Franz Bingenheimer

Heroin


Скачать книгу

lange gut gehen konnte mit seiner illegalen grausamen Arbeit in der Pathologie der Universität. Vor 14 Tagen hatte er nach dem konsumieren der Droge Kokain mit Heroin angefangen. Im war Bewusst: War er nicht mehr verlässlich, würde man ihn beiseiteschaffen.

      Sein Nachfolger wird ihn aufschlitzen und seine Organe verkaufen, dachte er und sah sich schon selbst auf dem Seziertisch als Opfer. 8000 Euro gab man ihm nur im Monat! Was war das schon für diese Drecksarbeit, die er verrichten musste. Wenn er das Organ selbst verkaufte, bekäme er das Hundertfache. Diese Gedanken ließen ihn seit einigen Tagen nicht mehr los. So beschloss er selbst mit der Unterwelt in Neapel Verbindung, aufzunehmen.

      Zwei Stunden hatte er jetzt noch Zeit um seine Vorbereitungen für den illegalen Verkauf seiner entnommenen Organe zu treffen.

      Um 4:00 Uhr wollten sie kommen und die Organe abholen.

      In einem kleinen Nebenzimmer der Pathologie, in dem er des Öfteren nach getaner Arbeit seinen Rausch ausschlief, hatte er sich ein älteres Sofa aufgestellt, neben dem ein abschließbarer Kühlschrank, mit großem Gefrieraufsatz stand.

      Wenn man ihn nach dem Inhalt fragte, sagte er: „Es wären Kühlmittel für seine entnommenen Organe.“

      Dass in Wirklichkeit auch seine Whiskeyflaschen und Drogen, die ihm nie ausgehen durften, darin gelagert waren, durfte niemand erfahren.

      Stark alkoholisiert legte er sich jetzt Depressiv auf das alte abgenutzte Sofa und schmiedete einen fürchterlichen Plan. Heute Nacht noch wollte er in die Bar „Zum Snowman“ gehen und mit dem Türsteher Kontakt aufnehmen.

      Das der korrupte Türsteher für ein paar 1000 € namhafte Adressen ausspuken würde, das wusste Manfred Fuchs.

      Nie wieder wollte er arm sein, dachte er, während er grinsend den letzten Schluck Whiskey aus seiner Flasche trank.

       *

      Frankfurt.

      Kai Raimann saß jetzt nachdenklich zurückgelehnt in seinem luxuriösen Auto vor der International Bank. Die 50.000 €, die er in seiner linken Brusttasche spürte, gaben ihm endlich das Gefühl der finanziellen Freiheit, die er sich schon lange erhofft hatte und die jetzt für ihn beginnen sollte.

      Kurz entschlossen nahm er sein Smartfon und rief die Kundendienstleitstelle seiner Firma an.

      >>Ja, ich bin es Kai! <<, unterbrach er seinen Arbeitskollegen der sich meldete.

      >>Ich habe starke Zahnschmerzen und müsste dringend zum Zahnarzt. Kann ich etwas früher nach Hause gehen? <<, fragte er seinen Kollegen.

      >, >Wenn es sein muss! Du hast doch Zahnweh oder nicht? <<, >>Ja, es ist sehr schmerzhaft<<, log er gekonnt.

      >>O.K., dann bis morgen! <<, antwortete sein Arbeitskollege etwas verärgert, weil es schon wieder Probleme mit ihm gab, und trennte das Gespräch.

      Dass er in der Herrenboutique „Herot“ auf der Zeil, der größten Geschäftsstraße in Frankfurt einkaufen wollte, konnte er ihm doch nicht sagen.

      „Da kannst du armes Würstchen doch nicht einkaufen, mit deinen paar Cents“, die Du verdienst in deinem Beruf als Service Techniker, hätte er zu ihm gesagt und ihn ausgelacht.

      So gegen 16:00 Uhr betrat er eines der nobelsten Herrengeschäfte, die es in der Frankfurter City gab.

      Die Herrenboutique führte nur die besten Textilien!

      Boss, Hermes und Armani, waren nur einige der besonderen Kleidungstücke, die sie in ihren gut dekorierten Schaufenstern ausgestellt hatten.

      Mit seinem dunkelblauen abgetragenen Sakko und den etwas verwaschenen Jeans fiel Kai sofort auf, als er durch die Drehtür den feudalen Herrenladen betrat.

