90) überlagerten – Rechtsprechung bayerischer Gerichte Meder, Die Verfassung des Freistaates Bayern. Handkommentar, 4. Aufl. 1992, Art. 128, Rn. 2a ff. m.w.N.
BayVerfGH, Entscheidung vom 15.1.1971, VerfGHE N.F. 24, 1 (26). Vgl. zu den Folgen gemäß der Rechtsprechung Geis, in: Meder/Brechmann (Hrsg.), Art. 128, Rn. 5 ff. m.w.N.; Möstl, in: Lindner/Möstl/Wolff (Hrsg.), Art. 128, Rn. 11 ff.
GVBl. 2006, S. 245.
Die Juristischen Fakultäten aller bayerischen Universitäten haben daher gemäß Art. 98 S. 4 BV Popularklage zum BayVerfGH erhoben. Der BayVerfGH hat durch Urt. v. 7.5.2008 (Az. Vf. 19-VII-06) die Popularklage zwar als unbegründet abgewiesen, in seiner Entscheidung aber grundlegende Aussagen zur verfassungskonformen Auslegung und Anwendung der beanstandeten Bestimmungen (Art. 26 I 2, Art. 21 I 1, Art. 20 II 2 Nr. 11 BayHSchG) getroffen, auf deren Einhaltung in der Praxis zu achten sein wird.
Hochschulpersonalgesetz (HSchPG), GVBl. 2006, S. 230.
Bayerisches Universitätsklinikagesetz (BayUniKlinG) vom 23.5.2006 (GVBl. 2006, S. 285).
Gesetz über die Hochschulzulassung in Bayern vom 9.5.2007 (GVBl. 2007, S. 320); ersetzt das am 19.5.2007 außer Kraft getretene Gesetz zur Ausführung des Staatsvertrags über die Vergabe von Studienplätzen vom 19.2.1988 (GVBl. 1988, S. 18), zuletzt geändert durch Gesetz vom 24.7.2015 (GVBl. 2015, S. 301).
Bayerische Hochschullehrernebentätigkeitsverordnung vom 15.9.1992 (GVBl. 1992, S. 428), zuletzt geändert durch Verordnung vom 22.7.2014 (GVBl. 2014, S. 286), gestützt auf Art. 6 i.V.m. Art. 42 S. 1 BayHSchPG.
Verordnung über die Lehrverpflichtung des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals an Universitäten, Kunsthochschulen und Fachhochschulen (Lehrverpflichtungsverordnung – LUF) vom 14.2.2007 (GVBl. 2007, S. 201), zuletzt geändert durch Verordnung vom 22.7.2014 (GVBl. 2014, S. 286), gestützt auf Art. 5 II 1 und Art. 42 S. 1 BayHSchPG.
Vom 16.6.2006 (GVBl. 2006, S. 338), geändert durch Verordnung vom 25.11.2008 (GVBl. 2008, S. 951).
Vom 2.11.2007 (GVBl. 2007, S. 767), geändert durch Verordnung vom 22.7.2014 (GVBl. 2014, S. 286).
Vom 4.5.2000 (GVBl. 2000, S. 346), zuletzt geändert durch Verordnung vom 19.12.2005 (GVBl. 2005, S. 708).
Übersicht bei Ziegler/Tremel, Gesetze des Freistaates Bayern – Textsammlung (Loseblatt), Nr. 347, S. 1.
BayVerfGH, Entscheidung vom 23.12.1971, VerfGHE N.F. 24, 199. Vgl. Geis, in: Meder/Brechmann (Hrsg.), Art. 138, Rn. 12; Lindner, in: Lindner/Möstl/Wolff (Hrsg.), Art. 138, Rn. 15.
1. Kapitel Grundlagen › III. Staatskirchenrechtliche Grundlagen
Heinrich de Wall
III. Staatskirchenrechtliche Grundlagen
1. Kapitel Grundlagen › III. Staatskirchenrechtliche Grundlagen › 1. Rechte der Kirchen im staatlichen Hochschulwesen
1. Rechte der Kirchen im staatlichen Hochschulwesen
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Nach Art. 103 I S. 1 BayHSchG werden durch dieses Gesetz … die Verträge mit den Kirchen sowie die besondere Rechtsstellung der kirchlichen wissenschaftlichen Hochschulen (Art. 138 Abs. 1 und Art. 150 Abs. 1 der Verfassung) nicht berührt. Bezogen auf die genannten Vorschriften der Verfassung ist diese Aussage eine bare Selbstverständlichkeit. Im Hinblick auf Konkordat und Kirchenvertrag wird damit jedem interpretatorischen Versuch der Boden entzogen, in den Vorschriften des BayHSchG eine Änderung des in diesen Verträgen Vereinbarten sehen zu wollen, die nach einer im Staatskirchenrecht verbreiteten Ansicht wegen des Satzes „lex posterior derogat legi priori“ trotz ihres Gesetzesranges rechtlich möglich, wenn auch vertraglich unerlaubt ist.[1] Art. 103 I BayHSchG bedeutet auch, dass die Vorschriften des BayHSchG „vertragskonform“ auszulegen sind. In Art. 103 I S. 2 und 3 BayHSchG, aber auch in den Vorschriften über nichtstaatliche Hochschulen in Art. 76 bis 85 BayHSchG sowie an anderen Stellen des Gesetzes sind den genannten Bestimmungen entsprechende Sondervorschriften für kirchliche Hochschulen und für theologische Prüfungen und Fakultäten enthalten. Art. 39 S. 1 BayHSchPG ist gleichlautend mit Art. 103 Abs. 1 S. 1 BayHSchG, sodass auch für das Recht des Hochschulpersonals die Verfassungs- und Vertragstreue des Freistaates gesetzlich zugesichert und gesichert sind. Auch das BayHSchPG enthält entsprechend besondere Vorschriften (Art. 18 VII, 31 IV BayHSchPG).
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Für die Rechtsstellung der kirchlichen Wissenschaftlichen Hochschulen kann auf den Abschnitt über die nichtstaatlichen Hochschulen verwiesen werden, und zwar sowohl was die in Bezug genommenen Vorschriften der Verfassung angeht, als auch im Hinblick auf die besonderen Regelungen der Verträge mit den Kirchen.
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Besondere Aufmerksamkeit an dieser Stelle verdienen aber die vertraglichen Vereinbarungen des Freistaates mit den Kirchen über die theologischen Fakultäten inkl. der Sonderregeln über das Berufungsverfahren und über die der Theologie gewidmeten Professuren in erziehungswissenschaftlichen Studiengängen. Auf die kirchlichen Beteiligungsrechte der katholischen Kirche bei den sog. „Konkordatsprofessuren“, die nicht-theologischen Fächern gewidmet sind, haben die römisch-katholischen Bischöfe Bayerns verzichtet.
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Bei den in Bezug genommenen Verträgen mit den Kirchen handelt es sich zum einen um das Bayerische Konkordat vom 29. März 1924, zuletzt geändert durch Vertrag vom 8. Juni 1988[2]. Das Konkordat ist ein völkerrechtlicher Vertrag besonderer Art,[3] dessen Vertragsparteien der Freistaat Bayern auf der einen Seite und der Heilige Stuhl andererseits (nicht: der Staat der Vatikanstadt) sind. Zum anderen handelt es sich um den Vertrag zwischen dem Bayerischen Staate und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern vom 15. November 1924, zuletzt geändert durch Vertrag vom 20. November 1984[4]. Dieser Vertrag hat keinen völkerrechtlichen Charakter, da die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern kein Subjekt des