I. Tame

Bestiarium


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zu entschuldigen?“

      Im Bruchteil einer Sekunde legt sich ein verschlagener Ausdruck auf Johns Gesicht. „Genau! So leicht kommst du uns nicht davon, Bürschchen. Das schreit nach Schändung.“

      Keno zieht eine Schnute. Er stopft die Hände in die Hosentaschen und senkt ein wenig den Kopf. Doch Mika weiß genau: Was nach Masche aussieht ist zu einem guten Teil echte Verlegenheit. Und John kennt diese Geste natürlich auch. Eine hauchzarte Röte legt sich auf Kenos Wangen.

      John schiebt sich seitlich an ihn heran. Er greift Cats Hand und legt sie auf seinen Schritt.

      „Na? Gefällt dir das?“, fragt er scheinheilig. „Von null auf hundert und das nur, weil du dich schämst wie ein Mädchen.“

      Bevor Keno eine kesse Bemerkung loswerden kann, spürt er Mika an seiner anderen Seite. Er greift Kenos freie Hand und massiert damit seinen härter werdenden Schwanz.

      „Es wird mir eine besondere Freude sein, mich von dir verwöhnen zu lassen“, schnurrt er liebevoll. „Du gehörst zu uns und wirst dich jetzt so entschuldigen, wie es sich in unserer Familie gehört.“

      John beugt sich rüber und knutscht Mikas volle Lippen. „Ich liebe das, wenn du mal deine andere Seite zeigst“, lobt er ihn; nur um anschließend Kenos Kopf zu sich zu ziehen und auch ihn mit seinem Mund zu vergewaltigen. Schließlich löst er sich schwer atmend.

      „Du darfst dich vorbereiten. Und sei dir im Klaren darüber, dass wir dich benutzen werden, wie es uns gefällt.“

      Keno räuspert sich und nickt.

      „Nun geh‘ schon“, fordert John knurrend. „Wir sind ziemlich geil auf dich. Lass‘ uns nicht so lange warten!“

      Sie stehen nebeneinander – beide geil wie rattige Hunde – und beobachten mit knallharten Erektionen, wie Keno den Raum verlässt.

      *

      Als er frisch duftend aus dem Bad zurückkehrt, lümmeln sich Mika und John wie die Paschas nackt auf ihrer bequemen Couchlandschaft. Während Kenos Dusche haben sich beide kräftig angeheizt, rumgeknutscht, sich gestreichelt und darüber getuschelt, was sie wohl am besten mit ihrem Opfer anstellen.

      Wenn es eine echte Buße sein soll, dann müssen sie Cats größten Schwachpunkt ausnutzen: seine Ungeduld. Daher nehmen sie sich alle Zeit der Welt und lassen ihn nackt vor sich auf Knien sitzen, ohne ihn zu beachten. Während Cat vor ihnen kniet, geilen sich die beiden anderen weiter gegenseitig auf. Unterdrücktes Stöhnen, feuchtes Lecken und leises Schmatzen untermalen ihre intensive Knutscherei. John brummt zufrieden. Mika stöhnt leise „Oh, John“ in dessen geöffneten Mund. Dass sein anderer Liebhaber dabei kaum einen halben Meter vor ihnen kniet, lässt ihn noch härter werden. Kenos tätowierte Namenszüge auf der Brust zeigen deutlicher, zu wem er gehört, als es die offensichtliche Geste des Hinkniens ausdrücken könnte. Mika weiß, wie schwer es ihm fällt, die Ruhe zu wahren.

      Und genauso ist es. Neidisch blinzelt Keno durch seine halbfeuchten Haarsträhnen zu ihnen empor. Nervös wippt er leicht auf den Unterschenkeln. Wann bin ich denn mal dran?, überlegt er schmollend. Wenn die es alleine treiben wollen, muss ich ja wohl nicht unbedingt zusehen. Mika benimmt sich wie eine Schlampe. Und John genießt das natürlich. Mich gucken die mit dem Arsch nicht an. Ihm entfährt ein ungeduldiges Räuspern.

      Mika unterbricht seine Liebkosungen. Lediglich seine rechte Hand streichelt weiter zärtlich über die herrlichen Brustmuskeln vor ihm. Mit aufgesetztem Mitleid blickt er auf seinen Liebsten hinab.

      „Er will mitspielen“, stößt er amüsiert hervor.

      „Lass ihn!“, erwidert John trocken. „Er muss warten bis er dran ist.“ Jetzt wird sein Blick steinhart. „Oder bist du etwa eifersüchtig?“

      Wütend blitzen Cats Augen zurück. Ganz kurz schießt ein archaischer Gedanke durch sein Hirn: Mika gehört mir!

      „Nein“, knurrt er zurück. Natürlich gibt er seine Gefühle nicht zu.

