Der Gouverneur blickte streng in die Runde und rief seine Offiziere zur Ordnung. Natürlich war die sexuelle Unterwerfung von Sklaven gang und gäbe bei den Truppen, aber er wollte zumindest die Form wahren. „Ich dachte daran, die Frauen den Verletzten zuzuweisen, damit sie ihnen behilflich sind. Ich dachte, das wäre eine angemessene Kompensation.“
Zustimmendes Gemurmel war zu hören. Es bedeutete, dass die Frauen nicht den niederen Rängen zur Belustigung überlassen wurden. Keiner der Anwesenden machte sich darüber Gedanken, dass die Gefangenen fast noch Kinder waren. Auch andere Eroberer hatten schon Mädchen, die nicht älter als neun oder zehn waren, als Gespielinnen an die Männer gegeben. Die meisten hatten es nicht überlebt. Alles, was bereits leichte Brüste hatte, wurde im Bett nicht geschont. Wobei es auch Männer gab, die Knaben bevorzugten. Über das Leben von Eingeborenen und Heiden musste niemand Rechenschaft ablegen und ebenso wenig über besondere Neigungen.
* * *
Der Gouverneur gab mit seiner Hand einen Befehl und ließ die Gefangenen hereinführen. Mit vor Angst geweiteten Augen traten die Mädchen herein, an den Händen gefesselt, zum Teil unbekleidet. Ihre schmalen Körper drückten sich hilfesuchend aneinander und mancher liefen die Tränen über die Wangen. Ein Soldat riss den letzten, die sich noch mit Kleidung geschützt hatten, die Fetzen vom Leib, sodass sie vollkommen nackt den Männern feilgeboten wurden. Der Gouverneur runzelte zwar empört die Stirn, schritt aber bei dieser demütigenden Handlung nicht ein. Auf ein weiteres Zeichen kamen jetzt auch die Unteroffiziere und Mannschaftsführer in das Zelt, um die Beute in Augenschein zu nehmen. Nachdem ohnehin die meisten Verletzungen davongetragen hatten, war es nur eine Frage, wer sich als Erster bedienen durfte.
Juan de Anasco musterte die Gefangenen mit lüsternem Blick. Meist blieb ihm bei seinen Angriffen oder Erkundungen keine Zeit, sich an den Indiofrauen zu bedienen. Er hatte schon lange keine Frau mehr gehabt und es juckte ihn, als er die Mädchen sah. Ihre Brüste standen hoch und ihre braunen Körper waren jung und wohlgeformt. Sie waren zierlich, mit schwarzen ausdruckvollen Augen und langen Haaren. Er hatte die Mädchen schon bei diesem heidnischen Priester gesehen, aber da waren sie bekleidet gewesen und hatten sittsam die Augen gesenkt. Hier gab es nichts mehr zu verbergen. Ihr Häuptling hatte auch ihre Zukunft aufgegeben, als er beschlossen hatte, sich gegen die Spanier aufzulehnen.
Er trat vor, um seine Ansprüche anzumelden. Als Capitán der Lanzenreiter stand ihm das zu. „Ich wurde verletzt und kann meinen Arm nicht bewegen. Ich möchte mir eine Sklavin auswählen!“, forderte er mit fester Stimme.
Der Gouverneur lächelte freundlich. „Aber selbstverständlich! Ihnen steht schon länger ein Diener zu. Was ist mit Ihrem Schwarzen geschehen?“
Juan kniff wütend die Lippen zusammen. „Er hat die Flucht gewagt und meine Patrouillen haben ihn nicht finden können.
Ich hoffe, dass er in irgendeinem Kochtopf dieser Heiden verschwunden ist!“
„Nun, eine Frau ist sicherlich besser zu halten. Allerdings müsst ihr diesen Heiden erst einmal etwas beibringen. Es wird wohl eine Weile dauern, ehe sie wirklich eine Hilfe ist“, befürchtete der Gouverneur.
Juan verkniff sich ein Lachen. Für das, was er wollte, brauchte diese kleine Hure keine Ausbildung! Er verbeugte sich galant und lächelte freundlich. „Zumindest wird sie meine Wäsche waschen und mein Zelt aufbauen. Vielleicht kann sie sogar kochen.“ Der Gouverneur legte etwas überrascht den Kopf schief. „All diese Dinge sollten eigentlich die Waschweiber erledigen. Wieso klappt das nicht?“ Er wandte sich an den Maestro.
Juan wedelte entschuldigend mit der Hand. „Das klappt schon. Aber es ist doch einfacher, wenn ich jemanden habe, der nur für mich zuständig ist. Ich kann manchmal einfach nicht warten, wenn ich wieder los muss. Und im Moment brauche ich ja sogar Hilfe, wenn ich nur pinkeln muss!“ Ein kurzes Auflachen belohnte ihn für diesen Witz.
Der Gouverneur nickte großzügig und gab mit einem Winken zu verstehen, dass der Capitán selbstverständlich die erste Wahl hatte. Die Lanzenreiter und sein Capitán waren das Herzstück dieser Expedition. Gerade die Reiterei versetzte die Einheimischen in Panik und garantierte den Erfolg. Es war nicht gut, den Capitán zu verärgern. Ihn mit einer Sklavin zu belohnen, wenn er dies wollte, war das Mindeste.
