hinzu, und mein Trainer half mir, Möglichkeiten zu finden, die Übungen zu ersetzen, die ich aussetzen musste. Ich hatte großes Glück, einen Trainer zu haben, dem meine Gesundheit wirklich am Herzen lag. Er sperrte sich nicht gegen die Einschränkungen und Änderungen, die vorgenommen werden mussten, damit sich meine überanstrengten Muskeln und Sehnen erholen konnten. Ich stürzte mich also auf die Möglichkeiten, die ich hatte, und hoffte, dass sie genügen würden.
Das Übungsgerät in der Physiotherapie – eine dicke weiße Rolle aus Schaumstoff, etwas länger als meine Wirbelsäule – lag auf dem Boden, und ich versuchte mich so daraufzulegen, dass die Rolle an meiner Wirbelsäule entlang verlief. Dieses einfache Hilfsmittel hatte eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten, unter anderem, die Ausrichtung der Wirbelsäule zu trainieren. »Lass die Füße am Boden und lege deine Hände auf den Bauch«, erklärte mir meine Therapeutin.
»Das Ziel ist, das Gleichgewicht zu behalten. Heb einfach deinen linken Fuß ein paar Zentimeter an, dann stellst du ihn wieder ab und machst das Gleiche mit dem rechten Fuß. Wenn du eine Fehlausrichtung hast, wird es sich zeigen.«
Ich hob meinen Fuß, wie sie mir gesagt hatte. Kein Problem. Ich meine, ich trainierte vier Tage die Woche auf einem zehn Zentimeter schmalen Balken. Ich war es gewohnt, mich zu korrigieren und wieder ins Gleichgewicht zu kommen – wie schwer konnte das schon sein?
»Großartig, jetzt versuche es mit dem anderen Fuß.«
Gehorsam stellte ich den linken Fuß ab und begann, den rechten anzuheben. In dem Moment verstand ich, was sie damit gemeint hatte, dass eine Fehlausrichtung offensichtlich werden würde. Die steife Schaumstoffrolle rutschte unter mir weg, mein kaum angehobener Fuß ging nach unten und der andere flog in die Luft, um die enorme Gewichtsverlagerung zu kompensieren. Meine Hände schossen nach hinten und stützen sich am Boden ab.
»Meine Güte!« Ich begann zu kichern und die Therapeutin lachte mit. Offensichtlich hatte sie das schon mehr als einmal gesehen.
»Versuchen wir es noch einmal«, sagte sie. Wir taten es – mit dem gleichen Ergebnis. Wie sehr ich mich auch anstrengte, es war mir nicht möglich, auf der Rolle liegen zu bleiben, wenn ich den rechten Fuß anhob.
»Das werden wir üben«, sagte meine Therapeutin. Sie erklärte, dass die Wiederholung dieser einfachen Schritte helfen würde, meine Muskeln so zu trainieren, dass sie richtig aktiviert wurden und somit halfen, meine Wirbelsäule wieder besser auszurichten. Wir setzten die Schaumstoffrolle auf die immer länger werdende Liste mit Therapiehilfsmitteln, mit denen ich zu Hause arbeiten sollte.
»Lass uns jetzt deine Hüften untersuchen«, sagte sie. Ich sollte mich vor sie stellen, während sie mit ihren Daumen die Rückseite meiner Beckenknochen ertastete. Sie überprüfte die Vorder- und Rückseite und bemerkte die Drehung und den Höhenunterschied auf einer Seite.
»Ja, dein Becken ist verdreht und seitlich versetzt.«
Genau wie Larry gesagt hat, dachte ich.
»Ich werde dir beibringen, wie du das selbst korrigieren kannst, okay?« Sie nahm sich etwas Zeit, um mir das Konzept des Gegendrucks zu erklären und wie er angewandt werden konnte, um das Becken wieder in Position zu bringen. Auch wie ich selbst überprüfen konnte, ob es falsch ausgerichtet war, zeigte sie mir. Zu Hause sollte ich etwas Festes, wie einen Türrahmen oder ein Sofa, verwenden und mich dagegen drücken, um so die Fehlstellung selbst zu korrigieren. Meine Kleidung behielt ich die ganze Zeit an.
Ich frage mich, warum Larry es anders macht, dachte ich kurz. Ich hatte nicht die Zeit, um über die Frage nachzudenken. Meine Therapeutin holte bereits ein paar große Gymnastikbälle hervor und nahm Augenmaß, um zu sehen, welche Größe ich brauchte. Ich liebte Übungen mit dem Gymnastikball, die Herausforderung machte viel Spaß. Und wer spielt nicht gerne mit einem riesigen Hüpfball, der groß genug ist, um darauf zu sitzen!
An diesem Tag verließ ich die Praxis mit noch mehr Übungen für meine Therapie und noch mehr Unterlagen, die ich zu Larry mitnehmen sollte.
