schwarz, daß er der Kohle glich.
Den hängt' ihm auch sein Oheim an:
Er stund dem kaiserlichen Mann
Und lag ihm an der Seiten
Nun und zu allen Zeiten,
Daß wie angeleimt er sah.
Als der werthe Jüngling da,
Der genehme kindsche Mann,
Tristan, noch den Schild gewann,
Da schienen die vier Dinge,
Helm und Panzerringe,
Hosen und Schilt einander an
So schön, und hätt ihr Werkmann
Sie alle vier dazu gemacht,
Daß eines jeden Schein und Pracht
Vom andern Schöne borgte,
Und mit Schöne dieß versorgte,
Dennoch wär der Schein der viere
Nicht lichter, gleicher als der ihre.
Doch nun das neue Wunderbild,
Das unter Ringen, Helm und Schild
Zu Schaden und zu Sorgen
Den Feinden war verborgen –
Hatte das nicht andre Kraft
Als all die seltne Meisterschaft,
Die ihm außen angebildet lag?
Ich weiß es klarer als den Tag,
Wie schön das Äußre mochte sein,
Doch war des innern Bildes Schein
Viel beßer erdichtet,
Gemeistert und gerichtet
Zu Ritterkraft und Stärke
Als all die äußern Werke.
Das Gebild inwendig drin
War in Erfindung und Sinn
Mit hoher Meisterschaft vollbracht.
Seines Werkmanns Kunst und Macht
Schienen groß und ungemein;
Seine Brust und Arm und Bein
Die waren herrlich und reich,
Wohl gebildet, herrengleich.
Und darüber stand das Eisen,
Man must es für ein Wunder preisen.
Sein Ross hielt ihm ein Knappe da;
In Spanienland, noch fern und nah,
Ward nie ein schöneres erzogen.
Man sah es nirgend eingebogen,
Sondern frei und offen
An der Brust und an den Goffen,
Stark von beiden Lenden,
Erwünscht an allen Enden.
An seinen Füßen und Beinen
Sah man Alles sich vereinen
Der Bildung, die sich Lob verspricht:
Die Füße grad, die Beine schlicht,
Und aufrecht alle viere
Wie einem wilden Thiere.
Auch war es anzuschaun mit Lust
Vom Sattel ab bis vor der Brust;
Da hielt es sich so grad und wohl
Als ein Ross nur immer soll.
Eine weiße Decke auf ihm lag,
Licht und lauter wie der Tag
Und den Harnischringen gleich.
Auch war sie lang und also reich,
Daß sie von oben niedergieng
Und dem Ross schier vor den Knieen hieng.
Nun Tristan zum Gefechte
Nach ritterlichem Rechte
Und wie gebräuchlich ist im Streit
Wohl und preislich war bereit,
Die da wohl konnten preisen
Und prüfen Mann und Eisen,
Die sahn es Alle dafür an,
Es hätten Eisen und Mann
Nie ein schöner Bild gewiesen.
Wie sehr das aber ward gepriesen,
Viel mehr die Augen doch ergetzte,
Als er sich jetzt zu Rosse setzte
Und den Sper zu Händen nahm:
Da war das Bild erst wonnesam,
Da schien der Ritter schön und reich,
Ob und unterm Sattel gleich.
Die Arme hatten Weite,
Die Schultern gute Breite;
In den Sattel wust er wohl
Wie man im Sattel sitzen soll
Sich zu setzen und zu fügen.
Neben des Rosses Bügen
Schwebten die Beine schön herab,
Strack und ebner als ein Stab.
Da stund das Ross, da stund der Mann
Eins sowohl dem Andern an,
Als wären sie so überein
Miteinander im Verein
Gewachsen und geboren.
Die Geberden waren auserkoren,
Stät und gleich zu allen Zeiten.
Die Tristan hatt im Reiten:
Doch wie schön auch von Gebahren
Tristans Geberden waren,
So war doch innerhalb sein Muth
So rein geartet und so gut,
Kühnern Muth und reinre Art
Hat nimmer wohl ein Helm bewahrt.
Nun war den Kämpen, den zween,
Eine Kampfstatt ausersehn,
Eine kleine Insel in dem Meer,
So nah dem Ufer und dem Heer,
Daß man da wohl Alles sah
Was auf der Insel geschah;
Und sollt ein Jeder das vermeiden,
Ausgenommen diese Beiden,
Daß er auf die Insel käme
Bis der Kampf ein Ende nähme.
Das ward auch so gehalten.
Ans Gestade ließ man schalten
Zwei Schifflein, enge wohl und klein;
So stark doch mochte jedes sein,
Daß es Ross und Mann in Waffen
Wohl hinüber konnte schaffen.
Nun, diese Schifflein hielten dort:
In eines stieg Morold sofort;
Das Ruder nahm er an die Hand
Und schiffte jenseits an das Land;
Und als er auf den Werder kam,
Des Schiffleins Kette gleich er nahm
Und band es fest an den Strand.
Dann