Sirach 3, 11 steht:
"Des Vaters Segen bauet den Kindern Häuser,
aber der Mutter Fluch reisset sie nieder".—
3, 24 lesen wir:
(Und) was deines Amtes nicht ist, da lass deinen Vorwitz;
und nach 3, 27: "Denn wer sich gern in Gefahr giebt, der verdirbt darinnen" wird citiert:
Wer sich in Gefahr begiebt, kommt darin um.—
Wider den Strom schwimmen
ist entnommen aus Sirach 4, 31: "Strebe nicht wider den Strom" (vrgl. Juvenal 4, 89: "nunquam direxerit brachia contra torrentem").—
Sirach 7, 15 (vrgl. Matth. 6, 7): . . . "wenn du betest, so mache nicht viele Worte" ist die Quelle der Redewendungen:
Viele Worte machen
und:
Nicht viele Worte machen.—
Sirach 7, 40 steht:
Was du thust, (so) bedenke das Ende.
Ist nach diesem Spruch der lateinische gemacht:
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem,
Was du beginnest, beginne es klug und bedenke das Ende, der schon im Mittelalter (z. B. in den "Gesta Romanorum", c. 103) citiert wird? Andere mittelalterliche Schriften (Edélestand du Méril, Poésies inédites du moyen-âge, p. 162) berufen sich hinsichtlich dieses Ausspruches auf Aesop (Fab. 45, bei Halm; vrgl. 45b): ... τῶν ἀνθρώπων τοὺς φρονίμους δεῖ πρότερον τὰ τέλη τῶν πραγμάτων σκοπεῖν, εἶθ' οὕτως αὐτοῖς ἐπιχειρεῖν—"klugen Leuten ziemt es, zunächst das Ende eines Unternehmens ins Auge zu fassen, und es erst dann also ins Werk zu setzen". Ferner ist zu erinnern an V. 27 aus den pseudo-pythagoräischen "goldenen Sprüchen": βουλεύου δὲ πρὸ ἔργου, ὅπως μὴ μωρὰ πέληται—"Überlege vor der That, damit nichts Thörichtes daraus entstehe".
Hans Sachs erzählt in dem 1557 geschriebenen
"Mensch, was du thust, bedenk' das End,
Das wird die höchst' Weisheit genennt."
(I, 4), dass ein Philosoph aus Athen diese Weisheit für tausend Goldstücke zu Rom dem Kaiser Domitianus verkauft habe, und glaubt irrtümlich, diese Geschichte sei im Sueton zu finden. Im "Kurtzweiligen Zeitvertreiber" von 1666, S. 50 wird erzählt, dass der Tyrann Dionysius einst einen Philosophen unter den Kaufleuten sitzen sah und ihn fragte, was er zu verkaufen hätte. Er antwortete: "Weisheit" und bestimmte den Preis dafür auf 400 Gulden. Dionys bezahlte den Preis, und der Philosoph sagte ihm unsern Spruch her.—
Sirach 9, 24 steht:
Das Werk lobt den Meister.—
Auf Sirach 10, 12 "Heute König, morgen tot" beruht
Heute rot, morgen tot.—
Aus Sirach 11, 29 stellen wir um:
Du sollst niemand rühmen vor seinem Ende.
vrgl. auch: nemo ante mortem beatus.—
Aus Sirach 11, 34 citieren wir:
Nichts Gutes im Sinne haben.—
Sirach 13, 1 steht:
Wer Pech angreift, (der) besudelt sich (damit).—
Aus Sirach 18, 20: "Hilf dir zuvor selber, ehe du andere arzneiest" entsprang:
Arzt, hilf dir selber!
Lukas 4, 23 wird es schon als Sprichwort angeführt.—
Seine Worte auf der Goldwage wägen
stützt sich auf Sirach 21, 27: "Die unnützen Wäscher plaudern, das nichts zur Sache dienet; die Weisen aber wägen ihre Worte mit der Goldwage" und 28, 29: "Du wägest dein Gold und Silber ein; warum wägest du nicht auch deine Worte auf der Goldwage?"
In einem Fragmente des Varro aus der Satire Περίπλους (Buch 2 περὶ φιλοσοφίας) kommt der Ausdruck in der Form "unum quodque verbum statera aeraria pendere" ebenfalls vor. (Ausg. v. Bücheler, No. 419.)—
Eine sitzen lassen
sagen wir nach Sirach 22, 4: "Eine vernünftige Tochter kriegt wohl einen Mann, aber eine ungerathene Tochter lässt man sitzen und sie bekümmert ihren Vater".—
Mit Bürger ("Die Weiber von Weinsberg" Strophe 6) reden wir von
Weiberlist
nach Sirach 25, 18: "Es ist keine List über Frauen List".—
Einem den Rücken bläuen
entnehmen wir aus Sirach 30, 12: "bläue ihm den Rücken, weil er noch klein ist, auf dass er nicht halsstarrig und dir ungehorsam werde".—
Heute mir, morgen dir
stammt wohl aus Sirach 38, 23: "Gedenke an ihn wie er gestorben, so musst du auch sterben. Gestern war es an mir, heute ist es an dir".—
Früh aufstehen
für "gescheidt sein" sagen wir nach Sirach 39, 5, wo es von dem Gelehrten und Weisen heisst: "und denkt, wie er früh aufstehe, den Herrn zu suchen, der ihn geschaffen hat, und betet vor dem Höchsten".—
Nichts Besseres zu hoffen, noch zu erwarten haben
citieren wir aus Sirach 41, 3: "O Tod, wie wohl thust du dem Dürftigen, 4: Der da schwach und alt ist, der in allen Sorgen steckt und nichts Besseres zu hoffen, noch zu erwarten hat!"—
Sirach 41, 26 steht:
Gut machet Mut.—
Sirach 42, 4:
Rechtes Maß und Gewicht halten.—
Sirach 50, 24:
Nun danket alle Gott,
was als der Anfang eines 1644 verfassten Kirchenliedes von Martin Rinckhart (1585-1649) am bekanntesten ist.—
Nach Baruch 2, 25 sagen wir:
jämmerlich umkommen.—
1. Maccabäer 10, 18 und 11, 30 wird Jonathan, des Mathathias Sohn, in den Briefen der Könige Demetrius und Alexander
Bruder Jonathan
angeredet, womit jetzt scherzend die Nordamerikaner bezeichnet werden. Der bibelfeste Washington nämlich soll nach einem ergebnislosen Kriegsrat, auf seinen Freund Jonathan Trumbull, den Gouverneur von Connecticut zielend, ausgerufen haben: "da müssen wir Bruder Jonathan zu Rate ziehen", und diese Bezeichnung soll dann, sprichwörtlich geworden, auf die Nordamerikaner überhaupt angewandt worden sein. Oder meinte Washington jenen anderen Jonathan, den Sohn Sauls, der (s. oben 2. Sam. 1, 26) von seinem Freunde David "Bruder Jonathan" genannt wird?—
Es giebt Petschafte mit der Inschrift "1. Maccabäer 12, 18" weil daselbst steht:
Und bitten um Antwort.—
Aus 2. Maccabäer 3, 38 schöpfen wir das Wort:
Mit dem Leben davon kommen.—
2. Maccabäer 4, 11 heißt es vom Hohenpriester Jason: "die guten löblichen Sitten, von den alten Königen geordnet, that er gar ab . . .", daher wir sagen:
Eine