      „Dann ist ja gut!“, murmelt John, wendet sich aber bereits wieder seinem Gespielen zu.

      Ein genervtes Seufzen von unten lässt ihn jedoch wieder aufmerken.

      „Du hältst jetzt deine Klappe, ist das klar?“ John erwartet keine Antwort. „Das hier soll deine Entschuldigung an Mika und mich sein. Also verhalte dich auch so. Und wenn du den ganzen Abend vor uns sitzt und zusehen musst … dann ist das immer noch kein Grund zu murren. Hast du verstanden, was wir von dir erwarten?“

      Keno verzieht den Mund zu einer Seite, nur um sofort vor Schmerz mit der Zunge über seine Wunde zu lecken. Echt sehenswert, überlegt John amüsiert. Er muss sich beherrschen, um nicht laut loszulachen. Jetzt nickt Cat wie ein beleidigtes Kind, das den Anweisungen seiner Eltern ohne Einsicht folgt.

      „Danke sehr“, schließt John seine Ermahnung ab. „Wo waren wir gerade stehen geblieben?“, flirtet er betont lasziv mit Mika weiter. Er lehnt sich auffordernd zurück, worauf Mika sich sofort auf ihn stürzt, um seine harten Nippel mit der Zunge zu bearbeiten.

      Sie geilen sich dermaßen aneinander auf, dass Mika irgendwann die Reißleine zieht.

      „Warte“, keucht er atemlos. „Nicht! Nicht jetzt!“

      „Ich will dich aber … jetzt“, raunt John ihm mit belegter Stimme ins Ohr. Zärtlich streichelt er über den harten Schritt des Kleinen. Seine Hand fährt weiter, bis er mit dem Mittelfinger über dessen Pofalte streicht. Mikas Hintern beginnt automatisch zu kreisen.

      „Nicht jetzt?“, lacht John leise und küsst leidenschaftlich die warmen feuchten Lippen vor sich.

      „Oh, Gott, hör‘ auf“, haucht Mika und schließt dennoch genießerisch die Augen.

      Ein abschließender Klaps auf den Hintern und John lässt von ihm ab. Stattdessen schlägt er Mika mit warmer Stimme vor: „Mach’s dir doch einfach ein bisschen gemütlich. Ich bin sicher, unser Teufel hier brennt geradezu darauf, dich zu verwöhnen.“ John lehnt sich mit gierigem Blick zurück. Endlich kann er seinen beiden Männern mal wieder zusehen.

      Und er hat recht. Kaum liegt Mika in den Polstern, als sich Keno auch schon geschmeidig auf die Couch schlängelt. Zuerst küsst er sich zärtlich an den Innenseiten der vor Erregung zitternden Beine empor. Während er Mika leckt und mit seinem Dreitagebart kratzt, schnuppert er verträumt an dessen warmer zarter Haut. Es kommt ihm wie eine Ewigkeit vor, dass er seinen Kleinen so voller Hingabe verwöhnt hat. Cat streichelt über die Schenkel, spreizt sie dabei und schiebt sich an Mikas Körper empor. Den harten Schritt streift er lediglich hauchzart mit dem Kinn. Stattdessen arbeitet sich seine Zunge an den flachen Bauchmuskeln empor. Tupfend übersät sie das verspielte dunkelblaue Tattoo. Der Verwöhnte räkelt sich genüsslich. Auch Mika kommt es vor, als seien Jahre vergangen, seit Keno so zärtlich zu ihm war.

      Schließlich stemmt er sich mit den Händen neben Mikas Kopf ab. Sein Gesicht hängt keine zehn Zentimeter über dem ziemlich erhitzten Geliebten. Sanfte Küsse rahmen seine leisen Entschuldigungen ein.

      „Es tut mir so unglaublich leid.“ Das Kinn und beide Mundwinkel werden hauchend bedacht.

      „Es ist alles meine Schuld … aber ich mach‘ auch alles wieder gut. Das versprech‘ ich dir.“

      Die Nase, die Wangen und die Schläfen – mit Küssen übersät.

      „Mein Süßer, mein Kleiner!“ Die Augenlider.

      „Ich liebe dich doch auch!“ Der Mund … endlich und immer wieder.

      Mika flippt vor Freude und Erregung fast aus. Es tut so wahnsinnig gut, diese Worte aus Kenos Mund zu hören. Eigentlich wusste er es ja, hatte tief im Innern nie daran gezweifelt. Doch dieses gehauchte Geständnis ist für ihn mit Gold nicht aufzuwiegen.

      Zärtlich streichelt er Kenos starke Oberarme, die muskulöse Brust, die breiten Schultern und den Rücken. Ganz leicht ertastet Mika die vernarbten Erhebungen und wie immer trifft ihn diese Tatsache selbst wie ein Peitschenhieb. Schließlich