Nadja Christin

Natascha


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Du möchtest … etwas anderes …«

      »Ich … ich …«, er ist ein Gefangener ihrer schwarzen Augen.

      »Wie ist dein Name?«, flötet Natascha mit einer seidenweichen Stimme.

      »W-Wie ich heiße?«, der Blutsauger starrt sie mit offenem Mund an.

      Natascha nickt zustimmend.

      »Ja, sag mir deinen Namen.«

      »W-Weiß n-nicht«, er schließt hörbar den Mund und schluckt.

      Die schwarzhaarige Vampirin grinst boshaft.

      »In Ordnung. Wir werden jetzt die Leute hier töten und deine Vampire in Besitz nehmen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen.«

      Fragend sieht sie ihn an, er schüttelt wie in Trance den Kopf.

      »Nein, macht nur.«

      »Danke schön«, sie dreht sich zu ihren Vampiren um und knurrt:

      »Los macht sie fertig.«

      Die vier Kerle stürzen sich auf die laut schreienden Menschen, ziehen sie erbarmungslos unter Tischen und Stühlen hervor. Schlagen ihnen ihre Zähne in den Hals, reißen Köpfe von den Schultern und Arme oder Beine aus. Die Luft ist erfüllt mit den Schreien der Gepeinigten. Nickis Baseballschläger saust auf weiche Köpfe nieder, zertrümmert Knochen, dass das Blut nur so um ihn herumspritzt.

      Der bullige Vampir starrt immer noch Natascha an, ertrinkt fast in ihrem Blick.

      Sie schiebt leicht ihr T-Shirt zur Seite, legt ihren Hals vor ihm frei.

      »Würdest du mich gerne beißen und mein Blut trinken?«, fragt sie aufreizend.

      Er ist nur mehr fähig zu nicken, seine Stimme hat ihn verlassen, jegliches Gefühl ist aus ihm gewichen. Nur die Gier beherrscht ihn noch und das Verlangen nach ihrem Blut.

      Er tritt näher an sie heran, sie erwartet ihn lächelnd, freudig.

      Während der Tumult um sie herum barbarische Ausmaße annimmt, schlägt der kräftige Vampir genießerisch seine Zähne in Nataschas weiße, kalte Haut. Es dauert nicht lange und ihre spitzen Eckzähne durchdringen ebenso seinen Hals.

      Eine halbe Stunde später sind fast alle Menschen einen grausigen und blutigen Tod gestorben. Lediglich eine Handvoll Mädchen, zumeist Blondinen, die sich ängstlich bei den Billardtischen versteckt hielten, sind noch am Leben. Auch sie sind mit roten Tropfen übersät, das Blut ihrer Freunde, die sie mit ihrem Leben beschützen wollten.

      Die Vampire haben sie sich bis zum Schluss übrig gelassen, jetzt treiben sie die Mädchen zusammen. Ängstlich rufend und wimmernd drängen sie sich aneinander. Ihre Augen zucken unruhig hin und her.

      Natascha stellt sich vor sie, begutachtet ihre Beute.

      »Nette Dinger«, murmelt sie und blickt lachend zu Nicki. Der aber beachtet sie nicht, er sieht immer wieder zu einer ganz bestimmten Blondine, frisst sie fast auf, mit seinen vor Gier sprühenden Augen.

      Natascha runzelt flüchtig die Stirn, ihr Blick zuckt zwischen Nicki und dem Mädchen hin und her.

      Mit einem Mal stürzt die Vampirin vor, ergreift den Arm des nun noch lauter schreienden Mädchens.

      Nicki verfolgt bestürzt das Geschehen.

      »Komm mit«, knurrt Natascha, er folgt ihr.

      Über die Schulter ruft sie den anderen zu:

      »Tötet sie, wir brauchen keinen Vorrat.«

      Lautes Knurren begleitet von fast ohrenbetäubenden Schreien, verfolgt die zwei Blutsauger und das Mädchen auf dem Weg aus der Baracke hinaus.

      »Was hast du vor?«, versucht Nicki sich über Nataschas Motive klar zu werden.

      Die Vampirin aber zerrt die Kleine hinter sich her, die Holzstufen hinunter und schleudert das Mädchen gegen den Mustang.

