Sarah Glicker

Love Against The Rules


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Leggings aus dem Schrank und entscheide mich für ein Longtop. Ich habe nur noch eine halbe Stunde, bevor Jayden schon hier sein wird, wie ich feststelle, als ich einen Blick auf meinen Wecker werfe. Während des Essens mit Lisa hat er mir geschrieben, dass er um halb sieben hier sein wird.

       In den nächsten Minuten mache ich mich fertig und versuche nicht daran zu denken, dass Jayden gleich da sein wird. Obwohl ich es nicht zugeben will, ich bin gespannt, wie er mein Zuhause findet.

       Immer wieder atme ich tief durch und werde so etwas ruhiger. Aber das klappt nur bis zu dem Augenblick, als meine Klingel losgeht.

       Langsam, um meine wieder heftiger werdende Atmung unter Kontrolle zu bekommen, gehe ich rüber und öffne ihm. Der Anblick von Jayden in seinem hautengen Shirt und der weiten Jeans, die lässig auf seinen Hüften sitzt, lässt meinen Mund trocken werden. Ich lasse meinen Blick an ihm hinuntergleiten, so wie er mich schon einmal gemustert hat und stelle fest, dass er sogar schwarze Sneaker trägt.

       „Gefällt dir den Anblick?“

       „Ich hätte nicht gedacht, dass du so normal gekleidet das Haus verlässt.“

       „Soll ich dir ein Geheimnis verraten?“ Er kommt einen Schritt auf mich zu. Mein Puls schießt in die Höhe.

       „Ich bin ganz Ohr“, gebe ich atemlos zurück.

       Jayden kommt noch näher und beugt sich so weit vor, dass sein heißer Atem mein Ohr streift. „Einen Anzug trage ich nur im Büro. In diesen Sachen erkennt mich auf der Straße nicht jeder. Außerdem sind sie viel praktischer“, flüstert er mir zu, bevor er mir einen Kuss auf die Wange drückt.

       „Oh.“ Kurz schließe ich die Augen, um mich zu sammeln, ehe ich die Tür schließe.

       „Das Essen müsste auch gleich da sein“, verkündet Jayden und schaut sich um. Das Apartment scheint plötzlich noch kleiner zu sein, als es eh schon ist. Er nimmt den gesamten Raum ein, dominiert ihn. Den gleichen Effekt hat er bestimmt auch auf seine Geschäftspartner.

       „Ich habe überhaupt nichts bestellt.“

       „Ich aber.“ Mit einem schiefen Grinsen steuert er die Küche an und hält dabei die Weinflasche hoch, die er mitgebracht hat.

       „Wo hast du Gläser?“

       „Ganz oben im ersten Küchenschrank.“

       Stumm beobachte ich, wie er auf der Arbeitsplatte hinstellt und uns Wein eingießt.

       „Auf einen wundervollen Abend mit einer reizenden Lady.“

       „Auf einen wundervollen Abend“, stimme ich ihm zu und nehme einen Schluck. Ich kenne mich zwar mit Wein nicht aus, aber dieser hier war sicherlich nicht billig. Er ist süß, aber nicht zu sehr.

       Jayden stellt sein Glas auf die Arbeitsplatte und kommt auf mich zu. Sofort gibt es nur noch ihn und mich. Ich liebe die Wirkung, die seine Nähe auf mich hat. Davon kann ich gar nicht genug bekommen. Als er vor mir steht, blickt er zu mir hinab und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht.

       „Habe ich dir schon einmal gesagt, wie wunderschön du bist? Ich meine es ernst, lass dir bloß von niemandem etwas anderes einreden“, raunt er leise und küsst mich. Sein Kuss ist zärtlich und neckend und nimmt mich ganz in Beschlag.

       „Das wird unser Essen sein.“

       „Was?“ Mein Atem geht schnell, als er seinen Mund von meinem löst. Am liebsten würde ich ihn wieder am Nacken zu mir ziehen und ihn weiter küssen, aber da hat er sich schon einen Schritt von mir entfernt.

       „Es hat geklingelt.“

       „Oh“, gebe ich erneut von mir. Ich habe überhaupt nichts gehört.

       Jayden sieht belustigt aus, als er in die Küche verlässt. Ich höre, wie er sich kurz an der Tür unterhält. Bevor ich ihm folge, greife ich mir die beiden Gläser und die Flasche.

       „Kannst du mit Stäbchen essen?“

       „Wenn ich in naher Zukunft fertig werden will, dann besser nicht“, gebe ich tonlos zurück und setze mich auf das Sofa.