Juan bemühte sich, seine Gier nicht allzu offen zu zeigen, als er zu den Gefangenen schritt, um sich eine auszusuchen. Die Wahl fiel ihm schwer, denn sie waren alle jung und hübsch, wenn man davon absah, dass sie vor Angst wie erstarrt waren. Abschätzend ließ er seinen Blick über ihre Körper wandern und fühlte wieder dieses Jucken in seiner Hose. Der Anblick ihrer wohlgeformten Brüste ließ seinen Mund trocken werden. Er hatte eine solche Lust, dass er zu platzen drohte, obwohl er sehen konnte, dass schon andere ihre Lust befriedigt hatten. Er entschied sich für ein Mädchen, das nicht nur einen wohlgeformten Körper, sondern auch schöne Augen hatte. Sie weinte nicht, sondern hatte ihm fast trotzig in die Augen geschaut. Sie würde sich anpassen und lernen ihm zu gefallen. Außerdem schien sie kräftig und gesund zu sein. Er wusste, dass Eingeborene oft nicht lange lebten. Er hoffte, dass er ein wenig länger Freude an dieser Sklavin hatte.
Gefangenschaft
(Mabila, im Süden)
Maisblüte wurde von einem Mann ausgewählt, der eine Verletzung am Arm hatte und sie mit lüsternen Augen musterte. Sie wusste, was nun folgen würde, und ihr liefen die Tränen hinunter. Sie hatte diesen Mann schon vorher gesehen und die Furcht ließ ihre Knie schlottern. Er war einer jener Männer, die auf den vierbeinigen Monstern ritten. War er ein Gott? So wie der fremde Anführer behauptet hatte, der Sohn der Sonne zu sein? War auch dieser Mann ein Sohn der Sonne? Aber warum ließ Hashtali es zu, dass seine Söhne verletzt wurden?
Sie griff nach dem letzten Fetzen ihrer Kleidung und klammerte sich daran fest, als sie nackt durch das Lager geführt wurde. Willenlos ließ sie sich von ihm zu einem Zelt zerren und hineinstoßen. Der hünenhafte Mann folgte ihr und der Gestank seiner Ausdünstungen stieg ihr in die Nase. Er roch nach Blut, Mord und Brand. Seine ganze Kleidung, sein ganzer Körper und auch sein mitleidloser Gesichtsausdruck zeigten deutlich, dass er gegen ihr Volk gekämpft hatte, dass er ihre Familie und Freunde getötet hatte. Sie kreuzte die Hände vor der Brust, doch er lachte nur und drückte sie zu Boden. Der seltsame Stoff kratzte auf ihrer Haut und eine Schnalle riss eine kleine Wunde in ihre Seite. Sie schluchzte vor Angst, als der Mann schwer und fordernd auf ihr lag. Wieso tat der Sohn der Sonne ihr so etwas an? Wieso forderte ein Gott ihren Körper? Ihr Schoß war eine offene Wunde. Sie konnte das nicht noch einmal ertragen! Sie konnte sehen, dass der Mann kein Mitleid hatte, und biss die Zähne zusammen, um ihn nicht zu verärgern. Er würde es tun und sie konnte es nicht verhindern.
Der Mann grinste in lüsterner Vorfreude und nestelte an seiner Hose herum. Dann packte er ihre Beine und nahm ihren Schoß in Augenschein. Selbst in der Dunkelheit musste er sehen, dass sie verletzt war, aber das schien ihn eher anzustacheln. Ohne abzuwarten drang er in sie ein und verhinderte, dass sie ihre Beine schloss. Es tat so weh, dass es ihr den Atem nahm und sie sich in das schwarze Dunkel gleiten ließ, das nach ihr griff. Sein keuchender Atem war das Letzte, was sie noch vernahm. Götter stanken doch nicht!
* * *
Juan ärgerte sich, dass das Mädchen schon benutzt worden war. Er bemerkte ihre Ohnmacht und schlug ihr ein paar Mal ins Gesicht. Es machte keinen Spaß, wenn er einen fast leblosen Körper bestieg. Als sie nicht erwachte, beendete er den Akt auf brutale Weise. Für ihn war es ein körperliches Abreagieren, ein Kopulieren, um die Energie des Kampfes abzubauen. Es störte ihn nicht, dass er sie weiter verletzte und Blut über ihre Oberschenkel lief und die Decke benetzte. Er hatte schon lange keine Frau mehr gehabt und er würde sich an dieser hier bedienen, so oft er es wollte. Im Grunde war es ja keine Frau, sondern ein Wesen ohne Seele und Glauben. Wahrscheinlich war sie zu wahren Gefühlen gar nicht fähig.
Er fesselte sie an Händen und Füßen, anschließend ging er zum Fluss und wusch sich das Blut und den Schweiß vom Körper. Auch andere Männer wuschen sich den Dreck und Staub vom Körper und Juan nickte ihnen zu.
Der Mond beleuchtete die gespenstische Szene. In einiger Entfernung loderten immer