such ichs wieder einzubringen,
Denn Alles zielt mir aufs Gelingen
Am Leib und an dem Muthe,
Hilft mir nur Gott zum Gute,
Daß ich nach meinem Muthe thu.«
Marke sprach: »Sieh selber zu,
Neff, und schalte wie du wolltest,
Wenn du als König walten solltest
Im ganzen Lande Cornewal.
Auch sitzt dein Vater hier, Rual,
Der ganze Treue zu dir hat:
Der sei dein Helfer und dein Rath,
Daß deine Sachen all sich wenden,
Daß sie stehn in deinen Händen.
Lieber Neffe, zeihe dich
Der Armut nicht so wunderlich,
Denn Parmenien ist dein,
Und soll dein eigen immer sein
So lang ich und dein Vater leben.
Dazu will ich dir Hülfe geben,
Denn was ich habe, Leut und Land,
Das Alles steht in deiner Hand.
Willst du zu fürstlichen Ehren
Herz und Gemüthe kehren,
Bist du entschloßen und gewillt,
Wie deine Red uns gab ein Bild,
So schone nicht des Meinen drum:
Ganz Cornwal ist dein Eigenthum,
Meine Krone zahlt dir Zins und Zoll.
Wenn die Welt dich würdgen soll,
So sorge nur für reichen Muth;
Ich gebe dir schon reiches Gut.
Sieh, deine Hab ist kaiserlich;
Verarme nur nicht selber dich.
Bist du dir selber also hold
Und hast des rechten Muthes Gold
Wie deine Rede ließ verstehn,
Das werd ich bald an dir ersehn.
Sieh, find ich Herrenmuth an dir,
Du findest immerdar an mir
Deines Willens vollen Schrein:
Tintajöl muß immer sein
Deine Schatzkammer, dein Tresor.
Sprengst du mir nur kühnlich vor
Mit reichlichem Muthe,
So folg ich dir mit Gute
So lang mir Alles nicht zerrann
Was ich je zu Cornewal gewann.«
Hier gabs ein stattlich Neigen:
Ihm neigten sich im Reigen
Die da saßen um den König.
Sie boten ihm vieltönig
Ehr und Lob mit Schalle.
»König Marke«, sprachen Alle,
»Du redest wie der Höfsche soll,
Dein Wort geziemt der Krone wohl.
Mit deiner Zunge, Herz und Hand
Gebeut du ewig diesem Land:
Sei immer Herr in Cornewal!«
Der getreue Marschall Don Rual
Und sein Jungherr Tristan
Griffen ihr Geschäft nun an
Und verwandten drauf des Guts so viel
Als dem König gefiel
Und rechtes Maß es mochte leiden.
Nun wie vertrugen sich die Beiden,
Hier der Vater, dort der Sohn?
Die Frage stellte Mancher schon
(Weil das Alter und die Jugend
Selten stimmt zu gleicher Tugend,
Da Jugend nach dem Gut nichts fragt,
Das dem Alter sehr behagt),
Wie kamen sie denn überein
Die Beiden unter sich zwein,
Daß Jeglicher von ihnen
Seinem Hange mochte dienen
Und nicht sein Recht verspielte,
Das rechte Maß erzielte
Der Marschall an dem Gute,
Und Tristan seinem Muthe
In Fülle that Genüge?
Ich bescheid es ohne Lüge:
Den Marschall und Tristan
Sah man einander zugethan
Mit so gleichgewilltem Sinn,
Daß Keiner weder her noch hin
Rieth noch jemals rathen wollte
Was nicht den Andern freuen sollte:
Rual, dem Würdigkeit gefiel,
Ließ Tristan gerne freies Spiel:
Er sah bei ihm die Jugend an;
Dagegen fügte sich Tristan
Der Ehr und Würde bei Rual.
So gelangten sie zumal
Ans gleiche Ziel mit gleichem Willen:
Des Andern Wunsch wollt Jeder stillen;
So kamen Beide überein
Ein Wunsch, Ein Wille nur zu sein.
So sah man zu derselben Tugend
Das Alter stimmen mit der Jugend,
Den hohen Muth zu weisem Sinn;
Sie wahrten Beide sich hierin,
Tristan sein Recht im Muthe,
Rual das Maß im Gute,
Daß weder Jüngling, weder Greis
Ein Theil gab seines Rechtes Preis.
VIII. Die Schwertleite.
So griffen Rual und Tristan
Ihre Sache weislich an
Und brachten sie auch so zu Stand.
Sie erwarben Harnisch und Gewand
Binnen dreißig Mondestagen,
Das dreißig Ritter sollten tragen,
Die der höfsche Tristan
Zu Gesellen sich gewann.
Wer mich nun fragt nach ihrem Kleid
Und seiner Pracht und Zierlichkeit
Und wies zu Stande ward gebracht,
So bin ich kurz hierin bedacht.
Die Märe, sag ich, meldet das;
Sagt' ich anders ihm etwas,
So widersprech er mir nur laut
Und sage was uns mehr erbaut.
Zugeschnitten war ihr Kleid
Aus viererlei Vortrefflichkeit,
Und jedes dieser viere that
Das