      Sie richtet ihre MP-5 auf die Blondine.

      »Rühr dich besser nicht. Ich werde nicht zögern, dich zu erschießen, du Schlampe.« Die Kleine nickt nur ängstlich.

      Ohne den Blick von dem jungen Mädchen zu nehmen, knurrt Natascha:

      »Los Nicki. Nimm sie dir.«

      »Was?«, ruft er entsetzt.

      »Dein Blick hat mehr gesagt, als tausend Worte«, antwortet sie.

      »Du willst sie, also nimm sie dir.«

      »Sag mal, spinnst du jetzt völlig?« Nicki ist aufgebracht.

      »Was meinst du mit nimm sie dir? Soll ich sie etwa …«

      Ohne den Lauf der Waffe zu senken, sieht Natascha ihren Gefährten an.

      »Du sagtest doch, einige deiner Wünsche seien noch nicht erfüllt. Ich denke, einer wartet hier auf dich. Also: Nimm sie dir, ich passe auf, dass euch niemand stört.«

      Nicki fährt sich mit der Hand über das Gesicht.

      »Du willst zugucken, wie ich mich an dem Mädchen vergehe? Hab ich das richtig kapiert?«

      Natascha zuckt mit den Schultern.

      »Wenn du schlau bist, tötest du sie hinterher«, sie grinst breit, »oder mittendrin. Das liegt ganz bei dir.«

      Schnell wird sie wieder ernst.

      »Jetzt mach endlich, wir haben nicht die ganze Nacht Zeit.«

      Mit einem gemeinen Lächeln fügt sie hinzu:

      »Oder brauchst du ein längeres Vorspiel?«

      »Nein«, knurrt Nicki und wendet sich wieder dem Mädchen zu. Die drängt sich wimmernd gegen den Mustang.

      Nicki reißt sie hoch, zieht sie halb um das Auto und wirft sie mit Schwung auf die Motorhaube.

      Die Kleine stöhnt vor Schmerz laut auf.

      Sie hat einen rosa Minirock an, es kracht laut, als Nicki ihn zerreißt. Ebenso fliegen die Fetzen ihres schwarzen Shirts hinterher. Sie liegt jetzt nackt vor ihm, windet sich, versucht zu fliehen. Eine rasche Handbewegung und sie wird zurück auf die Haube des Mustangs geschleudert.

      Mit halb geschlossenen Augen öffnet er seinen Gürtel, die Hose rutscht die Beine herunter, fällt locker um seine Knöchel. Es klimpert leise, als irgendetwas darin aneinander schlägt.

      Nicki beugt sich vor, umfasst ihre Handgelenke, stützt sich so ab und hält sie gleichzeitig an Ort und Stelle fest.

      Sie kann nun nicht mehr weg, das Schicksal des jungen Mädchens ist besiegelt.

      Nicki wirft Natascha einen wütenden Blick zu.

      »Hast du dir das so in etwa gedacht?«, knurrt er leise.

      Die Vampirin fährt sich mit der Zunge über die Lippen, ihre schwarzen Augen lüstern auf das Pärchen gerichtet.

      »So ungefähr«, haucht sie, »aber da fehlt noch etwas. Mach weiter.«

      »Ganz wie ihr befielt, Herrin«, knurrt der Vampir und stößt zu.

      Das Mädchen kreischt panisch, immer wieder.

      Irgendwann, Nickis Atem wird schneller, keuchender, flüstert Natascha:

      »Bring es zu Ende. Jetzt!«

      Sein Kopf schnellt nach vorne, er schlägt dem nur noch flehenden, weinenden Mädchen seine spitzen Zähne in den Hals.

      Sie bäumt sich auf, fast so, als wollte sie ihm näher sein, als habe sie Spaß an der ganzen Prozedur.

      Nicki knurrt an ihrem Hals laut auf, wirft den Kopf in den Nacken und schickt ein wütendes Gebrüll in den dunklen Nachthimmel.

      Natascha prescht vor, packt ihn an seinen kurzen Haaren, reißt Nickis Kopf herum und küsst ihn auf den blutverschmierten Mund.

      Er