       „Dann hole ich noch Gabeln.“

       „Wollen wir einen Film anschauen?“, rufe ich ihm hinterher, bevor er ganz in der Küche verschwunden ist.

       „Gerne, such du etwas aus.“ Ich schalte durch die Fernsehsender, bis ich schließlich einen alten Film mit Jerry Lewis gefunden habe.

       Nach dem Essen lasse ich mich zufrieden in die Kissen sinken und schnappe mir eine Decke von der Rückenlehne, um mich zuzudecken. Jayden räumt den Tisch ab und schlüpft zu mir darunter. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und drücke meinen Körper an seinen. Jayden gibt zu jeder Szene seinen Kommentar ab, was den Film noch lustiger macht. Seine Wärme macht mich müde und lässt mich gleichzeitig aufgedreht zurück. Es ist eine betörende Mischung.

       Als ich wach werde, läuft im Fernsehen irgendeine Sendung, die ich noch nie gesehen habe. Mit einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass ich nur zwei Stunden geschlafen habe. Jayden liegt neben mir. Seine Arme sind fest um mich geschlungen, als hätte er Angst, dass ich gleich verschwinde. Er hält mich so dicht an sich gedrückt, dass ich mich kein Stück bewegen kann. Sein Atem geht flach und seine Gesichtszüge sehen so weich und verletzlich aus. Zärtlich streiche ich ihm über die Wange.

       Im Schlaf sieht er viel entspannter und friedlicher aus, als wenn er wach ist. Es ist fast so, als würde er vor etwas davonrennen und nur in diesen Stunden davon loslassen können.

       „Kaylee?“ Erschrocken zucke ich zusammen, sehe aber, dass Jayden tief und fest schläft. Er zieht mich noch enger an sich. Ich lasse meinen Kopf wieder auf seine Brust sinken und atme tief durch.

       „Kaylee.“ Wieder höre ich meinen Namen aus seinem Mund, aber als ich dieses Mal zu seinem Gesicht schaue, sehe ich, dass er wach ist. Seine Stimme hört sich erleichtert an.

       Hat er schlecht geträumt?

       Als Antwort brumme ich leise, was ihm ein Lachen entlockt.

       „Du bist einfach eingeschlafen.“

       „Du doch auch“, gebe ich zurück, während ich ihm einen Stoß gegen die Brust verpasse.

       Jayden dreht sich so, dass ich von seiner Brust rutsche und er mich besser ansehen kann. Sanft streicht er mir eine Strähne aus dem Gesicht und küsst mich. Erst streifen seine Lippen zärtlich meine und seine Zunge huscht über sie, doch im nächsten Augenblick drückt er seinen Mund auf meinen und fängt an, mit mir zu spielen. Seine Berührungen fühle sich sanft und beruhigend an, aber gleichzeitig lösen sie ein Feuer tief in meinem Inneren aus.

       Seine warmen Hände fahren unter mein Top und meine Rippen hinauf. Ich erschaudere vor Verlangen nach diesem Mann. Meine Finger krallen sich in seinem Shirt fest, was ihm ein leises Stöhnen entlockt.

       „Du bringst mich um den Verstand. Von der ersten Sekunde an“, flüstert er an meinem Hals, während sein Mund weiter abwärts wandert. Seine warmen Lippen streifen mein Schlüsselbein und diesmal bin ich diejenige, die stöhnt. Ich spüre sein Grinsen an meiner Haut.

       „Ich liebe deine Reaktion auf mich.“

       Er löst seine Lippen von meiner Schulter und schaut mir tief in die Augen.

       „Ich weiß nicht mehr, was richtig oder falsch ist, oder was ich überhaupt mache.“ Seine Stimme klingt rau. Ich kann ihn sehr gut verstehen, denn mir geht es genauso. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass seine Empfindungen einen anderen Grund haben. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Jetzt zählt nur, was er mit mir macht.

       Er zieht mir das Top über den Kopf. Mein Körper drängt sich noch näher an ihn heran. Ich will ihm so nah wie möglich sein. Meine Hände fahren unter sein Shirt, damit ich seine nackte Haut an meiner spüre. Als ich seinen Oberkörper begutachte, erkenne ich, dass dieser muskulöser ist, als ich gedacht habe. Außerdem zieren verschiedene Tattoos die Haut vom Hals bis zur Hüfte. Die meisten Bilder sind Tribals, allerdings