet wird.
■ Longjohn: langärmeliger Overall mit langen Beinen, meist in warmen Gewässern und/oder beim Vorhandensein von Nesseltieren getragen.
■ Überweste: wird über den Longjohn gezogen und ist mit einer angesetzten Kopfhaube ausgestattet. Ab diesem thermischen Schutz kann man bei entsprechender Neopren-Dicke von einem guten Kälteschutz für kurze Aufenthalte im Ganzjahreseinsatz sprechen. Dazu gehören auch entsprechend warme Füßlinge und Handschuhe.
■ Eisweste: zusätzliche Isolierschicht, meist in Form einer ärmellosen Weste. Man kann durch die Namensgebung nicht unbedingt darauf schließen, dass sie für das Tauchen in eiskaltem Wasser geeignet ist.
6.4.2 Halbtrockenanzug
Im Volksmund wird der Halbtrockenanzug auch als „Halbnassanzug“ bezeichnet. Durch spezielle, wasseraustauschhemmende Maßnahmen wird hierbei lediglich der Wasseraustausch minimiert. Dabei handelt es sich z. B. um eng anliegende Glattneoprenbündchen an den Bein- und Armabschlüssen sowie am Hals. Die Reißverschlüsse sind entweder schon wasserdicht ausgeführt oder durch überlappende Unterlegung mit Glattneopren stärker abgedichtet.
Meist werden die Nasstauchanzüge in Dicken von 5–7 mm verwendet, um eine entsprechende adäquate Isolierung zu gewährleisten, während Halbtrockenanzüge bis hinunter in den Bereich von weniger als 1 mm angeboten werden (Lycraanzüge), die ausschließlich gegen nesselnde Tiere verwendet werden, wie z. B. in Australien während der Quallensaison.
Bei halbtrockenen Tauchanzügen gilt für die Passform das Gleiche wie für die Nasstauchanzüge, es muss hierbei lediglich auf eine gute Überlappung von Handschuhen und Füßlingen zu den Arm- bzw. Beinmanschetten geachtet werden, damit kein starker Wasseraustausch erfolgt oder die Haut direkt der Kälte ausgesetzt wird.
Hinweis. Die Kopfhaube verdient in diesem Zusammenhang eine besondere Erwähnung, denn ein Taucher verliert allein im Kopfbereich bereits mehr als 30% seiner Körperwärme, weshalb an der Kopfhaube niemals gespart werden sollte. Aus diesem Grund verwenden die meisten Höhlentaucher in kaltem Wasser auch zwei übereinandergezogene Kopfhauben.
Generell sollte bedacht werden, dass Neopren altert. Besonders tiefe Tauchgänge zerstören mit der Zeit die Struktur,