      Die zwei Verkäuferrinnen der Herrenboutique, die ihn an Models auf einem Laufsteg in Paris erinnerten, schauten ihn verblüfft an, als sie seine verschlissene billige Kleidung sahen.

      Was will der denn hier! Würden sie wohl denken, dachte Kai etwas beschämend und überlegte sich, ob er wohl doch nicht besser die Boutique verlassen sollte.

      Die schwarzhaarige junge Verkäuferin, die in etwas an eine brasilianische Sambatänzerin in Rio de Janeiro erinnerte, kam eilig auf ihn zu.

      >>Wir verkaufen nur an Boutique Klubmitglieder mit Kundenkarte<<, lies sie ihn freundlich, bestimmend wissen um in los zu werden.

      >>Ich zahle in bar! <<, antwortete Kai freundlich.

      Sein Geld reicht noch nicht für ein Paar Socken in unserer Boutique! dachte sie, während sie ihn abwertend von oben bis unten noch einmal heimlich musterte.

      Kai hatte sich ehe er in den Laden ging 7000 € zu einer Rolle gewickelt und in die Hosentasche gesteckt.

      >>Reicht das nicht? <<, fragte er verärgert zynisch und zeigte der Verkäuferin beiläufig die Geldscheine.

      >>Oh! Entschuldigen sie bitte! Sie wissen ja<<, antwortete sie verlegen, nachdem sie den Bündel Euroscheine, gesehen hatte.

      >>Möchten Sie einen Kaffee? <<, fragte plötzlich ihre charmante blondhaarige etwas jüngere gutaussehende Kollegin, die das Geschehen aus nächster Nähe beobachtet hatte.

      >>Ja, gern! <<, antwortete Kai sofort siegesbewusst.

      Lis die schwarzhaarige Dame mit einem abweisenden Blick stehen und ging auf attraktive, geschäftstüchtige Verkäuferin zu. Die beiden Boutique-Angestellten waren auf solche Situationen geschult eingearbeitet. Drohte das überraschend gute Geschäft zu platzen, sprang die Kollegin sofort ein. So hatte man eine neue Ausgangsposition, um doch noch einen erfolgreichen Geschäftsabschluss zu bekommen.

      Kai kannte diese Strategie! In tagelangen Kundendienstschulungen, hatte man ihm das Verhalten gegenüber den Kunden beigebracht. Nur ging es bei ihm um Aufträge in Millionenhöhe.

      >>Kommen Sie bitte, ich berate sie gerne! <<, lies die Verkäuferin ihn wissen und versuchte ihren unwiderstehlichen Charme, den sie besaß, für Ihren Verkauf einzusetzen.

      Durch eine verglaste halbhohe Pendeltür, die auch als Spiegel geeignet war, führte sie ihn in ein kleines Nebenzimmer. >>Setzen Sie sich bitte! Ich bin Naomi, die Chefin der Boutique<<, sagte sie selbstbewusst, während dem sie in Front zu ihm einen Kühlschrank öffnete und dabei in die Hocke ging.

      Ihr kurzer schwarzer Minirock war jetzt weit hoch über die Oberschenkel ihrer langen schlanken Beine gerutscht, so dass man ihren aufreizenden Po, der nur mit einem roten knappen String bedeckt war, sehen konnte.

      >>Möchten Sie Kaviar, oder lieber etwas Lachs mit Wachteleiern<<, fragte sie und hielt in der reizvollen Stellung inne. >>Das dürfen Sie entscheiden<<, antwortete Kai ganz verlegen und genoss den erotischen Einblick, den sie ihm freigab.

      In dem schwarzen kurzen Lederrock und dem engen roten Pulli, durch den die Spitzen ihrer Brüste zu erkennen waren, sah sie frivol und verführerisch aus.

      Vierundzwanzig Jahre, älter war sie nicht, schätzte Kai. Eilig nahm sie noch ein Champagner-Piccolo aus dem Kühlschrank, stand auf und kam auf ihn zu.

      >>Jetzt habe ich es endlich<<, meinte sie und setzte sich ihm gegenüber an einen kleinen runden Tisch, an dem drei ledergepolsterte Korbsessel standen.

      An der Wand hingen Autogrammkarten von namhaften Prominenten aus der ganzen Welt.

      Rod Stuart, Omar Sharif, Bruce Willis und Sportler wie Boris Becker, durften an ihrer prominenten Wand auch nicht fehlen. >>Waren sie alle schon da? <<, fragte er sehr interessiert, um einen Gesprächsstoff für ihre Unterhaltung zu finden.

      >>