Bei ihm hatten wir noch nicht viel für meine Handgelenke getan, obwohl ich inzwischen ein paarmal wieder dort gewesen war. Er schien sich auf meinen Rücken zu konzentrieren, und diese innere Behandlung, die er beim ersten Mal gemacht hatte, war zu einer regelmäßigen Sache geworden. Wahrscheinlich ist der Rücken das dringlichere Problem, dachte ich. Ich bin mir sicher, dass wir zu den Handgelenken kommen werden, wenn die Rückenprobleme einmal unter Kontrolle sind.
»Alles klar, Aufwärmen für die Radwende«, rief mein Trainer durch die Halle, wobei er mit seinem Akzent ganz leicht das R rollte. Es war wenige Tage vor Ostern, und ich versuchte aus jedem Training das Beste zu machen, bevor das Landesfinale stattfand. Wir übten Tumbling über Kreuz – in zwei Ecken stand je eine Gruppe von uns und führte abwechselnd Serien von Bodenturnübungen aus – immer zur gegenüberliegenden Ecke hin, wie auf den Linien von einem X. Gerade hatte ich meine Serie von Handstützüberschlägen vorwärts beendet und begann mit den Übungen für Rückwärtsüberschläge. Beim ersten Durchgang zuckte ich ein wenig zusammen. Der Knochen im seitlichen Bereich meiner Schienbeine bereitete mir schon längere Zeit Probleme, gelegentlich verspürte ich einen stechenden Schmerz beim Aufprall. Da aber mein Rücken und meine Handgelenke mit Abstand oberste Priorität hatten, weigerte ich mich, über die Schmerzen im Schienbein nachdenken. Ich biss einfach die Zähne zusammen.
»Rachael, durch die Schultern! Deine Schultern!«, rief mein Trainer. Die »Abdruckphase« der Radwende, bei der die Hände den Boden kurz berühren und sich dann schnell wieder abstoßen sollten (wie ein Flummi beim Aufprall), war nicht meine Stärke. Um ehrlich zu sein, das Rückwärts-Tumbling im Allgemeinen war nicht mein Ding. Während ich darauf wartete, dass ich wieder an die Reihe kam, machte ich Handstandsprünge auf dem Sprunganlauf, um diesen Teil der Radwende zu üben. Dabei hörte ich auf das rhythmische Stampfen meiner Teamkolleginnen, die über den Boden rannten und wirbelten. Ich war die Nächste.
»Schultern!«, erinnerte mich mein Trainer.
Ich nickte und begann mit dem Anlauf. Eins, zwei, drei, Sprung! Ich streckte meinen Körper, konzentrierte mich auf den Abdruck und drehte mich auf dem Weg nach unten. Als ich landete, spürte ich wieder dieses Stechen in meinem Schienbein.
Knacks!
Das hatte ich gespürt.
Das hatte ich gehört.
Der innere Teil meines Fußes war bei der Landung leicht nach unten umgeknickt gewesen. Irgendetwas stimmt nicht. Ich spürte eine Mischung aus stechendem Schmerz und Taubheit. Während ich wieder in der Schlange wartete, schüttelte ich meinen Fuß, damit das Gefühl zurückkehrte und das Kribbeln aufhörte. Als ich wieder an der Reihe war, wollte ich losrennen, blieb aber nach zwei Schritten abrupt stehen. Es fühlte sich an, als hätte ich nicht die vollständige Kontrolle über meinen Fuß. Ich schüttelte den Kopf.
»Irgendetwas stimmt nicht«, sagte ich zu meinem Trainer. »Ich bin seitlich darauf gelandet«, erklärte ich und deutete nach unten.
»Ja, das habe ich gesehen.« Er schlug vor, dass ich eine Weile mit dem Tumbling pausierte und einfach an Übungen für den Handstütz arbeitete. Ich nickte, frustriert über ein weiteres potenzielles Problem. Also ging ich in den hinteren Teil der Halle und machte einen Handstand. Ich bog meinen Rücken durch, um meine Füße an die Wand zu stellen – so imitierte ich den letzten Teil eines Handstützüberschlags rückwärts –, dann schwang ich mich zurück auf meine Füße. Wieder und wieder übte ich diese Bewegung, aber die Übelkeit von den Schmerzen wurde so schlimm, dass ich schließlich zum Barren überging. Hier klappte es auch nicht besser. Schon der geringste Druck auf meinen Fuß führte zu Schwindel und Übelkeit. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu meinem Trainer zurückzugehen.
»Ich habe das Gefühl, als müsste ich mich übergeben«, gab ich zu.
»Lass mich mal sehen«, sagte er und deutete auf meinen Fuß.
Ich hob ihn auf die dicke Sprungmatte, wo er ihn nahm und vorsichtig mit den Fingern über eine Stelle fuhr, wo es geknackst hatte. Eine deutliche Schwellung und ein roter Fleck